Zenker-Divertikel - Ursachen, Symptome und Behandlung
Unter dem Zenker'schen Divertikel versteht man eine Ausstülpung des Schlunds. Im fortgeschrittenen Stadium kann eine Operation zur Behebung erforderlich sein.
Spricht man vom Zenker'schen Divertikel oder Zenker-Divertikel, ist damit eine Aussackung des Schlunds (Hypopharynx) gemeint. Bei dieser Ausstülpung handelt es sich um ein Pseudo- und Pulsionsdivertikel.
Benannt wurde das Zenker-Divertikel, von dem vor allem ältere Männer betroffen sind, nach dem deutschen Arzt und Pathologen Friedrich Albert von Zenker (1825-1898).
Ursachen und Krankheitsverlauf
Hervorgerufen wird die Aussackung durch das muskelschwache Kilian-Dreieck, das sich über der Ringknorpelenge der Speiseröhre (Ösophagus) befindet.
Mitverantwortlich für die Entstehung der Aussackung ist häufig eine Funktionsstörung des Ösophagus-Mund (oberer Speiseröhrensphinkter). Da sich die Muskulatur der Speiseröhre beim Schlucken nicht genügend aufweitet, entsteht eine Druckerhöhung.
Schließlich kommt es zur Bildung von schwachen Stellen in der Muskulatur, was zur Folge hat, dass sich die Schleimhaut nach außen ausstülpt. Diese Aussackung ist mitunter dauerhaft. In seltenen Fällen kann es auch zur Bildung von Divertikeln in anderen Regionen der Speiseröhre kommen.
Einteilung in vier Schweregrade
Das Zenker'sche Divertikel wird von Medizinern in vier Schweregrade eingeteilt.
- Beim 1. Stadium kommt es zu einer dornenförmigen Nischenbildung von zwei bis drei Millimetern Länge. Diese Nische ist jedoch nicht immer sichtbar.
- Im zweiten Stadium erreicht das Divertikel eine Größe von sieben bis acht Zentimetern,
- im dritten Stadium sogar von mehr als zehn Zentimetern.
- Im vierten Stadium wird die Speiseröhre von der Aussackung komprimiert, wodurch es zu Behinderungen kommt.
Symptome und mögliche Folgen
Die Symptome beim Zenker-Divertikel hängen von der Größe des Divertikels ab.
- Bei kleineren Aussackungen kommt es in der Regel nicht zu Schmerzen. Allerdings sind Schluckbeschwerden im Bereich des Möglichen.
- Werden die Aussackungen größer, besteht die Gefahr, dass sich Nahrungsreste absetzen, die im weiteren Verlauf anfangen zu faulen, wodurch es zu unangenehmen Mundgeruch kommt.
- Während des Schlafens fließen die Nahrungsreste oftmals zurück. Gelangen diese Reste in das Atemwegsystem, wird es gefährlich, denn dies kann zu einer Aspirationspneumonie (Lungenentzündung) führen.
- In seltenen Fällen kann es auch zu einer Fistel zur Luftröhre oder einem Loch in der Divertikelwand kommen.
Diagnose und Behandlung
Diagnostizieren lässt sich ein Zenker'sches Divertikel durch eine besondere Röntgen-Breischluck-Untersuchung. Befindet sich das Divertikel bereits in einem fortgeschrittenen Stadium, kann ein operativer Eingriff vorgenommen werden.
Dabei wird ein Halsschnitt zwischen Ohr und Brustbein gemacht. Dann durchtrennt der Operateur die Muskulatur am Anfang der Speiseröhre. Außerdem wird die Aussackung in der Regel ebenfalls entfernt.
Eine moderne Operationsmethode ist die transorale Schwellenspaltung, die mit einem optischen Gerät über den Mund erfolgt. In diesem Fall wird die Aussackung nicht entfernt.