Wohin mit der PIN? Wie man seine Geheimnummern richtig aufbewahrt

Ob nun Handy, Geldautomat oder Online-Banking-Portal: Ohne persönliche Identifikationsnummer, kurz PIN, geht heute in vielen Situationen des Lebens gar nichts mehr. Es mag ja noch angehen, wenn man sich eine oder zwei dieser meist vierstelligen Nummern merken muss, aber was macht man, wenn es mit der Zeit immer mehr werden? Es gilt, PINs, aber auch Passwörter richtig aufzubewahren, zumindest, wenn man sich nicht alle merken kann. Holen Sie sich Tipps zur Aufbewahrung von Geheimnummern und Passwörtern.

Von Viola Reinhardt

Sie wechseln den Handy-Anbieter: Neue PIN. Die Kontokarte ist abgelaufen: Sie bekommen eine neue mit wieder einer neuen PIN. Beim Online-Banking wird Ihnen sogar von vielen Banken empfohlen, Ihre PIN in regelmäßigen Zeitabständen selbst zu ändern. Wer verliert dabei nicht irgendwann einmal den Überblick?

Hinzu kommen unzählige Passwörter für das Onlinebanking oder das Emailpostfach. Diese kann man in der Regel zwar recht schnell und einfach erneuern; dennoch ist es ärgerlich, wenn man sie mal vergisst.

Peinliche Situationen

Die Videoüberwachungsanlage am Geldautomaten hat sicher schon so manches verdutzte Gesicht aufgezeichnet, wenn es da plötzlich heißt: "falsche Eingabe, Sie haben noch zwei Versuche". Aus den ursprünglich drei Versuchen, die man hat, um seine PIN beim Bankautomaten richtig einzugeben, wird schnell nur noch einer und dann heißt es so nett: "Karte eingezogen" und die Kontokarte ist erst einmal weg. Und das am besten noch im Urlaub im Ausland.

Oder an der Kasse im Supermarkt: Nach drei Fehleingaben kommt regelmäßig gleich der Kaufhausdetektiv und wittert Scheckkartenbetrug - das kann sehr schnell sehr peinlich werden. Geschweige von den netten und fast hämischen Blicken der anderen Kunden, die hinter einem an der Kasse stehen.

Bankkarte wird in den grünen Schlitz eines Geldautomaten gesteckt
Bankkarte wird in den grünen Schlitz eines Geldautomaten gesteckt

Richtig Aufbewahren

Was also tun mit der PIN? Wer eine neue Geheimnummer erhält, wird meist im selben Schreiben dazu aufgefordert, diese sofort nach Erhalt auswendig zu lernen und anschließend das Schreiben mit der PIN zu vernichten. Kein guter Plan, wenn man die eigene Vergesslichkeit mit einkalkuliert.

Wer sich die PIN notieren möchte, tut dies am besten getarnt als die letzten vier Ziffern einer ganz "normalen" Telefonnummer im persönlichen Adressbuch. Da steht sie dann unter "Hans" für "Handy", "Volker" für "Volksbank" oder "Spatzi" für Sparkasse.

Nur einen Fehler sollte man dabei nicht machen, nämlich die Handy-PIN im Handy-Adressbuch abzulegen: Da nützt sie einem im Bedarfsfall leider gar nichts. Und wer dann seine PUK oder SuperPIN nicht kennt, um sein Handy wieder zu entsperren, der muss eine neue SIM-Karte für sein Handy beantragen und erhält, wie sollte es auch anders sein, wieder einmal eine neue PIN.

Aufschreiben von Passwörtern schadet nicht

Viele Menschen sind der Ansicht, das Notieren der Geheimnummern und Passwörter wäre eine schlechte Idee. Doch stattdessen wählen sie oftmals ein leicht zu merkendes Passwort, welches auch von Hackern schnell erraten wird.

Es schadet nicht, sich Passwörter zu notieren; diese sollten dann aber auch entsprechend komplexer ausfallen. Wer in eine Wohnung einbricht, wird selten Ausschau nach Notizbüchern halten. Natürlich sollte man die Notizzettel möglichst clever aufbewahren.

Sie sollten sich bestenfalls nicht im Zimmer mit dem Rechner aufhalten. Alternativ lässt sich das Passwort oder auch die Geheimnummer offline verschlüsselt in einem Dokument speichern. Es gibt kostenlose Software, die man für diesen Zweck nutzen kann.

Beliebt sind auch Passwort-Manager. Mithilfe solcher Programme lassen sich Passwörter oder PINs ganz einfach speichern; man muss sich ein Hauptpasswort merken und erhält dann zufallsgenerierte Kennwörter. Das Problem, dass man mehrere Nummern und Wörter im Gedächtnis behalten muss, fällt somit also weg.

Generell gilt, dass man stets die Möglichkeit der Zwei-Faktor-Authentifizierung nutzen sollte. Es erfolgt eine zusätzliche Sicherung des Kontos, indem man zunächst einen Code an sein Smartphone geschickt bekommt - ohne diesen einzugeben, kann man sich nicht anmelden.