Die Ermittlung der Körpermaße zur Berechnung der Konfektionsgröße
Früher, als es noch keine Konfektionsbekleidung gab, sondern die Menschen sich ihre Kleidung entweder selbst fertigten (wenn sie arm waren) oder vom Schneider maßanfertigen ließen (wenn sie es sich leisten konnten), was es ganz einfach: Die Maße des jeweiligen Individuums dienten als Ausgangspunkt der Bekleidung, vom einfachen Kittel bis zum eleganten Anzug.
Schwankende Konfektionsgrößen
Heute passt sich nicht mehr die Kleidung dem Menschen an, sondern der Mensch muss sich an die Kleidung anpassen, denn wer kann sich schon den Maßschneider leisten. Einen Anhaltspunkt bieten die normierten Konfektionsgrößen, für die man die Bevölkerung in regelmäßigen Abständen vermisst - neuerdings unter Zuhilfenahme eines Laserscanners.
Doch so sehr normiert, dass man blind immer zu ein und derselben Größe greifen könnte, sind die Konfektionsgrößen dann doch nicht. Sie schwanken
- von Hersteller zu Hersteller,
- von Land zu Land.
Viele Menschen haben Kleidungsstücke von S über M bis L in ihrem Kleiderschrank, ohne dass sie an Gewicht zu- oder abgenommen hätten. Dies macht es auch so schwierig, Mode aus dem Katalog oder im Internet zu bestellen, schließlich kann man hier nicht einfach mal drei Größen zur Auswahl mit in die Kabine nehmen und anprobieren, um zu sehen, wie dieses bestimmte Kleidungsstück, das man kaufen möchte, denn nun ausfällt.
Aus diesem Grund geben Versandhäuser und Co. oftmals ihre Größen in einer genauen metrischen Entsprechung wieder, beispielsweise, dass ein Damen-Shirt in der Größe L bzw. 44 einer Frau mit einer Oberweite von 98 bis 102 Zentimetern und einem Taillenumfang von 82 bis 85 Zentimetern passt.
Erste Rechnung: T-Shirt-Größe
Größenbestimmung
- Männer: Brustumfang/Oberweite geteilt durch 2
- Frauen: Brustumfang/Oberweite geteilt durch 2 minus 6
Ausgang für unsere heute geläufigen Kleidergrößen ist eine simple Rechnung, nämlich Brustumfang/Oberweite geteilt durch zwei. Wer also einen Brustumfang von beispielsweise 88 Zentimetern hat, trägt die Konfektionsgröße 44 - sofern es sich um einen Mann handelt. Bei den Frauen zieht man hier noch einmal sechs Zentimeter ab: 88 geteilt durch zwei minus sechs ergibt hier die Konfektionsgröße 38.
Es ist also in erster Linie der Brustumfang, nach dem sich die Konfektionsgröße richtet. Entsprechend wird der Taillen- und Hüftumfang eines Kleidungsstückes angepasst. Manche Hersteller geben ab einer bestimmten Konfektionsgröße noch einige Zentimeter Länge hinzu. Da diese Regelungen jedoch nicht verbindlich sind, bleibt nur das genaue Vermessen des Körpers, um herauszufinden, in welche Größe eines bestimmten Herstellers man hineinpasst.
Die eigenen Maße kennen
Zudem ist es gerade bei Damen oftmals so, dass sie am Oberkörper eine andere Konfektionsgröße haben als am Unterkörper, je nachdem, wie ihre Silhouette geformt ist. Von einem 38er Oberteil, welches sich aus dem Brustumfang der Frau ergibt, kann also nicht darauf geschlossen werden, dass ihr auch eine 38er Hose passt.
Schon allein aus diesem Grund ist es günstiger, nicht in Konfektionsgrößen zu denken, sondern die Maße des eigenen Körpers zentimetergenau zu kennen - vorausgesetzt, man misst korrekt, denn schließlich dürften die wenigsten Zuhause einen Laserscanner haben.