Wenn sich Katzen strecken

Das Strecken bei einer Katze ist für das Tier ein angenehmer Prozess zur Muskeldehnung. In der Regel findet er kurz nach dem Erwachen statt. Die Katzen strecken die Vorderpfoten von sich, senken dabei den Oberkörper nach unten strecken das Hinterteil in die Höhe. Auch, wenn sie sich behaglich fühlen, strecken sie sich. Lesen Sie über die Merkmale des Streckens bei Katzen sowie typische Situationen.

Britta Josten
Von Britta Josten

Das Strecken ist bei Katzen unter anderem, wie bei anderen Tieren auch, unmittelbar nach dem Aufwachen zu beobachten. Dabei strecken sie ihre Vorderpfoten von sich, senken den Oberkörper entsprechend tief, während das Hinterteil in die Luft ragt.

Es dient dazu, die während der Erholungsphase typische Passivität der Muskulatur aufzuheben. Die Dehnung fördert die Elastizität und die Beweglichkeit.

Obwohl die Muskulatur älterer Katzen aufgrund natürlicher Abbauprozesse mit der Zeit immer weniger Elastizität aufweist, kann nicht beobachtet werden, dass die Phasen des Streckens und Reckens bei ihnen länger andauern, als bei jungen Katzen. Selbst Katzenbabys strecken sich bereits ausgiebig, wenn sie erwachen.

Dabei ist häufig ein gleichzeitiges Gähnen zu beobachten. Dennoch handelt es sich um keinen typischen Reflex, sondern eher um eine reflexartige Handlung, da der bestimmte Reiz von außen fehlt. Obwohl das Strecken bereits in der Phase des Erwachens als unwillkürliche Handlung beginnen kann, ist es möglich, dass die Katze bei Bedarf diese Bewegung willkürlich unterbricht.

Behaglichkeit und Beruhigung

Außerdem strecken sich Katzen, wenn sie sich behaglich fühlen. Liegen sie beispielsweise auf einem Platz in der Sonne und ruhen, legen sie sich häufig in die entspannte Seitenlage und strecken die Beine lang von sich. Auch dieses Strecken hat einen eher physiologischen Effekt, als dass es der weiteren Verbesserung des Gemütszustandes dient.

Dennoch laufen beim Strecken auch biochemische und neurologische Prozesse ab, die Atemfrequenz ist in dieser Phase sehr niedrig. Sie kann aus einem einzigen Ein- oder Ausatemzug bestehen.

Eine Ausnahme bildet das willkürliche Strecken, wenn sich mehrere Artgenossen in der Gruppe aufhalten. Dann nämlich kann es eine Geste zur Beruhigung allzu quirliger anwesender Katzen sein.

Vertrauensbeweis

Oftmals strecken Katzen ihren Po in die Höhe, wenn man sie an der hinteren Rückenpartie streichelt. Gerne wenden sich die Tiere mit ihrem Hinterteil auch gezielt dem Katzenbesitzer zu.

Was dieser als unangenehm empfindet, ist für den Vierbeiner ein Akt des Vertrauens. Er genießt es, am Rücken gekrault zu werden; hier verlaufen zahlreiche Nerven, sodass diese Region äußerst empfindlich ist. Gerade dieser Aspekt jedoch bringt es auch mit sich, dass nicht jede Katze an dieser empfindlichen Region berührt wird.

Das Strecken des Hinterteils in die Luft kennen die Tiere aus ihrer Kindheit. Als Junges wird eine Katze von ihre Mutter am Rücken abgeleckt; sie möchte ihre Kleinen dazu bringen, ihr Geschäft zu verrichten. Ist dies erledigt, werden sie am Hinterteil von der Katzenmutter saubergeleckt.