Unterschiede in Form und Material (z.B. Rundsenkel und Fat Laces)

Schnürsenkel unterscheiden sich manchmal erst auf den zweiten Blick in Form, Farbe und Material. So gibt es eckige, flache und runde Schnürbänder. Es gibt sie in den unterschiedlichsten Stärken, sowie den extrem breiten Fat Laces. Verschiedenen Materialien und die Verarbeitung der Senkelenden bringen weitere Vielfalt in die Auswahl der Schuhbänder.

Von Anita Nieper

Beim Kauf eines Schnürschuhs macht man sich kaum Gedanken um das Aussehen, die Form oder Qualität der Schuhbänder. Meistens werden Schuh und Schließung vom Hersteller sehr stimmig angeboten und die Senkel verbleiben im Schürschuh.

Etwas genauer schaut man erst hin, wenn die Schnürsenkel ersetzt werden müssen. Meistens ist das der Fall, wenn die Schnürbänder älter sind, vom ständigen Schnüren dünner werden oder sogar durchreißen.

Zu welchem Schuh Rundsenkel

Zu einem eleganten Ausgehschuh passen feine Rundsenkel in der Regel sehr gut. Aber auch in einem modischen Schuh wirken Schnürbänder in runder Form schick. Äußert widerstandsfähig sind speziell gefertigte Rundsenkel für Wanderschuhe, Schlittschuhe oder ähnliches. Es gibt Rundsenkel in verschiedenen Stärken - je nachdem, ob sie für ein robustes oder elegantes Schuhwerk gedacht sind.

Modische Senkel für elegante, hochwertige Schuhe sollten sehr dünn gewählt werden und immer einen etwas dunkleren Farbton als das Oberleder haben. Sie eignen sich auch für spezielle Schnürungen und tragen nicht auf. Der sogenannte Wurmsenkel, ist ein etwas dickerer Rundsenkel, zum schweren Schuhwerk harmoniert er hervorragend in zweifarbiger Ausführung.

Die Bandbreite von Rundsenkeln reicht von sehr dünn bis dick. Es gibt sie in den unterschiedlichsten Materialien, Farben und mit vielfältigen Endungen. Auch bei den Längen kann zwischen kurzen Schuhbändern für Schuhe mit vier Ösen, bis hin zu extralangen Senkeln für Stiefel gewählt werden. Immerhin sehen Rundsenkel in feinen, knielangen Damenstiefel sehr sexy aus.

Material

Neben der Optik spielen auch die Materialien eine große Rolle. Schürsenkel werden in Baumwolle, Kunstfaser oder Mischung und als Lederbänder hergestellt. Die Senkel können geflochten, gewebt oder gestrickt und zusätzlich auch noch gewachst sein. Zudem gibt es die Schnürsenkel mit den unterschiedlichsten Endungen (Nadeln) versehen.

  • Zum eleganten Schnürschuh passen Schnürungen in Baumwolle oder einer Mischung mit Kunstfaser sehr gut. Lüstrierte Baumwollsenkel in Feinflechtung sind besonders edel, wenn sie gewachst sind. Dadurch entsteht auch der Vorteil, dass sie sich besonders leicht einfädeln lassen. Darüber hinaus wirkt die gewachste Oberfläche eleganter zum polierten Glattleder, was die optische Erscheinung eines eleganten Schuhs unterstützt.

    Schnürbänder aus Leder wirken zu einigen Schnürschuhen ebenfalls sehr elegant.

  • Für einen sportiven Schuh sind Baumwollschnürbäder die beste Wahl.

  • Sucht man Senkel für sehr robustes Schuhwerk, wie etwa einem Wanderstiefel oder Schlittschuh, der zudem noch mit Feuchtigkeit in Verbindung kommen kann, sind Schnürbänder aus Kunstfaser deutlich vorteilhafter als Baumwollsenkel.

    In einem robusten Schuh sollten auch die Schnürsenkel viel aushalten können. Sie dürfen kein Wasser aufnehmen und müssen reiß- und reibungsresistent sein. Extra dicke Schnürbänder aus Chemiefaser sind hierfür ideal.

Schaut man sich Schürsenkel etwas genauer an, so kann man feststellen, dass es Unterschiede an den Senkelenden gibt. Die Endungen der Schnürbänder werden "Nadel" genannt, mundartlich auch "Pinke". Die Senkelenden sind entweder mit einer Kunststofffolie umsiegelt, zu einem Stift zusammengeschweißt oder mit einer Metallkappe (Senkelblech) versehen.

Heute geht die Industrie dazu über, die Senkelenden in Benadelungsmaschinen mittels Ultraschall zu verschweißen. Ganz gleich, mit welchem Verfahren die "Nadel" hergestellt wird, immer dient sie dem problemlosen Einfädeln des Senkels, in die dafür vorgesehenen Löcher oder Ösen und beugen dem Ausfransen der Enden vor.

Fat Laces

Die sogenannten Fat Laces sind in der Skater- und Hip-Hop-Szene sehr stark verbreitet. Es handelt sich hierbei um extrem breite Schnürsenkel, die ihren Ursprung in den siebziger Jahren in der New Yorker Hip Hop-Bewegung haben. Als Erfinder wird der New Yorker Tänzer Jorge "Fabel" Pabon genannt.

Fat Laces werden in allen erdenklichen Farben angeboten, auch in Neon. Die flache Form, der extrabreiten Schnürsenkel findet man bevorzugt im Skater-Schuh, Sportschuh, Sneaker und Chucks.

Die extrabreiten Schnürsenkel werden in der Regel offen getragen, da sonst der optische Effekt zerstört wird. Ganz locker werden die Fat Laces in die dafür vorgesehenen Löcher der Schuhe eingefädelt. Dabei ist es wichtig, dass sie

  1. ohne Verdrehungen,
  2. penibel gleichmäßig in symmetrischer Form,
  3. in gerader Linie

eingefädelt sind. Modern ist es auch, wenn in einem Schuh zwei abwechselnde Farben verwendet werden. Die Fat Laces sind meistens 2-4 Zentimeter breit, 1,20 bis 1,40 Meter lang und verdecken die Lasche des Schuhs vollständig.