Bowlingbälle: Die Unterschiede zwischen Strike- und Spareball

Beim Bowlen unterscheidet man zwischen Strikeball und Spareball. Beide haben einen Durchmesser von etwa 218 Millimetern und sind unterschiedlich schwer. Die meisten Bälle haben ein Gewicht von sechs bis 16 lbs. Erfahrene Spieler wissen genau, wann sie welchen Ball einsetzen müssen, um die größtmögliche Chance auf einen guten Wurf zu haben. Informieren Sie sich über die Unterschiede zwischen Strike- und Spareball.

Von Cornelia Gschiel

Generelles zum Bowlingball

Beim Bowling werden zwei Arten von Bällen unterschieden. Es gibt die Reaktivbälle oder Strikebälle, sowie die Räumbälle, auch Sparebälle genannt.

Letztere bestehen in der Regel aus Plastik und werden von der Bowlingbahn als Hausbälle bereitgestellt. Erfahrene Bowlingspieler nutzen eher Reaktivbälle, da hier die Technik des Andrehens von Bedeutung ist, die bei Anfängern kaum eine Rolle spielt.

Bei dieser Spieltechnik wird ein besonderer Einschlag beim Anwurf ermöglicht. Das Hakenschlagen ist durch die raue Oberfläche sowie den Kern des Balls machbar. Mit dem Räumball, bei dem der Kern fehlt, und der eine Plastikschale aufweist, wird eher auf Geradeausspielen und auf Anfängerspieler gesetzt.

Ein Bowlingball hat einen Umfang von nicht mehr als 218,3 mm bzw. 27 Zoll. Die Gewichtsklassen liegen bei 2,7 bis 7,2 kg, was 6 bis 16 lbs entspricht. Oftmals findet man die Angaben auch auf der Ballaußenseite.

Um den passenden Spielball für sich zu finden, müssen die Spieler erst einmal verschiedene Bälle ausprobieren. Erst dann können sie optimale Ergebnisse liefern.

Dieser Prozess dauert von Spieler zu Spieler unterschiedlich lang. Manche finden den perfekten Ball sehr schnell, andere wiederum tüfteln lange Zeit daran herum, sind aber am Ende sehr zufrieden mit dem Ergebnis.

Abgesehen vom Material und Nutzen gibt es zwischen Strikeball und Spareball noch einige weitere Unterschied. Im Folgenden gehen wir auf diese ein.

Ballausgabe bei Bowlingbahn mit mehreren Bowlingskugeln und rechter Hand
Ballausgabe bei Bowlingbahn mit mehreren Bowlingskugeln und rechter Hand

Der Strikeball

Der Strikeball wird auch als Hakenball, Anwurfball oder Reaktivball bezeichnet. Er soll - wie der Name schon sagt - einen Strike erzielen. Er wird also verwendet, wenn noch alle zehn Pins stehen.

Er hat spezielle Laufeigenschaften, den Haken bzw. Bogen, die einen Strike ermöglichen können. Neben dieser Laufeigenschaft kommt auch der Energie, die durch den Ball aufgebaut wird, eine Bedeutung zu.

Bei Rechtshändern macht der Ball einen Bogen nach links, bei Linkshändern nach rechts. Auf diese Weise trifft er im Idealfall so auf die Pins, dass er einen Strike möglich macht - bei Rechtshändern wäre dies zwischen dem ersten und dritten Pin der Fall.

Jeder Ball besteht aus

  • Coverstock
  • Core und
  • Füllmaterial

das für die Regulierung des Gewichtes wichtig ist. Die äußere Hülle, der Coverstock wird heutzutage meist aus Kunststoff hergestellt. Die genaue Zusammensetzung des Kunststoffs ist von Hersteller zu Hersteller verschieden.

Frau beim Bowling, hält Bowlingkugel und schaut auf Bahn
Frau beim Bowling, hält Bowlingkugel und schaut auf Bahn

Einige Bälle werden angeschliffen, sodass sie auf frisch geölten Bahnen besseren Halt haben. Andere Bälle werden poliert und sind daher ideal für trockene Bahnen; sie weisen eine längere Gleitphase auf.

Der Core bildet den Mittelpunkt des Balles. Die genaue Position des Kerns wird auf der Außenseite des Balls durch den PIN angezeigt.

Es handelt sich um einen farbig markierten Punkt. Er hat eine Größe von etwa einem Zentimeter. Ein weiterer, eingestanzter Punkt zeigt den SChwerpunkt des Balls.

Der Kern beeinflusst die Laufeigenschaften des Balles maßgeblich. Früher hatten die Kerne eine Flaschen- oder Birnenform, während heutige Bälle eine große Vielfalt unterschiedlicher Modelle aufweisen.

Es gibt Low RG und High RG Bälle. Je größer das RG, desto schwerer kann man den Ball in Rotation versetzen.

Natürlich beeinflusst auch das Gewicht die Laufeigenschaften der Bowlingkugel erheblich. Doch erst das Zusammenspiel der drei Komponenten macht einen Ball wirklich aus.

Mann in blauem Shirt beim Bowling, Ball rollt auf die Pins zu
Mann in blauem Shirt beim Bowling, Ball rollt auf die Pins zu

Spareball

Neben dem Strikeball gibt es auch noch den Spareball, auch Räumball oder Hausball genannt, der geradeaus läuft und keinen Haken schlägt. Der gerade Lauf wird durch die Kombination von Kern und Schale ermöglicht. Der Ball wird dazu verwendet, stehen gebliebene Pins abzuräumen.

Doch unter gewissen Umständen kann man auch den Strikeball zum Abräumen nutzen. In diesem Fall müssen jedoch bestimmte Pin-Stellungen gegeben sein.

Ein Spareball besteht aus Polyester und hat keinen Kern, bzw. lediglich einen Pancake-Kern mit einem Differenzial von 0,019 inch. Sparebälle bestechen meist durch ein besonders buntes und fantasiereiches Design.

Hausbälle sind farblich nach Gewicht abgestimmt und sind zwischen sechs und 16 lbs schwer. Verbreitet sind auch so genannte Show-Bälle, die einen klaren Kunststoff aufweisen. Im Inneren ist ein Symbol oder eine Figur eingegossen.

Typisch ist eine konventionale Vorbohrung. So muss der Spieler ein paar Bälle testen, um ein passendes Modell zu finden.

Generelle Tipps zur richtigen Wahl

Wer sich einen eigenen Bowlingball kaufen möchte, hat besonders auf die Frage nach dem Gewicht keine passende Antwort. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass ein schwererer Ball besser ist, da damit eine stärkere Schlagkraft aufgebaut werden kann.

Bowlingschuhe, Kugel und Kegel auf einer Bowlingbahn
Bowlingschuhe, Kugel und Kegel auf einer Bowlingbahn

Ratsam ist ein Gewicht, welches ein bis zwei Pfund schwerer ist als das, welches man bei Leihkugeln auswählt. Nicht immer kann man sich auf diesen Tipp verlassen, doch zumindest kann er als Anhaltspunkt angesehen werden.

Diese Regel lässt sich jedoch auch nur auf Bälle beziehen, die man der Spielerhand anpasst. Generell sollten Männer nicht unter 14 Pfund gehen; und ein Gewicht unter 10 Pfund sollte lediglich in Ausnahmefällen, etwa bei der Wahl für Kinder, genommen werden.