Der Baikalsee - ältester und tiefster Süßwassersee der Welt

Der Baikalsee in Sibirien ist ein See der Rekorde. Er gehört zu den größten Binnengewässern weltweit und ist zugleich der älteste und der tiefste Süßwassersee der Erde. Der Baikalsee entstand vor über 25 Millionen Jahren und ist 1.642 Meter tief. In landschaftlich schöner Lage zeichnet sich die Region um den See durch ein mildes Klima und eine vielfältige Flora und Fauna aus. Seit 1996 gehört die Region um den Baikalsee zum UNESCO Weltnaturerbe. In den letzten Jahren hat sich die touristische Infrastruktur rund um den See stark verbessert. Informieren Sie sich über den Baikalsee.

Christian Steinfort
Von Christian Steinfort

Geographische Lage und Klima

Der Baikalsee liegt in einem Hochtal 455 Meter über dem Meeresspiegel inmitten mehrerer sibirischer Gebirge.

  • Im Nordwesten liegt das Baikalgebirge,
  • im Osten das Bargusingebirge,
  • im Süden das Chamar-Daban und das Sajangebirge.

Der Baikalsee weist eine Wasseroberfläche von über 31.000 Quadratkilometern auf. Von Norden nach Süden ist er 673 Kilometer lang und bis zu 82 Kilometer breit.

Daraus ergibt sich eine Uferlänge von ca. 2.125 Kilometern. In der Region um den Baikalsee herrscht ein mildes Kontinentalklima vor. In den Sommermonaten darf mit über 270 Sonnenstunden gerechnet werden.

Flora und Fauna

Die Tier- und Pflanzenwelt im Umfeld des Baikalsees ist nicht nur äußerst vielfältig, sondern auch einzigartig. Zwei Drittel aller hier vorkommenden Arten sind endemisch, das heißt, sie sind ausschließlich in dieser ökologischen Nische anzutreffen. Dies betrifft vor allem viele seltene Tiefseelebewesen, die sich an die Bedingungen des Sees optimal angepasst haben.

Insgesamt leben 128 Fischarten im See. Zudem trifft man dort die Baikalrobbe an, eine der wenigen und seltenen Süßwasserrobben.

Günstig auf die Lebensbedingungen der Seebewohner wirkt sich die Tatsache aus, dass sich der See dank des millionenfachen Vorkommens kleiner Krebsarten dauerhaft auf natürliche Weise klärt. So ist der Sauerstoffgehalt des Wassers besonders hoch. Ein zwei Millionen Hektar umfassendes Gebiet rund um den See bildet einen Nationalpark, in dem

  • Hirsche
  • Wölfe
  • Luchse und
  • Bären

vorkommen.

Klippen des Khoboy Cape auf der Insel Olchon im zugefrorenen Baikalsee in Russland
Klippen des Khoboy Cape auf der Insel Olchon im zugefrorenen Baikalsee in Russland

Tourismus am Baikalsee

Für den Tourismus am Baikalsee wurde in den letzten Jahren viel getan. Die besten Voraussetzungen mit Hotels, Restaurants und Verkehrswegen bietet die Gemeinde Listwjanka.

Hier finden sich auch

  • ein Baikal-Museum
  • ein Nerpinarium
  • die Tscherski-Spitze mit Aussichtsplattform und
  • die Nikolaikirche.

Weitere Touristenzentren entstehen seit 2007 am West- und Ostufer des Sees. Zu den Orten, die sich am Seeufer sowie in der Nähe des Baikalsees befinden, zählen außerdem

  • Ust-Bargusin
  • Babuschkin
  • Sljudjanka
  • Sewerobaikalsk
  • Nischneangarsk
  • Baikalsk
  • Chuschir
  • Selenginsk
  • Irkutsk und
  • Baikalskoje.

Insel Olchon

Größte Insel des Baikalsees ist Olchon mit ihrem Hauptort Chuschir. Man erreicht sie zwischen Mitte Mai bis Mitte Dezember mit der Fähre. Zwischen Anfang Februar und Mitte April ist der See gefroren; zu dieser Zeit bietet sich eine Fahrt mit dem Auto oder Bus direkt auf die Insel.

Viele Touristen und entsprechenden Angebote darf man hier jedoch nicht erwarten. Olchon ist touristisch noch wenig erschlossen.

Es lohnt sich ein Spaziergang zum Berg vor dem Schamanenfelsen; von hier aus hat man einen tollen Ausblick auf den See sowie auf den Felsen. Auch eine Bootstour auf dem Baikalsee, am besten zum Sonnenuntergang, sollte man sich nicht entgehen lassen.

Wer lieber reiten möchte, findet auch in diesem Bereich passene Angebote, und kann die Aussicht auf den Baikalsee vom Rücken eines Pferdes aus genießen.

Great Baikal Trail

Mit dem Great Baikal Trail entsteht ein Fernwanderweg, der um den gesamten See führen soll. Ein dichtes Wanderwegnetz gibt es aber bereits heute.

Die Idee für diesen Trail besteht bereits seit den 70er Jahren. Seit 2003 wird daran ehrenamtlich gebaut. Insgesamt soll die Strecke etwa 2.100 km betragen.

Schon erste Abschnitte des Trails können genutzt werden, wie etwa der Frolikha Adventure Coastline Track, welcher ca. 100 Kilometer Länge aufweist. Jedes Jahr werden einige Workcamps veranstaltet, die dem Zweck dienen, den Weg zu erweitern.