Mögliche Folgen einer Wochenbettdepression für das Baby

Eine Wochenbettdepression der jungen Mutter wirkt sich auch auf die Beziehung zu ihrem Baby aus. Die Liebe, die die Mutter dem Baby krankheitsbedingt nicht geben kann, muss dann der Vater dem Baby geben.

Von Claudia Haut

Eine Wochenbettdepression ist eine ernste Krankheit, die wenige Wochen nach der Geburt auftreten kann. Die jungen Mütter sind dann antriebslos, leiden unter Stimmungsschwankungen, weinen viel und sind mit allem überfordert.

Nicht nur der Haushalt leidet darunter, sondern vor allem das Baby der erkrankten Mutter.

Mangel an Geborgenheit

Besonders die ersten Wochen nach der Geburt sind für die Mutter-Kind-Beziehung extrem wichtig. Kann sich die Mutter aufgrund ihrer Erkrankung jedoch nicht um ihr Kind kümmern, so leidet auch das Baby darunter. Dem Baby fehlt die Liebe und Geborgenheit, die es sonst von seiner Mama bekommt.

Sicher kann der Vater einiges dazu beitragen, dass es dem Baby an nichts fehlt. Die Mutterliebe kann der Papa jedoch nicht ersetzen.

Die spätere Entwicklung des Kindes

Verhlatensauffälligkeiten

Kinder von Müttern, die kurz nach deren Geburt unter einer Wochenbettdepression gelitten haben, werden später häufig verhaltensauffällig. Die Kinder haben Probleme in ihrem sozialen Verhalten und erreichen oft nicht die schulischen Leistungen wie andere Kinder.

Viele Kinder bekommen später als Erwachsene selbst Depressionen oder leiden unter behandlungsbedürftigen Angstzuständen.

Zudem haben die Kinder von Müttern mit einer Wochenbettdepression ein erhöhtes Risiko, später zum Beispiel alkohol- oder drogenabhängig zu werden.

Stillen verweigern

Die Folge einer Wochenbettdepression ist häufig, dass die Mutter ihr Baby nicht mehr stillen kann oder will. Dies kann zum einen an den starken Medikamenten liegen, die sie gegen ihre Depressionen einnehmen muss, zum anderen jedoch auch an der Psyche der Mutter.

Der innige Kontakt, der sonst zwischen Mutter und Baby beim Stillen besteht, fehlt dem Baby dann.

Gemeinsame Psychotherapie als Behandlungsmöglichkeit

Daher ist es sehr wichtig, dass nicht nur die Wochenbettdepression der Mutter behandelt wird, sondern auch die Beziehung zwischen Mutter und Kind wieder gefördert wird. Dies geschieht im Rahmen einer ambulanten oder stationären Psychotherapie.

Bei dieser Erkrankung sieht man, wie wichtig eine innige Mutter-Kind-Beziehung für das weitere Leben des Kindes ist. Ist sie gestört, so kann dies das ganze Leben beeinflussen.