Das Antikfinish

Im Gegensatz zum Farbaufbau, wo man sich im Zweifel für den nächst helleren Farbton entscheidet, ist beim Antikfinish ein dunklerer Effekt durchaus erwünscht. Speziell für Schuhe im Vintage-Look gibt es Pflegemittel, die als Vintage Care, Used Optik oder Antik Finish ausgewiesen sind.

Von Cornelia Gschiel

Was man unter "Antikfinish" zu verstehen hat

Ein Antikfinish ist ein leicht unregelmäßiger Farbverlauf, der bei guten Lederschuhen im Verlauf ihres langen Lebens auf natürliche Art und Weise durch kleine Kratzer, Sonneneinstrahlung etc. entsteht. Gute Manufakturen produzieren ihn auch bei ladenneuen Schuhen - man kann ihn aber auch selbst herstellen, verleiht er Lederschuhen doch einen ganz speziellen Charakter.

So gelingt das Antikfinish

  1. Vorbereitet wird der Schuh, indem die alten Cremeschichten abgetragen werden. Wo eine Reinigungspflege an ihre Grenzen kommt, kann im Zweifel ein Entfärber gute Dienste leisten. Da ein gut durchgefärbtes Leder hierbei kaum etwas von seiner Farbe verliert, gehen hier wirklich nur die nachträglich mittels Schuhcreme aufgetragenen Farbschichten verloren, nicht aber die ursprüngliche Farbe des Leders.

  2. Nun beginnt ein Farbaufbau mit mindestens zwei miteinander harmonierenden, nicht zu stark voneinander abweichenden Tönen, etwa Bordeauxrot und Mittelbraun. Das Braun könnte beispielsweise rund um den Schaft aufgetragen werden, während das Bordeauxrot auf der Kappe zum Einsatz kommt - oder umgekehrt.

  3. Nun kann man nach dem Trocknen bei bestimmten Teilen noch mit einer Pomade in einer kräftigen Farbe - etwa Karminrot - nacharbeiten. Das Leder wird nicht rot, bekommt nur einen Stich, der von seiner Umgebung abweicht.

    Auf den restlichen Schuh wird wiederum eine Schicht Dunkelbraun aufgetragen.

  4. Nun wird das Ganze sorgfältig auspoliert.