Siebenkampf - Disziplinen und Regeln
Der Siebenkampf ist eine Disziplin der Leichtathletik, bei der sieben verschiedene Disziplinen miteinander verbunden werden. Die Wettbewerbe werden einzeln ausgetragen, die Ergebnisse in Punkte umgerechnet und addiert. Der Siebenkampf wird nur von Frauen bestritten. Bei den Herren wird stattdessen der Zehnkampf ausgeführt. Informieren Sie sich über die Disziplinen und Regeln des Siebenkampfs.
Beim Siebenkampf handelt es sich um eine olympische Disziplin der Leichtathletik bei den Frauen. Die Ausübung erfolgt im Rahmen eines zweitätigen Wettbewerbs. Der Siebenkampf gilt als Gegenstück des Zehnkampfes der Männer.
Die Regularien des Siebenkampfs bestehen darin, dass sieben verschiedene Disziplinen ausgeübt werden. Die exakten Bedingungen der Austragung sind vorgeschrieben. Sie unterscheiden sich, je nachdem, ob der Wettkampf im Stadion oder in der Halle ausgetragen wird.
Die Gültigkeit der einzelnen Wettbewerbe wird mit denselben Regeln gemessen, die in der jeweiligen Disziplin auch dann gültig sind, wenn sie als Einzeldisziplin ausgetragen wird.
Der Siebenkampf der Frauen ist seit 1984 eine olympische Disziplin; zuvor existierte der Fünfkampf, dem Speerwerfen und eine Laufdisziplin fehlten. Unter den Medaillengewinnern finden sich seit den Spielen 1984 auch regelmäßig deutsche Frauen; zu nennen wären Sabine Braun oder Ingrid Becker.
Die Reihenfolge der Disziplinen
Zwingend vorgeschrieben ist, dass der Siebenkampf an zwei meist aufeinander folgenden Tagen ausgeführt wird. Die Reihenfolge der Disziplinen ist dabei vorgegeben und darf nicht geändert werden.
Die Disziplinen:
- 100 m Hürdenlauf
- Hochsprung
- Kugelstoßen
- 200 m Sprint
- Weitsprung
- Speerwerfen
- 800 m Lauf
Erster Tag
Am ersten Tag erfolgt der 100 Meter Hürdenlauf. Anschließend erfolgen
- Hochsprung
- Kugelstoßen und
- der 200 Meter Sprint.
Beim Hürdenlauf müssen zehn in gleichem Abstand voneinander aufgestellte Hürden von 84 Zentimeter Höhe übersprungen werden; bis zum Jahr 1972 betrug die Länge der Strecke 80 Meter. Der Hürdenlauf ist besonders wichtig, da die Sportlerinnen hierbei für einen guten Auftakt des gesamten Siebenkampfs sorgen können; zudem zeigt sich die aktuelle Fitness der Frauen.
Beim anschließenden Hochsprung bekommt jeder Teilnehmer drei Versuche, um eine Latte auf einer zuvor festgelegten Höhe zu überspringen - wichtig ist hier der Absprung mit nur einem Fuß.
Der Absprung erfolgt aus einem kurvenförmigen Anlauf. Die Frauen bewegen sich dann rückwärts über die Latte. Von großer Bedeutung ist hier natürlich das richtige Timing, welches aus einer optimalen Bewegungsgeschwindigkeit einhergeht.
Bei der Wurfdisziplin des Kugelstoßens soll eine Metallkugel in drei Versuchen durch eine ruckartige Vorwärtsbewegung des Arms möglichst weit gestoßen werden. Ähnliche Disziplinen existierten bereits bei den Spielen der Antike.
Die Kugeln haben ein Gewicht von vier Kilogramm. Die Beschleunigung erfolgt durch die so genannte Angleittechnik; die Landung muss in einem Stoßsektor erfolgen. Sobald ein Versuch gestartet wurde, darf die Kugel nicht unter die Schulter gesenkt werden; auch ein Werfen ist nicht gestattet.
Es folgt der 200-Meter-Sprint. Hier brauchen die Athletinnen eine gut ausgebildete Schnelligkeitsausdauer sowie ein sehr hohes Grundtempo.
Zweiter Tag
Am zweiten Tag stehen
- der Weitsprung
- das Speerwerfen und
- der 800 Meter Lauf
auf dem Programm. Der Weitsprung bietet je drei Versuche, um nach einem Anlauf eine möglichst weite Strecke zu überspringen. Der Anlauf sollte möglichst schnell ausfallen; dann gilt es, einen Balken zu treffen, der nur 20 Zentimeter breit ist. Viele nutzen den ersten Sprung als Sicherheitsversuch.
Das Speerwerfen wurzelt in den Olympischen Spielen der Antike. Auch hier erhält jeder Teilnehmer drei Versuche, um den Speer nach einem vorhergehenden Anlauf möglichst weit zu schleudern.
Der Speer ist etwa 600 Gramm schwer und weist eine Länge von 2,20 bis 2,30 Meter auf. Es wird gerade angelaufen und dann erfolgt der Abwurf mit einem Schlagwurf.
In der abschließenden Disziplin des 800-Meter-Laufs umrunden die Teilnehmer das Stadium zweimal und halten sich dabei anfangs in vorgegebenen Bahnen, um Drängelei und Behinderungen zu vermeiden, bis sich das Feld gelockert hat.
Anforderung an Ort, Platz und Bahn
Damit ein Siebenkampf offiziell gewertet werden kann, müssen auch Anforderungen an den Platz, die Bahn und den Austragungsort überhaupt erfüllt werden. So sind nur Ergebnisse ranglistenfähig, die auf Plätzen erzielt wurden, die alle erforderten Kriterien erfüllen.
Diese Plätze werden für offizielle Wettbewerbe zugelassen und die Veranstalter können diese Zulassung nachweisen. Ab einer bestimmten Wertigkeitsstufe müssen Ergebnisse ebenfalls in bestimmten Wettbewerben erbracht werden, damit ihre Gültigkeit erwiesen ist. Vor allem Ansprüche an die Zeit- und Weitenmessung müssen hierbei erfüllt sein.
Die Punktevergabe
Die Auswertung des Siebenkampfs erfolgt mit Hilfe einer Punktetabelle. Für jede Disziplin erhält die Athletin, je nach Ausführung, eine bestimmte Punktanzahl, die exakt der Liste entnommen werden kann.
Spielraum für persönliche oder subjektive Einschätzung bleibt hier keiner, es wird die jeweils erbrachte Leistung in ihrer
- Höhe
- Weite oder
- Zeit
bewertet. Die einzelnen Ergebnisse werden aufaddiert. Siegreich ist diejenige, die die meisten Punkte erzielen konnte.