Schwangerschaft, Geburt und Aufzucht - Wissenswertes zum Aufziehen von Katzenbabys

Je nach Rasse trägt eine Katze durchschnittlich etwa 63 Tage, bis die kleinen Katzenwelpen geboren werden. Wie viele es werden, ist von Katze zu Katze verschieden. Beim Aufziehen von Katzenbabys sollte man einige Dinge beachten und sich vorab auch über die Themen Schwangerschaft und Geburt bei einer Katze informieren. Lesen Sie alles Wissenswerte zum Aufziehen von Katzenbabys.

Von Claudia Haut

Vorbereitung

Wenn eine Katze rollig ist und in dieser Zeit auf einen nicht kastrierten Kater trifft, so kann sich der Besitzer gut zwei Monate später über Nachwuchs freuen. Im Gegensatz zum Menschen braucht eine Katze normalerweise keine Hilfe bei der Geburt. Instinktiv sucht sie sich einen Platz zum Gebären.

Viele Besitzer einer trächtigen Katze richten dabei einen Platz her, legen ihn mit Handtüchern aus und dunkeln ihn ab. Manchmal nehmen die Tiere diesen Platz an, oftmals aber nicht. Wenn der Vierbeiner sich dann einen Platz im Kleiderschrank oder auf der Lieblingsdecke sucht, darf man sich nicht wundern - besser man legt mögliche Plätze entsprechend mit Handtüchern oder alten Decken aus und achtet genau darauf, wo sich das Tier bevorzugt aufhält.

Geburt der Kitten

Nach etwa 63 Tagen verspürt die Katze die ersten Wehen; beim ersten Wurf wird sie dies als unangnehmes Erlebnis wahrnehmen. Atemfrequenz und Pulsschlag erhöhen sich etwa 12 Stunden vor der Geburt; es ist möglich, dass jetzt bereits Milch aus den Zitzen läuft.

Der Geburtsvorgang ansich verläuft recht zügig; das Muttertier bekommt ein Baby nach dem anderen, leckt es sauber, durchtrennt die Nabelschnur und frisst die gesamte Nachgeburt auf. Der Mensch kann bei diesem Ereignis nur staunend daneben stehen und zusehen. Etwas anders verhält es sich bei teuren Rassekatzen, hier wird wesentlich öfter als bei Hauskatzen das Wissen eines Tierarztes benötigt.

Durch das Ablecken wird auch die Atmung des Jungen angeregt. Sogleich wird es an den Bauch der Mutter gelegt, wo es sich wärmen kann. Die einzelnen Jungen werden in der Regel in einem Abstand von fünf bis 60 Minuten geworfen; die Zeit dazwischen nutzt die Katze zur Säuberung.

Dies dient nicht nur der Säuberung, sondern regt auch die Atmung an. Sofort danach schiebt es die Mutter an ihren Bauch, um es zu wärmen und zu nähren. Die Muttermilch enthält wichtige Antikörper, die das Junge vorübergehend schützen. Die Geschwister folgen im Abstand von fünf bis 60 Minuten. Die Zwischenzeit nutzt die Katze, um sich selbst zu säubern.

Erste Zeit nach der Geburt

12 Wochen Mindestalter: Katzenbabys sollten nicht jünger als 12 Wochen alt sein, bevor sie abgegeben werden - nur so kann eine optimale Sozialisierung durch die Mutter gewährleistet werden.

Sind die Kitten erst einmal geboren, hat die Katzenmama viel Arbeit. Anfangs säugt sie ihre Babys fast rund um die Uhr und entwickelt dadurch natürlich einen entsprechend großen Hunger. Man sollte die Katzenmama daher gut füttern und ihr, wann immer sie Hunger hat, etwas zu fressen geben.

Die kleinen Katzen braucht man in den ersten Lebenswochen nicht zu füttern. Alles was sie brauchen, bekommen sie von ihrer Katzenmama. Sie übernimmt auch die gesamte Pflege der Kleinen, so dass sich die Besitzer auch darum nicht kümmern brauchen. Die Katzenmama leckt ihre Kleinen sauber, regt dabei auch die Darmtätigkeit an und leckt die Ausscheidungen anschließend auf.

Entwicklung der Katzenbabys

Bis eine Katze sieben Monate alt ist, durchläuft sie drei Phasen: die Neugeborenenphase während der ersten beiden Lebenswochen, in denen sie vollständig auf die Hilfe der Mutter angewiesen ist, die Sozialisierungsphase während der dritten bis siebten Woche, in der das Junge anfängt, die Umgebung wahrzunehmen sowie die Jugendphase während der achten bis 24. Woche, in der das Tier eine Beziehung zum Besitzer aufbauen kann.

Nach der Geburt haben die Katzenbabys zwar schon ihr Fell, sind jedoch noch blind und taub. Dies ändert sich jedoch nach etwa zwei Wochen. Nach und nach macht jedes Katzenbaby die Augen auf und kann dann wenig später auch hören.

Bald beginnen sie, im Zimmer herumzutapsen und alles zu erkunden. Sie spielen nun besonders gerne mit Papierkügelchen, mit einer Zeitung oder anderen interessanten Dingen. In der dritten Woche verbringen die Jungen aber die meiste Zeit noch damit, zu schlafen - 16 Stunden pro Tag sind hierbei typisch.

Zwischen der zweiten und fünften Lebenswoche sollten die Kätzchen mit einer Wurmkur behandelt werden. Zur richtigen Dosierung sollte man einen Tierarzt befragen.

Mit etwa vier oder fünf Wochen fangen die Kleinen an, sich für das Futter zu interessieren, das auch die Mama frisst. Nach und nach fressen sie immer mehr Katzenfutter und trinken dafür weniger bei ihrer Katzenmama.

Nun ist es auch Zeit, sie an das Katzenklo zu gewöhnen. Dazu stellt man mehrere Katzenklos im Wohnbereich auf. Ist die Katzenmama an Katzenklos gewöhnt, so wird sie dies auch ihren Babys beibringen.

Die Erstimpfung sollte im Alter von etwa acht Wochen erfolgen. Hierbei werden die Tiere vor Katzenseuche und Katzenschnupfen geschützt.

Mit etwa zwölf Wochen haben sich die Katzenbabys meist soweit an das Leben gewöhnt, dass sie auch ohne ihre Mama leben und somit den Besitzer wechseln können. Früher sollte man die Tiere nicht von ihrer Mutter trennen, da ein Großteil der Sozialisierung in den letzten gemeinsamen Wochen mit der Mutter stattfindet und die Katzen später anderen Tieren, aber auch Menschen gegenüber aufgeschlossener und selbstbewusster gegenübertreten können.

Die Aufzucht von Rassekatzen unterscheidet sich in einigen Punkten von kleinen Hauskätzchen. Sie bleiben häufig auch länger bei ihrer Katzenmama.

Wenn möglich, sollten Jungtiere immer zu zweit vermittelt werden. So beugt man Einsamkeit vor und hat nicht später das Problem, zwei sich fremde Katzen aneinander gewöhnen zu müssen. Katzen aus einem Wurf werden häufig unzertrennlich und fühlen sich von Anfang an direkt wohler in der neuen Umgebung.