Steinnuss

Die Steinnuss nennt man auch Tagua. Dabei handelt es sich um den Samen einer Palmenart. Die Steinnusspalme trägt den weiteren Namen Elfenbeinpalme und ist eine sehr alte Palmenart.

Von Claudia Rappold

Verbreitung

Die Steinnusspalme ist stammlos oder hat nur einen sehr kurzen Stamm. Ihre Blätter sind groß und regelmäßig gefiedert. Die Blätter können bis zu sechs Meter lang werden. Es gibt verschiedene Arten und sie wachsen alle in Regenwaldgebieten. Die Pflanze wächst vorwiegend in

aber auch in

Die Steinnusspalme wächst bevorzugt an Flussufern oder feuchten Berghängen. Sie wächst noch in einer Höhe von 1.500 Metern. Es gibt auch regelrechte Haine; diese Steinnusswälder nennt man "Taguales". Es gibt Steinnusspalmen, die bis zu 100 Jahre alt werden.

Wenn die männlichen Pflanzen blühen, verströmen sie einen betörenden Geruch. Bei den weiblichen Pflanzen reifen in mehreren Monaten die Samen heran. Die kopfgroße Fruchtballen hängen direkt am Stamm. Die Schale hat einen verholzten Stiel, der nur mit einer Axt oder Machete abgeschlagen werden kann.

Sie sind in Kammern gegliedert, diese enthalten in Fruchtfleisch eingebettet die Nüsse. Eine Palme trägt etwa 20 Fruchtkolben, die wieder 60 bis 80 Nüsse enthalten. Beim Ernten wird die Palme aber nicht verletzt, sondern vielmehr gepflegt.

Die stachelige Palme braucht circa 15 Jahre, bis sie Früchte trägt. Dann kann dreimal jährlich geerntet werden. Die Frucht ist zu Anfang weich und enthält eine Flüssigkeit, die man trinken kann. Die Nuss ist nur frisch und weich essbar. Die Steinnuss kann walnuss- bis hühnereigroß sein. Die reifen Steinnüsse hingegen werden in mehreren Monaten steinhart. In ihrer Form, Farbe und Härte erinnert sie an Elfenbein, deshalb auch der Name "Elfenbeinnuss".

Verwendung

Die Elfenbeinnüsse kamen als Ballast für Schiffe von Amerika nach Europa. Zu Anfang wurden aus ihnen Knöpfe gefertigt, die später von synthetischen Materialien abgelöst wurden. Heute werden vorwiegend Schmuck- und Kunstgegenstände hergestellt, beispielsweise

  • Schachfiguren
  • Knäufe
  • Pfeifenköpfe oder
  • Spielwürfel.

Das Naturprodukt lässt sich vielfältig bearbeiten. So kann man es beispielsweise schnitzen oder fräsen. Durch ein erhöhtes Umweltbewusstsein, das sich auch gegen die Elefantenjagd ausspricht, hat die Elfenbeinnuss wieder an Bedeutung gewonnen. Außerdem sichert der weltweite Handel den Einheimischen ein Einkommen.