Der Steinbackofen/Pizzaofen - Merkmale und Möglichkeiten, ihn selbst zu bauen

Ein Steinbackofen im Garten sieht nicht nur schön aus, er ermöglicht eine Vielzahl von leckeren Rezepten, die nur aus dem Steinbackofen so richtig schmecken. Er wird zum Blickfang jeder Gartenparty und eignet sich zum Brotbacken, zum Pizza backen genauso wie zum Grillen und Braten.

Von Claudia Rappold

Merkmale eines Steinbackofens/Pizzaofens

Das Outdoor-Kochen erfreut sich hierzulande zunehmender Beliebtheit. Besonders im Sommer lockt es die Menschen in den Garten, wo man neben den ausgefallendsten Grills mittlerweile auch schon richtige Outdoor-Küchen zu sehen bekommt. Hier kann man sich kulinarisch austoben, ist an der frischen Luft und spart sich Essensgerüche in der Wohnung.

Mit von der Partie sind auch immer mehr Steinbacköfen oder auch Pizzaöfen oder Kuppelöfen. Die Pizza gehört zu den beliebtesten Speisen, nicht nur in Italien, und wer so einen speziellen Ofen sein Eigen nennen kann, wird mit einem besonderen Geschmack und mit neidischen Blicken seiner Gäste und Nachbarn belohnt.

Doch natürlich lassen sich auch zahlreiche andere Speisen in so einem Ofen zubereiten, sodass die Investition - oder der Eigenbau - sich für jedes Familienmitglied lohnen sollte. Auch sind unterschiedliche Größen des Ofens verfügbar; auf diese Weise ist es auch im kleinsten Garten möglich, so ein Modell unterzubringen.

Alternativen für die Wohnung

Minipizzen à la Raclette

Eine besondere Variante eines Pizzaofens stellt ein kleiner, runder Pizzaofen für mehrere Personen dar, der häufig mit einer Kuppel aus Terrakotta bestückt ist. Der Clou: rundherum können kleine Backspatel auf die Heizfläche gelegt werden. So kann man im Kreis seiner Freunde oder Familie Minipizzen herstellen, die man nach Lust und Laune selbst kreieren kann.

Diese Methode des Pizzabackens ähnelt dem beliebten Raclette, sorgt jedoch für mehr Abwechslung auf dem Tisch. Besonders nennenswert ist die Tatsache, dass kein Fett benötigt wird, sodass es nicht zu unangenehmen Gerüchen und einer Qualmentwicklung kommt.

Der Pizzastein

Doch auch im herkömmlichen Backofen lässt sich die Pizza auf rustikale Art backen; hierfür wurden die so genannten Pizzasteine konzipiert. Sie bestehen meistens aus Schamotte und sorgen für den unverwechselbaren Geschmack der Pizza, des Flammkuchens oder des Brotes, wie aus dem Steinbackofen.

Wichtig zu wissen ist, dass der Stein längere Zeit braucht, bis er aufgeheizt ist - das sollte man also beim Pizzabacken mit einplanen. Hat er die nötige Hitze erreicht, gibt er diese konstant an die Pizza ab und entzieht gleichzeitig auftretende Feuchtigkeit. Auf diese Weise werden die Backwaren schön knusprig. Tipp: Der Stein lässt sich auch auf dem Grill anwenden.

Einen Steinofen kann man mittlerweile in zahlreichen Baumärkten und Geschäften kaufen, ebenso lässt er sich aber auch selbst bauen...

  • Thunfischpizza mit Zwiebeln auf Holzbrett, daneben Brot und Oliven

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  • Geschnittene Pizza mit Schinken und Rucola auf Holzteller

    © Brent Hofacker - www.fotolia.de

  • Pizzateig wird in Küche gemacht, daneben frische Tomaten

    © doug Olson - www.fotolia.de

Schritt für Schritt zum eigenen Steinbackofen

Ob rustikal oder modern, ein Steinbackofen macht sich immer gut. Nicht nur im Internet findet man eine große Anzahl von Bauanleitungen. Es gibt auch fertige Bausätze, die schon preisgünstig zu bekommen sind. Je nach Können und Vermögen kann man sich einen Steinbackofen selber bauen.

Materialien und Anleitung

Man braucht zuerst eine Bodenplatte aus Beton und Baustahlgitter. Darauf wird an der einen Seite ein Rundbogen aus Vollziegeln gemauert. Dafür braucht man schon ein bisschen Erfahrung. Danach werden die Seitenwände und die Rückwand mit Ziegelsteinen gemauert.

Nach ungefähr acht Reihen muss man die Aussparung für den Aschenkasten lassen, der über dem Rundbogen liegt. Dann gibt es eine Zwischendecke.

Jetzt muss eine Ofentür über dem Aschenkasten eingemauert werden. In der Zwischendecke gibt es eine Aussparung, damit die Asche durchfällt.

Für die Zwischendecke braucht man auch eine Isolierung, zum Beispiel aus Quarzsand. Hinterher werden Schamottplatten verlegt, dafür braucht man einen speziellen Schamottmörtel.

An der Rückseite muss ein Ofenrohreinsatz eingemauert werden. An der Rückseite wird eine Brandschott-Stahlplatte angebracht. Und dann werden die Schamottdeckenplatten gemauert.

Nun wird die Ofenkammer isoliert, dafür benötigt man Isolierplatten. Dann werden die Seiten des Steinbackofens deckenfertig gemauert. An der Rückwand wird das Ofenrohr befestigt. Nun wird der Steinbackofen in drei Lagen verputzt.

Jetzt muss nur noch die Decke verlegt werden. Je nach Geschmack kann der Steinbackofen auch noch ein Dach bekommen.

Einfachere Methoden

Wem dies zu kompliziert oder zu schwierig ist oder einfach zu viel Aufwand, kann auch einen Fertigbausatz benutzen. Es gibt auch welche, die nur aufeinander gesetzt werden. Man kann auch lediglich den Backofenkern kaufen und ihn dann außen ganz individuell gestalten.