Ligne de Cerdagne (Petit train jaune) - Mit der Schmalspurbahn durch die Pyrenäen

Als "Petit train jaune" bezeichnet man die Ligne de Cerdagne, eine Schmalspurbahn in den Pyrenäen. Im deutschen Sprachraum wird sie auch Pyrenäenmetro genannt. Es handelt sich um eine auffällig gelbe elektrisch betriebene Gebirgsbahn, die besonders in der sommerlichen Hochsaison zahlreiche Besucher anlockt. Ihre Strecke beträgt gut 62 Kilometer. Informieren Sie sich über die Merkmale sowie die Reiseroute der Ligne de Cerdagne.

Christian Steinfort
Von Christian Steinfort

Mit "le petit train jaune" ist die Ligne de Cerdagne gemeint. Dabei handelt es sich um eine französische Schmalspurbahn in den Pyrenäen, die elektrisch betrieben wird. Man nennt sie auch

  • "petit de Cerdagne"
  • "le Canari"
  • "tren groc" oder einfach
  • "Pyrenäenmetro".

Betrieben wird sie vom Transport express régional (TER), einer Untergesellschaft der französischen Eisenbahngesellschaft SNCF. Den Namen "petit train jaune" ("kleiner gelber Zug) hat sie durch ihre auffällig gelbe Farbe erhalten. Zusammen mit ihrer Strecke steht die Bahn seit 2002 auf der Warteliste zum Weltkulturerbe der UNESCO.

Merkmale und Reiseroute

"Le petit train jaune" gehört zur TER, einer Untergesellschaft der französischen Staatsbahn SNCF. Die Gebirgsbahn verkehrt in den südlichen Pyrenäen und fährt durch das Hochtal der Cerdagne. Ein besonderes Merkmal des Zuges ist sein auffälliger gelber Anstrich, dem er auch seinen Spitznamen "le petit train jaune" verdankt, was übersetzt "der kleine gelbe Zug" bedeutet.

Zu den technischen Besonderheiten des kleinen gelben Zuges gehört, dass er noch über eine seitliche offene Stromschiene verfügt. Diese stellt allerdings einen gewissen Gefahrenpunkt auf freier Strecke oder auf einem Bahnhof dar.

Ausgangsort der Pyrenäenmetro ist der Bahnhof La Tour de Carol Enveitg, an der Grenze zu Spanien. Dieser ist mit drei verschiedenen Spurweiten wie Breitspur, Normalspur und Schmalspur ausgestattet.

"Le petit train jaune" fährt im Zick-Zack-Kurs durch die sonnige Hochebene der Cerdagne, vorbei an der spanischen Enklave Llivia und dem kleinen Fluss Tet. Endstation ist Villefranche-de-Conflent, wo die Normalspurstrecke der SNCF nach Perpignan beginnt.

Trotz der großen Höhenunterschiede fährt die Pyrenäenmetro die Route ohne Zahnradbetrieb. Zu den Besonderheiten der Strecke gehört die imposante Landschaft der französisch-katalanischen Pyrenäen sowie die zahlreichen Brücken und 19 Tunnel.

Seinen Scheitelpunkt erreicht der Zug bei dem Ort Bolquere auf einer Höhe von 1.592 Metern über dem Meeresspiegel. Als besonderes Erlebnis gilt die Überquerung der Hängebrücke Pont Gisclard, einer Seilbrücke, wie es sie nur noch in Frankreich gibt.

Geschichte - nach wie vor ein besonderes Reiseerlebnis

Ins Leben gerufen wurde der kleine gelbe Zug im Jahr 1910. Zu dieser Zeit gab es

  • 10 Personenbetriebwagen
  • 10 Güterbetriebwagen
  • 14 Personenbeiwagen sowie
  • zahlreiche Güterwagen.

Es kam zu Streckenverlängerungen, die dazu führten, dass man einige Beiwagen zu Triebwagen umbaute. Es folgten zudem vier Beiwagen mit offenen Plattformen.

In den 50er Jahren wurden viele Wagen ausgemustert, sodass 14 Personentriebwagen und lediglich zwei Gütertriebwagen übrigblieben; letzteren nutzte man als Arbeitsfahrzeuge. Während der Zeit wurde eine Großzahl an Strecken stillgelegt, sodass man sich gegen eine Neubeschaffung und stattdessen für eine Generalüberholung der Wagen entschied.

Im Laufe der Jahre wurde der Zug mehrfach modernisiert. So verfügen die neueren Triebwagen über

In den Sommermonaten kommen auch offene Panoramawagen zum Einsatz. Da "le petit train jaune" zweifellos zu den schönsten Zügen der Pyrenäen zählt, ist eine Fahrt mit ihm sehr empfehlenswert und ein Bahnreiseerlebnis der besonderen Art.