Feinkost zu Discounterpreisen - eine empfehlenswerte Idee?

Delikatessen sind mittlerweile auch bei den Discountern zu günstigen Preisen erhältlich. Doch halten sie auch, was sie versprechen?

Von Jens Hirseland

In früheren Jahren waren Delikatessen vorwiegend für betuchtere Kunden erschwinglich. Doch mittlerweile bieten auch Discounter Feinkost zu günstigen Preisen an. Allerdings ist die Qualität dieser Produkte umstritten.

Der Trend der hochwertigen Nahrungsmittel

Bekam man in der Vergangenheit erlesene Speisen wie

  • Hirschgulasch
  • Trüffelpastete
  • Französische Meersalzbutter aus Guerande oder
  • Black Tiger Riesengarnelen

nur beim teuren Feinkosthändler, sind sie heute auch zu günstigen Preisen in zahlreichen Discountläden erhältlich. Zu erkennen sind die Delikatessen an Aufschriften wie

  • "Deluxe"
  • "Feine Kost"
  • "Edel"
  • "Finest" oder
  • "Gourmet".
  • Gebratenes Elch-Fleisch mit Thymian

    © Daniel Rönneberg - www.fotolia.de

  • Trüffel auf weißem Hintergrund

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  • Schwarze Gusseisenpfanne mit gebratenen Garnelen, Kirschtomaten und Rosmarin

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Fast alle großen deutschen Discounter-Ketten bieten solche speziellen Produkte als Eigenmarken an. Da in den letzten Jahren bei den Kunden die Nachfrage nach hochwertigen Lebensmitteln wie zum Beispiel Bio-Kost angestiegen ist, wollen auch die Discounter an diesem Trend teilhaben und den herkömmlichen Supermärkten auf diesem Gebiet Konkurrenz machen.

Aus diesem Grund sind nach Bioprodukten nun auch verschiedene Delikatessen in deren Regalen. Dadurch soll den Kunden die Möglichkeit zum kleinen Luxus geboten werden, ohne dabei allzu exotisch zu sein. Doch passt die Mischung aus Luxus und Discounter wirklich zusammen?

Mann am Fleischregal im Supermarkt
Exotische Fleischsorten, die es früher nur im Feinkostgeschäft zu kaufen gab, werden heute auch von Discountern angeboten

"Feinkost" in der Kritik

Die Qualität der preiswerten Feinkost ist zumindest umstritten. So wird kritisiert, dass in Deutschland Begriffe wie "Delikatesse", "Edel" und "Gourmet" keinem Schutz unterliegen, das heißt, dass zum Beispiel ein Produkt als Trüffel deklariert werden kann, obwohl darin lediglich Trüffelspäne enthalten sind. Im Nachbarland Frankreich ist dies dagegen strenger geregelt. Dort wird genau vorgeschrieben, wie hoch der Trüffelanteil in einem Produkt sein muss, damit man es als Trüffel bezeichnen darf.

Zudem werden die Discounter-Delikatessen in großen Mengen verkauft, was nicht gerade für feine Handarbeit spricht. Die Lieferungen erfolgen sowohl von mittelständischen Betrieben als auch von Großunternehmen.

Die Feinkostunternehmen und Supermärkte sehen die Discounter jedenfalls nicht als Konkurrenz und schätzen die Qualität ihrer eigenen Produkte als deutlich höher ein. Letztendlich bleibt es dem Kunden überlassen, welche Delikatessen und welchen Geschmack er bevorzugt.