Bei diesen Kräutern und Gewürzen sollten Schwangere vorsichtig sein

Ob im Tee, als Gewürz beim Kochen oder bei der Aromatherapie, mit Kräutern und Heilpflanzen verbindet man eigentlich nur Gutes und Gesundes. In der Schwangerschaft können einige Pflanzen allerdings einen negativen Einfluss auf die Schwangere oder das Ungeborene haben. Welche Pflanzen gänzlich zu meiden sind und mit welchen Kräutern und Gewürzen in der Schwangerschaft man vorsichtig sein sollte, zeigen wir hier in einer Übersicht.

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion

In Maßen unbedenklich oder streng verboten?

In unserer großen Übersichtstabelle finden Sie Kräuter, Gewürze und Heilpflanzen, die unter gewissen Umständen unerwünschte Nebenwirkungen haben und eine Schwangerschaft mehr oder weniger stark gefährden könnten. Von einigen Pflanzen ist Schwangeren grundsätzlich abzuraten, andere Kräuter und Pflanzen wiederum müssen nicht zwingend von der Zutatenliste beim Kochen gestrichen werden.

Wir haben jede Pflanze in eine der folgenden drei Kategorien von "streng verboten" bis "in normalen Maßen unbedenklich" eingeteilt:

Verbotene Kräuter und Gewürze

Rot markiert: Auf diese Pflanzen sollte während der gesamten Schwangerschaft lieber verzichtet werden.

Nur in geringem Maße erlaubte Kräuter und Gewürze

Orange markiert: Auf die orange markierten Pflanzen muss während der Schwangerschaft nicht zwangsläufig verzichtet werden. Viele dieser Pflanzen sind beispielsweise als Küchengewürz oder Teezusatz als unproblematisch zu betrachten, können aber in unüblichen, größeren Mengen oder in Form von hochkonzentriertem ätherischen Öl eine Gefahr darstellen.

In normalem Maße unproblematische Kräuter und Gewürze

Gelb markiert: Diese Pflanzen sind in üblichem Maße, zum Beispiel bei Verwendung als Küchenkraut oder Gewürz, unproblematisch - werden Schwangeren zum Teil sogar empfohlen, zum Beispiel zur Entspannung oder Linderung von Unwohlsein.

In sehr hohen Dosen können die hier gelb markierten Pflanzen aber einen negativen Einfluss auf die Schwangerschaft oder das Ungeborene haben. Diese hohen Dosen sind durch normalen Verzehr allerdings kaum zu erreichen. Vor allem in Form von hochkonzentriertem Öl sollten Schwangere aber auch hier sehr vorsichtig sein.

Erlaubte Kräuter und Gewürze

Selbstverständlich gibt es hunderte oder tausende Kräuter und Heilpflanzen, die - selbst in größeren Mengen - während einer Schwangerschaft ganz unbedenklich konsumiert werden können oder gar eine positive Wirkung zeigen. Diese Pflanzen haben wir hier aber bewusst nicht mit aufgeführt, da dies den Rahmen sprengen würde und die Auflistung unübersichtlich werden ließe.

Achtung: Taucht eine Pflanze nicht in unserer Übersicht auf, heißt das im Umkehrschluss NICHT, dass diese bedenkenlos konsumiert werden darf.

In der Schwangerschaft bedenkliche Kräuter und Gewürze im Überblick

Pflanze Bemerkung Bild
Abendländischer Lebensbaum
(Thuja occidentalis)
Enthält giftiges Thujon. Kontakt mit sämtlichen Pflanzenbestandteilen vermeiden. Kann den Fötus schädigen und zu Fehlgeburt führen.
Abendländischer Lebensbaum
Aloe, echte
(Aloe vera)
Aloe-Extrakt aus der Blattrinde nicht oral einnehmen. Stimulierende Wirkung auf die Gebärmutter. Kann ggf. vorzeitigen Abgang von Mekonium (Kindspech) in das Fruchtwasser auslösen. Äußerliche Anwendung von Aloe-vera-Gel unbedenklich.
Aloe, echte
Andorn, gewöhnlicher
(Marrubium vulgare)
In geringen Mengen, zum Beispiel in Bonbons, eher unbedenklich. In größeren Mengen mit stimulierender Wirkung auf die Gebärmutter.
Andorn, gewöhnlicher
Anis
(Pimpinella anisum)
In geringen Mengen als Küchengewürz oder in Teemischungen unbedenklich. In größeren Mengen und in Form von Anis-Öl aber mit stimulierender Wirkung auf die Gebärmutter.
Anis
Basilikum
(Ocimum basilicum)
In normalen Mengen als Küchenkraut oder in Pesto unbedenklich. In größeren Mengen stimulierende Wirkung auf die Gebärmutter.
Basilikum
Bärlauch
(Allium ursinum)
Frischer Bärlauch kann in großen Mengen verzehrt zu Fehlgeburt führen.
Bärlauch
Beifuß
(Artemisia vulgaris)
Stimulierende Wirkung auf die Gebärmutter. Kann Frühgeburt auslösen.
Beifuß
Beinwell
(Symphytum)
Enthaltene Pyrrolizidinalkaloide können in die Plazenta gelangen und dem Fötus schaden.
Beinwell
Berberitze
(Berberis vulgaris)
Das enthaltene Berberin kann Frühwehen auslösen.
Berberitze
Besenginster
(Cytisus scoparius)
Kann zu einem Zusammenziehen der Gebärmutter führen und Wehen auslösen.
Besenginster
Bitterorange
(Citrus × aurantium)
In geringen Mengen als Küchengewürz unbedenklich. In größeren Mengen aber mit stimulierender Wirkung auf die Gebärmutter.
Blutwurz
(Potentilla erecta)
Stimulierende Wirkung auf die Gebärmutter. Löst Übelkeit aus.
Bockshornklee
(Trigonella foenum-graecum)
In geringen Mengen als Küchengewürz unbedenklich. In größeren Mengen aber mit stimulierender Wirkung auf die Gebärmutter.
Bockshornklee
Chili
(Capsicum)
In geringen Mengen unbedenklich. In größeren Mengen kann Chili Sodbrennen fördern.
Chili
Chinarindenbaum
(Cinchona)
Das in der Chinarinde enthaltene Chinin hat eine stimulierende Wirkung auf die Gebärmutter und kann in größeren Mengen den Fötus schädigen. In kleinen Mengen, zum Beispiel durch den Verzehr von Bitterlimonaden und Tonic Water, aber unbedenklich.
Curry In normalen Mengen als Küchengewürz unbedenklich. Da es sich bei Curry um eine Mischung aus mehreren Gewürzen handelt, deren Anteile stark varrieren können, lässt sich keine konkrete Aussage darüber treffen, ob und ab welcher Menge Curry nicht für Schwangere geeignet ist. Die Hauptbestandteile der meisten Currypulver sind die Gewürze Kurkuma (Gelbwurz), Koriander, Kreuzkümmel, Schwarzer Pfeffer und Bockshornklee. Letzteres taucht auch hier in der Liste auf.
Curry
Eberraute
(Artemisia abrotanum)
Stimulierende Wirkung auf die Gebärmutter. Kann Frühwehen auslösen.
Eisenkraut, echtes
(Verbena officinalis)
In größeren Mengen mit stimulierender Wirkung auf die Gebärmutter.
Eisenkraut, echtes
Engelwurz, chinesische
(Angelica sinensis)
Stimulierende Wirkung auf die Gebärmutter.
Engelwurz, echte
(Angelica archangelica)
In geringen Mengen als Küchengewürz unbedenklich. In größeren Mengen aber mit stimulierender Wirkung auf die Gebärmutter.

Vorsicht: Verwechslungsgefahr mit Riesen-Bärenklau
Engelwurz, echte
Fenchel
(Foeniculum vulgare)
In normalen Mengen als Küchengemüse oder Tee unbedenklich. In Form von Fenchel-Öl aber mit stimulierender Wirkung auf die Gebärmutter.
Fenchel
Frauenmantel
(Alchemilla)
Stimulierende Wirkung auf die Gebärmutter. Kann Frühwehen auslösen.
Frauenmantel
Gewürznelkenbaum
(Syzygium aromaticum)
Das ätherische Nelkenöl der Gewürznelken hat eine stimulierende Wirkung auf die Gebärmutter.
Gewürznelkenbaum
Ginseng
(Panax ginseng)
Studien deuten darauf hin, dass Ginseng in größeren Mengen den Fötus schädigen kann.
Goldsiegelwurzel
(Hydrastis canadensis)
Stimulierende Wirkung auf die Gebärmutter. Kann Frühwehen auslösen.
Herbstzeitlose
(Colchicum autumnale)
Das enthaltene Colchicin kann den Fötus schädigen.
Herzgespann, echtes
(Leonurus cardiaca)
Stimulierende Wirkung auf die Gebärmutter.
Himbeerblätter
(Rubus idaeus)
Entspannende Wirkung auf die Gebärmutter und dadurch Gefahr einer zu frühen Öffnung des Muttermundes. Einnahme in Form von Tee daher nur am Schwangerschaftsende empfohlen.
Himbeerblätter
Hirtentäschel, gewöhnliches
(Capsella bursa-pastoris)
Stimulierende Wirkung auf die Gebärmutter. Kann Frühwehen auslösen.
Ingwer
(Zingiber officinale)
In üblicher Menge als Küchenkraut oder in Tee unbedenklich. Ingwertee wird sogar häufig als Mittel gegen Schwangerschaftsübelkeit empfohlen. Dennoch wird dem Ingwer gerne eine wehenfördernde Wirkung nachgesagt, auch wenn diese wissenschaftlich bislang nicht eindeutig bewiesen werden konnte. Von dem Konsum größerer Mengen Ingwer ist daher aber vorsichtshalber abzuraten.
Ingwer
Jasmin, echter
(Jasminum officinale)
Jasmintee nur in geringen Mengen trinken. Auf das ätherische Öl (Jasmin-Öl) sollte ganz verzichtet werden, da es eine stimulierende Wirkung auf die Gebärmutter hat.
Jasmin, echter
Kamille, echte
(Matricaria chamomilla)
Kamillen-Öl wirkt stimulierend auf die Gebärmutter. In normalen Mengen ist der Verzehr von Kamillentee oder frischer Kamille zum Beispiel in Salat aber unbedenklich.
Kamille, echte
Kermesbeere, amerikanische
(Phytolacca americana)
Enthält giftige Triterpensaponine (Phytolaccagenin).
Kermesbeere, indische
(Phytolacca acinosa)
Enthält giftige Triterpensaponine (Phytolaccagenin).
Knoblauch
(Allium sativum)
In geringen Mengen unbedenklich. In größeren Mengen kann Knoblauch Sodbrennen fördern.
Knoblauch
Kümmel, echter
(Carum carvi)
In geringen Mengen als Küchengewürz unbedenklich. In größeren Mengen aber mit stimulierender Wirkung auf die Gebärmutter.
Kümmel, echter
Kuhschelle, gewöhnliche
(Pulsatilla vulgaris)
Kann Wehen auslösen. Kann zu Fehlgeburt führen.
Lavendel, echter
(Lavandula angustifolia)
In geringen Mengen als Küchengewürz unbedenklich. In größeren Mengen aber mit stimulierender Wirkung auf die Gebärmutter. Lavendel-Öl zur äußerlichen Anwendung, zum Beispiel für Vollbäder, sollte vor allem im ersten Schwangerschaftsdrittel gemieden werden.
Lavendel, echter
Liebstöckel
(Levisticum officinale)
In geringen Mengen als Küchengewürz unbedenklich. In größeren Mengen aber mit stimulierender Wirkung auf die Gebärmutter.
Liebstöckel
Majoran
(Origanum majorana)
In geringen Mengen als Küchengewürz eher unbedenklich. In größeren Mengen, zum Beispiel in Form von Majoran-Öl, aber mit stimulierender Wirkung auf die Gebärmutter.
Majoran
Meerzwiebel, weiße
(Drimia maritima)
Stimulierende Wirkung auf die Gebärmutter.
Muskatnussbaum
(Myristica fragrans)
In geringen Mengen als Küchengewürz unbedenklich. In größeren Mengen kann Muskatnuss aber den Fötus schädigen.
Mutterkraut
(Tanacetum parthenium)
Stimulierende Wirkung auf die Gebärmutter. Kann Frühwehen auslösen.
Oregano
(Origanum vulgare)
In geringen Mengen als Küchengewürz eher unbedenklich. In größeren Mengen, zum Beispiel in Form von Oregano-Öl, aber mit stimulierender Wirkung auf die Gebärmutter.
Oregano
Passionsblume
(Passiflora incarnata)
In geringen Mengen eher unbedenklich. In größeren Mengen aber mit stimulierender Wirkung auf die Gebärmutter.
Petersilie
(Petroselinum crispum)
Als Küchengewürz unbedenklich. Auch der Verzehr der grünen Petersilienbestandteile ist unbedenklich. In größeren Mengen aber mit stimulierender Wirkung auf die Gebärmutter. Das im ätherischen Öl enthaltene Apiol kann dem Fötus schaden und zur Fehlgeburt führen. Auf Petersilienwurzeln, Petersiliensamen und Petersilien-Öl sollte daher unbedingt verzichtet werden.
Petersilie
Pfefferminze
(Mentha × piperita)
In geringen Mengen, zum Beispiel in Form von Pfefferminztee, unbedenklich. In größeren Mengen, vor allem in Form von Pfefferminz-Öl, aber mit stimulierender Wirkung auf die Gebärmutter. Kann zu Fehlgeburt führen.
Pfefferminze
Poleiminze
(Mentha pulegium)
Enthält giftiges Pulegon. Kann zu Fehlgeburt führen.
Rainfarn
(Tanacetum vulgare)
Enthält giftiges Thujon. Kann zu Fehlgeburt führen.
Rainfarn
Rosmarin
(Rosmarinus officinalis)
In geringen Mengen als Küchengewürz unbedenklich. In größeren Mengen, zum Beispiel in Form von Rosmarin-Öl, aber mit stimulierender Wirkung auf die Gebärmutter. Die im Öl enthaltenen Monoterpenketone können in den ersten beiden Schwangerschaftsdritteln außerdem den Fötus schädigen. Auch auf ein Rosmarinbad sollte in dieser Zeit verzichtet werden.
Rosmarin
Safran
(Crocus sativus)
In geringen Mengen als Küchengewürz unbedenklich. In größeren Mengen aber mit stimulierender Wirkung auf die Gebärmutter. Kann zu Fehlgeburt führen.
Safran
Salbei
(Salvia)
In geringen Mengen als Küchengewürz unbedenklich. In größeren Mengen, zum Beispiel in Form von Salbei-Öl, aber mit stimulierender Wirkung auf die Gebärmutter und Hormone.
Salbei
Sassafrasbaum
(Sassafras albidum)
Stimulierende Wirkung auf die Gebärmutter. Kann zu Fehlgeburt führen.
Schafgarbe, gemeine
(Achillea millefolium)
Stimulierende Wirkung auf die Gebärmutter.
Schafgarbe, gemeine
Schöllkraut
(Chelidonium majus)
Stimulierende Wirkung auf die Gebärmutter. Kann Frühwehen auslösen.
Schöllkraut
Süßholz, echtes
(Glycyrrhiza glabra)
In geringen Mengen ist Lakritz eher unbedenklich. In größeren Mengen kann Süßholzextrakt aber den Fötus schädigen und zu Fehlgeburt führen.
Süßholz, echtes
Teufelskralle
(Harpagophytum procumbens)
Stimulierende Wirkung auf die Gebärmutter. Kann Frühwehen auslösen.
Teufelskralle
Thymian, echter
(Thymus vulgaris)
Als Küchengewürz unbedenklich. In größeren Mengen wird eine stimulierende Wirkung auf die Gebärmutter diskutiert, wissenschaftliche Nachweise fehlen aber. Auf Thymian-Öl und Thymiantee vorsichtshalber verzichten.
Thymian, echter
Traubensilberkerze
(Actaea racemosa)
Stimulierende Wirkung auf die Gebärmutter.
Wacholder, gemeiner
(Juniperus communis)
Stimulierende Wirkung auf die Gebärmutter.
Wacholder, gemeiner
Waldlilie, aufrechte
(Trillium erectum)
Stimulierende Wirkung auf die Gebärmutter.
Weinraute
(Ruta graveolens)
Stimulierende Wirkung auf die Gebärmutter. Kann Frühwehen auslösen. Kann zu Fehlgeburt führen.
Wermut
(Artemisia absinthium)
Stimulierende Wirkung auf die Gebärmutter. Kann Frühwehen auslösen.
Wolfstrapp
(Lycopus virginicus)
Kann die Hormonproduktion beeinflussen.
Yamswurzel
(Dioscorea villosa)
Stimulierende Wirkung auf die Gebärmutter. Kann die Hormonproduktion beeinflussen.
Zimt, echter
(Cinnamomum verum)
In geringen Mengen als Küchengewürz eher unbedenklich. In größeren Mengen und in Form von Zimt-Öl aber mit stimulierender Wirkung auf die Gebärmutter.

Wichtiger Hinweis

Der Inhalt dieses Artikels und der Tabelle wurde mit größter Sorgfalt recherchiert und erstellt. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Inhalte kann jedoch keine Gewähr übernommen werden. Es ist daher wichtig, alle Informationen stets eigenverantwortlich zu prüfen. Sollten Sie sich unsicher sein, ob Sie eine Pflanze während der Schwangerschaft konsumieren können oder ob die von Ihnen konsumierte Menge noch als unbedenklich einzustufen ist, halten Sie bitte Rücksprache mit einem Arzt oder Ihrer Hebamme.