Glycerinseife - Merkmale und Tipps zur eigenen Herstellung

Bei Glycerinseifen handelt es sich um mehr oder weniger durchsichtige Seifen, die auch als Transparentseifen bezeichnet werden. Sie können der Haut viel Feuchtigkeit spenden und besitzen eine besondere Duftnote, die nur schwer verfälscht werden kann. Glycerinseifen werden gerne auch selbst hergestellt. Lesen Sie über die Besonderheiten von Glycerinseife und holen Sie sich Tipps zur Herstellung.

Maria Perez
Von Maria Perez

Was ist Glycerinseife? - Merkmale und Besonderheiten

Als Glycerinseife wird eine Feinseife bezeichnet, wenn sie einen hohen Glycerinanteil besitzt. Glycerin ist eine transparente Flüssigkeit, welche aufgrund ihrer chemischen Eigenschaften Wasser gut binden kann. Aus diesem Grunde sind Glycerinseifen sehr feuchtigkeitsspendend.

Glycerinseifen wirken durch ihre Transparenz auch optisch interessant. Man bezeichnet sie mitunter auch als Transparentseifen. Im Gegensatz zu anderen Seifen schmelzen Glycerinseifen unter Temperatureinwirkung relativ schnell, so dass sie sehr geschmeidig erscheinen.

Eine ebenfalls nicht unbedeutende Eigenschaft von Glycerin ist die gute Tragfähigkeit von Duftstoffen. Daher können Glycerinseifen eine ausgeprägte Duftnote besitzen, die sich kaum verfälschen lässt. Glycerinseifen lassen sich handwerklich oder industriell herstellen.

Zur Transparenz der Seifen kommt es aufgrund der Tatsache, dass sie im Prinzip im Schmelzzustand bleiben. Es handelt sich somit um Lösungen mit Molekülen, die sich noch nicht in kristalliner Ordnung befinden.

Wo kann man Glycerinseife kaufen?

Glycerinseife wird man online in vielen Shops vorfinden. Auch in Reformhäusern sowie in speziellen Seifenläden sollte man fündig werden.

Inhaltsstoffe von Glycerinseifen

Bereits Anfang des 19. Jahrhunderts wurden diese Seifen in Gießverfahren gefertigt. Grundsätzlich ließe sich eine einmal hergestellte Glycerinseife immer wieder einschmelzen und in Formen gießen, wo sie erneut erstarren kann.

Aus diesem Grunde ist die Herstellung von Glycerinseifen auch bei handwerklichen Neueinsteigern sehr beliebt. Wichtig ist allerdings, das richtige Verhältnis der Inhaltsstoffe zu finden.

Neben Talg kommen Kokos- und Rizinusöl zum Einsatz. In Abhängigkeit davon wird eine durchsichtige Alkohol-Glycerin-Lösung hergestellt. Neben der Zugabe einer Zuckerlösung werden weitere Zusätze benötigt, damit auch nach dem Erstarren die Transparenz der Seife erhalten bleibt.

Wichtige Voraussetzung für die Herstellung der Seifen ist die Reinheit der Grundstoffe. So sind einige Öle und Fette transparanter als andere.

In Sachen Durchsichtigkeit sind tierische Fette wie

  • Schweineschmalz
  • Unschlitt oder
  • Talg

sehr gut geeignet. Hinzu kommen diverse Alkohle, zum Beispiel

  • Sorbitol
  • Glykol
  • Isopropylalkohol
  • Äthylalkohol oder
  • Glycerin.

Durch diese wird die Seife in einen Lösungszustand gebracht. Um eine möglichst durchsichtige Seife zu erhalten, ist ein stabiler Schmelzzustand sehr wichtig. Dieser kann durch die Zuckerlösung erzielt werden.

Tipps zur Herstellung von Glyerinseifen

Glycerinseife ist eine Feinseife mit einem hohen Glycerinanteil
Glycerinseife ist eine Feinseife mit einem hohen Glycerinanteil

Zu den Schritten der Herstellung von Glycerinseifen zählen

  • das Herstellen einer Basisseife
  • das Lösen der Seife in Alkohol
  • das Stabilisieren durch Zugabe der Zuckerlösung sowie
  • das Abformen der Seife.

Bei den Fetten kann man folgende Arten und Mengen wählen:

  • 200 Gramm Schweineschmalz oder Talg
  • 120 Gramm gehärtetes Kokosfett oder Kokosöl
  • 80 Gramm Rizinusöl

Diese mischt man mit 60 Gramm NaOH, das in 125 Gramm destilliertem Wasser bei einer Temperatur von ca. 60 Grad Celsius zusammen.

Bis zur Gelphase bleibt die Masse im Topf; bei einer Temperatur zwischen 77 und 81 Grad Celsius kommt es zum Verseifen. In einem Simmertopf gelingt dies am besten.

Möchte man die Seife färben, lassen sich nun wasserlösliche Farben hinzufügen. Etwa eine Stunde lang dauert der Vorgang zur Verseifung.

Das Gel wird schließlich aufgerührt und eine weitere Stunde heiß gehalten, sodass alle Fette und Öle verseifen können. Zur Vorbereitung der Alkohol-Glycerin Lösung wählt man 150 Gramm Alkohol und 100 Gramm Glyerin aus der Apotheke. Man erwärmt beides auf ca 60 Grad Celsius und gibt es unter ständigem Rühren zur Gelmasse.

Die weitere Erwärmung des Topfes sollte nun im Wasserbad erfolgen: im Simmertopf bedeutet dies eine halbe Stunde lang schwachses Kochen, bis alle Seifenteile aufgelöst sind.

Währenddessen bereitet man die Zuckerlösung vor, dafür löst man 100 Gramm Zucker in 65 Gramm Wasser auf und bringt das Ganze zum Kochen; der Zucker muss sich vollständig aufgelöst haben. Nun nimmt man den Topf vom Feuer und rührt die Zuckerlösung hinzu.

Der Topf sollte 20 Minuten abgedeckt stehen gelassen werden. Nun lassen sich Düfte hinzugeben. Schließlich lässt sich die noch flüssige Seife mithilfe von unterschiedlichen Formen einformen.

Ist die Seife erkaltet, ist es günstig, sie noch zwei Wochen lang ruhen zu lassen. Dies kann die Transparenz mitunter noch etwas verstärken.