Atemberaubende Wildnis im Nationalpark Sutjeska

Bosnien & Herzegowina ist sicher ein eher ungewöhnliches Reiseziel, dennoch kann man hier eine Vielzahl interessanter Sehenswürdigkeiten entdecken. Besonders alle Naturliebhaber kommen in diesem Land voll auf ihre Kosten. Eininge Nationalparks warten hier darauf, von den Urlaubern entdeckt zu werden; ein besonders schönes Beispiel ist der Nationalpark Sutjeska. Auf einer Fläche von immerhin 17.500 Hektar bietet dieser eine größtenteils unberührte Natur. Lesen Sie über die Besonderheiten des Nationalpark Sutjeska.

Von Kai Zielke

Lage des Parks

Beim Nationalpark Sutjeska handelt es sich um den ältesten Nationalpark von Bosnien und Herzegowina. Bereits im Jahre 1965 wurde dieser zum Nationalpark deklariert.

Er befindet sich im Südosten in der Republika Srpska, an der Grenze zu Montenegro. Dabei erstreckt er sich auf einer Fläche von 175 km².

Der Sutjeska Nationalpark befindet sich in der Verbandsgemeinde Foča. Größter Ort in diesem Gebiet ist Tjentište. Suba und Popov most sind weitere Siedlungen; insgesamt bewohnen ca. 2.500 Einwohner das Gebiet des Nationalparks. Durchquert wird dieses von der Magistralstraße 20.

Sehenswürdigkeiten

Nicht versäumen sollte man eine Besichtigung des Maglić im Ostteil des Parks. Mit einer Höhe von 2.386 Metern ist dies gleichzeitig der höchste Gipfel des Landes. Eine Besteigung ist allerdings nicht ganz ungefährlich und auch nur erfahrenen Bergsteigern zu empfehlen. Für Wanderer besser geeignet ist der Berg Zelengora; auf dem Weg hoch zum Gipfel kann man zudem an verschiedenen Berghütten Halt machen und sich bei einer Brotzeit stärken.

Ein weiterer Hauptanziehungspunkt für Touristen in diesem Nationalpark ist der Perućica-Urwald, einer von zwei noch erhaltenen Urwäldern in ganz Europa. Imposant scheinen die über 50 Meter hohen Bäume, welche man hier teilweise noch findet. Buchen und Schwarzkiefern sind die am häufigsten vorkommenden Baumarten.

Seltener Urwald in Europa
Seltener Urwald in Europa

Ebenfalls ein beliebtes Fotomotiv bei Touristen ist der immerhin 75 Meter hohe Wasserfall Skakavac und auch die Schlucht der Sutjeska ist durchaus einen Besuch wert. Durch den Park schlängelt sich der beschauliche Fluss Sutjeska, welcher das Gebirge Zelengora von den Bergen Maglić und Volujak trennt und dem Nationalpark seinen Namen gab.

Wandern auf der Via Dinarica

Im Jahr 2010 wurde mit der Via Dinarica ein neuer Fernwanderweg, der einige Jahre später von einem Outdoormagazin zum "besten neuen Trail der Welt" gekürt wurde, ins Leben gerufen. Die Route führt von Slowenien nach Albanien; 350 Kilometer davon verlaufen durch Bosnien und Herzegowina, wobei man teils auch durch den Sutjeska-Park kommt.

Allerdings ist diese Route nicht für jeden Wanderer zu empfehlen. Wer den Maglic besteigen möchte, braucht vor allen Dingen Schwindelfreiheit. Auch ist eine gute Kondition und Bergerfahrung von Nöten. Ist man oben angelangt, kommt man über einen einfachen Pfad runter zum Trnovacko-See, der sich bereits in Montenegro befindet.

Eine kleine Hütte befindet sich am Aussichtspunkt Prijevor. Hier kann man auch nach Voranmeldung eine Übernachtungsmöglichkeit finden; viel Komfort sollte man aber nicht erwarten.

Das Bestreben, im Nationalpark mehrere Wander- und Themenwege anzulegen, ist dar. Wie lange es mit der Umsetzung dauert, ist allerdings noch unklar. Immerhin wurde mittlerweile eine Art bosnischer Alpenverein gegründet, der sich mit dem Ausbau der touristischen Möglichkeiten beschäftigt.

Eine große Anzahl an Vögeln ist in diesem Nationalpark zu finden
Eine große Anzahl an Vögeln ist in diesem Nationalpark zu finden

Tierwelt im Park

Im Nationalpark Sutjeska sind zahlreiche seltene Tierarten heimisch, unter anderem der Braunbär und der Wolf. Für beide Tierarten bietet der Park ein ideales Rückzugsgebiet. Natürlich kann man hier aber auch noch zahlreiche andere Tiere entdecken, wie zum Beispiel

  • Wildziegen
  • Füchse
  • Gämsen
  • Marder und
  • Wildschweine.

Bemerkenswert ist zudem die hohe Anzahl an Vogelarten, wie etwa Moorhühner, Steinadler und Falken.