Mögliche negative Auswirkungen des Leistungssports auf Körper und Psyche

Leistungssport ist nicht nur für den Körper extrem anstrengend, sondern kann sich auch negativ auf die Psyche des Menschen auswirken. In Wettkampfsituationen kann der psychische Druck drastisch ansteigen und in Einzelfällen sogar Depressionen auslösen. Wichtig ist daher auch eine sportpsychologische Betreuung für die Athleten. Die möglichen negativen Auswirkungen des Leistungssports auf den Körper und die Psyche sind vielfältig. Informieren Sie sich hier.

Von Cornelia Gschiel

Mögliche negative Auswirkungen des Leistungssports

Der Leistungssport verlangt einem Athleten einiges ab. Sowohl körperlich als auch psychisch müssen konstant gute Leistungen gebracht werden, um sowohl beim Training als auch während des Wettkampfs Erfolge feiern zu können.

Nicht immer wird man dabei nur gute Phasen erleben. Sowohl körperlich als auch psychisch kann es zu Problemen kommen.

Besonders, wenn Kinder zu früh mit dem Leistungssport beginnen, sind seelische und körperliche Entwicklungsstörungen nicht selten. Typisch ist häufig, dass Eltern, Erzieher und Trainer den Nachwuchs überfordern.

In schweren Fällen kann von einer unbeschwerten Kindheit nicht die Rede sein. Lesen Sie hier über mögliche Gefahren eines zu frühen Einstiegs in den Leistungssport.

Besonders körperlich können Leistungssportler erhebliche Schäden erlangen. Möglich wären beispielsweise

  • eine sinkende Leistungsfähigkeit aufgrund von Übertraining
  • Schäden an Muskeln, Sehnen und Gelenken durch falsche Bewegungsabläufe und Techniken
  • Nährstoffmangel durch eine Ernährung, die nicht an das Training angepasst wird
  • bleibende Schäden nach diversen Sportverletzungen
  • plötzlicher Herztod
Unterleibe, Beine und Startnummern von Marathonläufern auf der Straße bei Sonne
Unterleibe, Beine und Startnummern von Marathonläufern auf der Straße bei Sonne

Zu den typischen Erkrankungen und Verletzunge, die beim Leistungssport auftreten können, zählen beispielsweise

Auch die psychischen Folgen können immens sein. Häufig stehen die Sportler unter einem starken Druck, den sie sich selbst zuführen, oder der von Trainern oder auch Eltern ausgeübt wird. Sie geraten in Stress und können mit Niederlagen nur schwer umgehen.

Nicht selten kommt es zu Depressionen. Schlimmstenfalls können sie den Sport nicht mehr ausüben; auch Suizidversuche kommen häufiger vor, als man meinen würde.

Junger Mann in grauem Sakko sitzt nachdenklich auf einer Bank im Park und sieht besorgt aus
Junger Mann in grauem Sakko sitzt nachdenklich auf einer Bank im Park und sieht besorgt aus

Auch wenn die körperlichen Voraussetzungen bei einem Sportler mehr als gegeben sind, kann die psychische Verfassung dazu führen, dass man ein anvisiertes Ziel nicht erreicht. Es kommt zu

  • Selbstzweifeln
  • Versagensängsten
  • Unzufriedenheit
  • übermäßigem Training und
  • Schlafstörungen

Hilfreiche Gegenmaßnahmen

Leistungssport verlangt einem Athleten alles ab. Tägliches Training, eine spezielle Ernährung und seelische Stärke sind unglaublich wichtig, um Erfolge zu erzielen. Auch starker Rückhalt durch die Familie kann einem Sportler helfen, mit Rückschlägen umzugehen und nicht in Depressionen zu versinken.

Regeneration ist wichtig

Leistungssportler werden häufig nur auf ihre Erfolge reduziert. Stimmt die Leistung nicht, leiden sie extrem. Doch anstatt gleich an sich zu zweifeln und zu resignieren, sollte man erst hinterfragen woran der Leistungsabfall liegen könnte.

Häufig genügt schon eine kurze Trainingspause, um dem Körper die Chance zu geben, sich vollständig zu regenerieren. Ein kurzer Tapetenwechsel bringt den Sportler auf andere Gedanken, sodass er das Training anschließend mit aufgefüllten Energiereserven und positiven Mutes fortsetzen kann.

Betreuung durch einen Trainer

Es gilt, die Risiken eines Übertrainings möglichst gering zu halten. Zu diesem Zweck ist ein ausgebildeter Trainer, der das Training kontrolliert und überwacht, sehr wichtig. Auch andere medizinische Betreuer können eingesetzt werden. Diese sollten über folgende Kenntnisse verfügen:

  • die Wahl der passenden Trainingsmittel
  • das theoretische Wissen, uum das Training richtig zu dosieren und zu planen
  • die richtigen Bewegungsabläufe, um Fehler zu vermeiden
  • den richtigen Aufbau eines Trainings
  • die Basis der Ernährungslehre
  • das Wissen über altersbedingte Einschränkungen
Frau trainiert in der Natur an einem Baum an zwei roten Schlingen und wird von ihrem Trainer angeleitet
Frau trainiert in der Natur an einem Baum an zwei roten Schlingen und wird von ihrem Trainer angeleitet

Inanspruchnahme einer sportpsychologischen Betreuung

Egal, welche Sportart ein Extremsportler ausführt, es kommt immer wieder zu psychischer Belastung und verstärktem Druck von außen. Trainer, Kollegen und Gegner können psychisch schwachen Athleten so sehr zusetzen, dass diese mit dem Druck nicht mehr zurecht kommen.

Deshalb ist eine sportpsychologische Betreuung im Leistungssport besonders wichtig. Die Athleten müssen

  • sich den Druck von der Seele reden
  • ihre Ängste aussprechen und
  • Gefühle zeigen

können. Nur wenn man im Einklang mit sich selbst ist, kann die sportliche Leistung stimmen.

Innere Ausgeglichenheit und Zufriedenheit

Beim Umsetzen individueller Fähigkeiten spielt auch die Psyche eine große Rolle. Der Leistungssportler sollte also möglichst ausgeglichen und zufrieden mit sich selbst sein. Er sollte sich durch nichts und niemanden ablenken oder gar stören lassen und im Wettkampf vor allem auf sich selbst achten.

Die Meinungen Anderer sind zweitrangig. Was zählt ist, dass es dem Sportler gut geht - so kann er auch die beste Leistung bringen und muss hinterher nicht nach Ausreden suchen.

Wer nach einer Niederlage in ein tiefes Loch aus Depressionen, Selbstzweifel und Ängsten fällt, sollte sich sofort psychologische Hilfe suchen. Schon einige Gespräche können dem niedergeschlagenen Athleten helfen und ihn motivieren.