Die Vor- und Nachteile des Micropayments

Das Internet hat sich in den letzten Jahren rasant ausgedehnt. Nicht nur Einkäufe oder die Bestellung von Dienstleistungen sind hier möglich. Auch bezahlt werden kann im virtuellen Netz problemlos. Dafür eignet sich der Vorgang des Micropayment. Die Ausformungen dieses Systems gestalten sich aber unterschiedlich, wobei der Verbraucher vorab klären muss, welche Methode seinen Bedürfnissen am ehesten entspricht. Informieren Sie sich über die Vor- und Nachteile des Micropayment und wie dieses Bezahlsystem funktioniert.

Christian Steinfort
Von Christian Steinfort

Was ist das Micropayment?

Hierbei handelt es sich um eine Möglichkeit, Zahlungen über das Internet vorzunehmen. Dies gelingt auf unterschiedlichen Wegen: Einerseits kann ein Servicedienst beauftragt werden, als Mittler zwischen dem Konto des Absenders und jenem der Empfängers zu fungieren. Der Betrag wird somit von der Micropaymentsoftware beim Käufer abgebucht und an den Verkäufer übertragen.

Andererseits sind auch Prepaidvarianten denkbar. Hier erwirbt der Verbraucher zuvor eine Karte, auf der sich ein gewisses Guthaben befindet.

Dieses ist an eine Nummer gekoppelt. Beim Bezahlvorgang wird somit lediglich jene Nummer an den Empfänger übermittelt, dessen Rechnung damit beglichen wird. Die meisten Anbieter haben ihren Service zuletzt vermehrt so gestaltet, dass er auch von mobilen Geräten aus anwendbar ist, ein Surfen sowie Bezahlen im Internet also stets vorgenommen werden kann.

Das Micropayment wird auch als Kleinbetragzahlung bzw. Mikrozahlung bezeichnet. Besonders beim Kauf von digitalen Gütern (Paid Content) wie Zeitungsartikeln oder Musikstücken kommt es zur Anwendung.

In den Bereich des Micropayments fallen Summen zwischen 0,01 und 5,00 Euro. Beiträge, die darüber hinausgehend, fallen nach herrschender Meinung unter den Begriff des Macropayments - eine einheitliche Regelung bzw. Grenze gibt es aber nicht. Kleinstbeträge, die in den unteren Bereich des Micropayments fallen, wie etwa die deutschlandweiten Festnetzentgelte, die man in Cent-Bruchteilen abrechnet, werden auch als Millipayment, Picopayment oder Nanopayment bezeichnet.

Unterschiedliche Zahlungssysteme

Die Abrechnung von Kleinbeträge kann auf unterschiedliche Art und Weise erfolgen; generell können dabei drei Systeme genannt werden.

Vorausbezahlte Systeme

Bei vorausbezahlten Systemen oder auch Pre-Paid-Systemen besteht ein garantiertes Guthaben zum Kaufzeitpunkt. Man unterscheidet eGeld, Produkte, die man vor allem für Zahlungen an Unternehmen nutzt, außer, es handelt sich um die ausgebende Stelle. Hier gibt es Systeme auf Softwarebasis sowie hardwarebasierte Lösungen.

Bei Bonuspunkte- bzw. Rabbatsystemen zahlen die Händler voraus; es handelt sich um Geldsurrogate. Der Kunde kann mit den gesammelten Punkten Produkte der Unternehmen erwerben.

Virtuelle Konten

Bei virtuellen Konten gibt es ein bestimmtes Guthaben; es handelt sich jedoch nicht um eGeld. Das Guthaben kann nach und nach aufgebraucht werden.

Zu den entsprechenden Angeboten zählen Scratch-Cards, auf denen ein Code freigerubbelt werden muss. Ebenso Verfahren, die auf einem Onlinekonto basieren, lassen sich zu diesen Konten zählen.

Billing-/Inkasso-System

Beim so genannten Billing werden mehrere Einzelzahlungen angesammelt, die man im zweiten Schritt über herkömmliche Zahlungsmethoden begleichen kann. Banken sowie oft auch Telekommunikationsanbieter, die die Zahlung über die Telefonrechnung gewähren, sind die Inkasso-Systeme.

Mobilfunkbasierte Systeme

Diese aufgeführten Systeme können auch via mobile Endgeräte genutzt werden, sodass ein ortsunabhängiges Bezahlen ermöglicht wird.

Die Vielfalt macht die Übersicht über die Seriosität der Anbieter unübersichtlich
Die Vielfalt macht die Übersicht über die Seriosität der Anbieter unübersichtlich

Die Vorteile des Micropayment

Die Bezahlung lässt sich sehr schnell und reibungslos abwickeln. Der Benutzer ist weder örtlich gebunden, noch unterliegt er anderen Einschränkungen. Der gesamte Vorgang des Kaufens und Zahlens lässt sich daher unkompliziert und binnen weniger Augenblicke bewältigen.

Durch die Vielfalt der Anbieter hat der Verbraucher zudem die Wahl und kann sich für den Dienstleister entscheiden, der seinen Ansprüchen am ehesten entspricht. Das Geld wird je nach Unternehmen dabei im Regelfall binnen einem bis zwei Werktagen vom eigenen Konto abgebucht - der Empfänger erhält es dennoch bereits in dem Moment, da die Zahlung abgeschlossen wird. Schneller geht es also nicht.

Die Nachteile des Micropayment

Für den Laien ist oftmals nicht ersichtlich, welcher Service für ihn nun am sinnvollsten ist. Die ausufernde Zahl der Anbieter wirkt nicht nur unübersichtlich, sondern kann auch Kostenfallen hervorrufen. Einheitliche Gebührenordnungen gibt es gegenwärtig nämlich nicht.

Im Gegensatz zu anderen Formen des Geldtransfers übernimmt der Käufer auch alle zusätzlichen Abgaben. Das mag nicht viel sein, kann sich bei häufiger Nutzung aber doch summieren.

Daneben hat es in der Vergangenheit diverse kriminelle Übergriffe auf solche Webseiten gegeben, bei denen gezielt die Konten der Mitglieder ausgespäht und nicht selten auch beansprucht wurden. Vorsicht sollte bei der Nutzung des Micropayment also stets Priorität besitzen.

Tipps im Umgang mit dem Micropayment

Das Micropayment erwirbt sich gegenwärtig den Namen des modernen und vor allem unkomplizierten Bezahlsystems. Insbesondere kleinere Summen lassen sich damit reibungslos übertragen.

Spontane Einkäufe im Internet werden möglich. Der Anwender sollte dennoch schauen, ob er nicht mit alternativen Formen des Geldtransfers auskommt. Insbesondere die immer noch vorhandenen Sicherheitslücken dürfen dabei nicht ignoriert werden.

Ebenso ist es speziell bei größeren Zahlungen zweifelhaft, ob sich die anfallenden Gebühren lohnen. Das hohe Tempo solcher Dienste ist daher lobenswert, wird aber teuer und vor allem mit einigem Risiko bezahlt. Die Anbieter werden auf solche Probleme in den kommenden Jahren eine Lösung finden müssen, soll sich das System tatsächlich dauerhaft etablieren.