Die Vor- und Nachteile der Nachnahme

Nicht jedermann liebt es, offene Rechnungen allzu lange bei sich aufzubewahren oder den Zahlungsverkehr bei der Bank oder dem online geführten Konto in Auftrag zu geben. Mag sogar meist eine 14-tägige Frist zur Bezahlung eingeräumt werden, so bevorzugen es nicht wenige Personen, eine Forderung unverzüglich zu begleichen. Für den Versendungskauf bietet sich daher die Nachnahme an. Dabei zahlt der Empfänger eines Pakets den entsprechenden Betrag direkt bei der Lieferung. Lesen Sie über den Umgang mit der Nachname und deren Vor- und Nachteile.

Von Kai Zielke

Was ist die Nachnahme?

Der Versanddienst der Post hat Konjunktur: Immer weniger Menschen gehen in ein örtliches Geschäft, um sich von dort die gewünschten Artikel mit nach Hause zu nehmen. Stattdessen wird häufiger über den Internethandel bestellt - die Waren gehen sodann auf ihre Reise.

Natürlich möchte der Käufer seine Artikel nicht vorschnell bezahlen. Wer weiß schließlich, was sich auf dem Weg alles ereignet und was ihm der Vertragspartner da überhaupt in das Paket gelegt hat.

Demgegenüber besteht aber auch mancher Verkäufer darauf, dass der Vertragsgegenstand sofort nach Erhalt beglichen wird. Er will oder kann es sich nicht leisten, allzu lange einer offenen Rechnung hinterherzulaufen.

Als Kompromiss wurde die Zahlung per Nachnahme eingeführt: Der Käufer bezahlt den Gegenwert zum Zeitpunkt der Lieferung direkt beim Postboten, der die Summe sodann an den Käufer überweist.

Die Vorteile der Nachnahme

Der gesamte Vorgang des Bestellens, Versendens und Bezahlens gilt als schnell und unkompliziert. Der Vertragspartner darf die georderten Artikel umgehend zur Post bringen, da er nicht erst auf den Eingang der Zahlung warten muss.

Auch der Empfänger ist auf der sicheren Seite: Er kann die Forderung direkt beim Postboten bezahlen und ist damit nach Erhalt der Waren aller Schulden aus diesem Geschäft ledig.

Mehr noch, wer bereits negative Einträge bei der Schufa aufweist und daher für bestimmte Zahlungsarten nicht mehr aus dem Vollen schöpfen kann, darf eine solche Barzahlung weiterhin abwickeln. Notwendig dafür ist es einzig, den Kaufpreis auch vorrätig zu haben, wenn der Lieferant klingelt. Ebenso hat sich dabei aber die Kartenzahlung in den letzten Jahren etablieren können.

Wer keine Kreditkarte aufgrund von negativen Schufa-Einträgen erhält, kann sich Ware per Nachname liefern lassen
Wer keine Kreditkarte aufgrund von negativen Schufa-Einträgen erhält, kann sich Ware per Nachname liefern lassen

Die Nachteile der Nachnahme

Doch so lukrativ alle genannten Vorzüge auch klingen mögen, so trist sieht noch immer die Realität aus. Gerade die Verkäufer müssen nicht selten mehrere Wochen warten, ehe sie die gewünschte Summe auf dem eigenen Konto verfinden.

Für den Käufer dagegen ist es nicht immer ganz einfach, insbesondere höhere Kosten bar vorliegen zu haben. Wer also ohnehin den Gang zur Bank antreten muss, fährt oft besser, wenn er dort direkt die Überweisung in Auftrag gibt.

Neben der zuweilen komplexen Abwicklung treibt diese Zahlungsoption aber auch die Kosten in die Höhe. So bleibt zwar der Vertrag des Handelsgeschäfts an sich unberührt, doch lässt sich die Post ihren Service natürlich vergüten. In der Regel steigt die Gesamtsumme dadurch um wenige Euro - speziell bei kleineren Transaktionen kann das schon einmal ins Gewicht fallen.

Natürlich muss bei der Nachnahme auf jeden Fall jemand zu Hause sein, der das Paket empfangen und bezahlen kann. Flexibel ist man in dieser Hinsicht also nicht unbedingt.

Tipps im Umgang mit der Nachnahme

Selbst bei den immer zahlreicher auftretenden unterschiedlichen Zahlungsformen hat sich die Bezahlung per Nachnahme etablieren können. Und das nicht ohne Grund. Trotz der erwähnten Nachteile gilt der Vorgang bei Käufern und Verkäufern als relativ beliebt, weil er sich nicht alleine schnell abwickeln lässt, sondern ein hohes Maß an Sicherheit beinhaltet.

Dennoch ist es ratsam, die Nachnahme lediglich bei solchen Geschäften zu wählen, die tatsächlich hochwertige Waren und teure Preise umfassen. Erst damit kommt die Gewährleistung der Post in den Genuss, ihre gesamten Stärken auszuspielen und auf diese Weise auch die zusätzlichen Kosten zu rechtfertigen.

Kleinere Transaktionen sollten dagegen auch weiterhin per Überweisung oder einen Zahlungsdienst im Internet beglichen werden. Je höher das Maß an gewünschter Sicherheit also ausfällt, desto eher kommt die Bezahlung per Nachnahme in Betracht.

Man sollte bedenken, dass bei dieser Zahlung jemand anwesend sein muss, um das Paket in Empfang nehmen zu können. Eine Hinterlegung beim Nachbarn ist bei diesem Verfahren nicht möglich; stattdessen können entweder weitere Zustellversuche (in der Regel zwei, danach wird das Paket an den Absender zurückgeschickt) an den kommenden zwei Werktagen unternommen werden, oder aber die Sendung wird bei der Post hinterlegt. Dies ist für den Empfänger der Ware natürlich mit Mehraufwand verbunden.