Kreativer Schmuck aus Wolle - Möglichkeiten, Anleitungen und besondere Tipps

Viel mehr als nur Norwegerpulli: Wolle ist ein äußerst vielseitiges Material, das sich inzwischen auch unter Schmuckfans einen Namen gemacht hat. Kreativer Schmuck aus Wolle lässt sich mit ein bisschen Geschick auch einfach selbst herstellen, beispielsweise durch Stricken, Häkeln oder Verfilzen. So erhält man im Nu einmalige Ringe, Armbänder oder Ketten. Lassen Sie sich inspirieren und lesen Sie, wie Sie aus Wolle kreativen Schmuck herstellen können.

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion

Wolle gilt als beliebtes Material für Kleidungsstücke und Accessoires. Besonders im Winter sorgen Pulli, Weste sowie Schal, Mütze und Handschuhe für ein kuscheliges, warmes Hautgefühl.

Doch auch im Bereich des Schmucks bietet sich Wolle als gute Wahl an - einen Ring, ein Armband oder eine Kette aus Wolle wird nicht oft gesehen. Neben den Angeboten im Handel kann man so ein Schmuckstück auch selbst herstellen.

Stricken und häkeln

Beginnen wir mit der klassischen Verarbeitung von Wolle - dem Stricken oder auch Häkeln. Wer hier allein die Grundtechniken beherrscht, der kann schon eine ganze Menge toller Accessoires in Eigenregie herstellen.

Wie wäre es zum Beispiel mit hübschen Blüten, die aus verschiedenen, gestrickten oder gehäkelten Kreisen zusammengesetzt und dann mit einer Perle in der Mitte verziert werden? Mit einem passenden Anstecker dran hat man so im Handumdrehen eine tolle, individuelle Brosche gefertigt. Oder Sie verstärken die Blüte auf der Rückseite und machen sie so zum Anhänger für eine Halskette.

Mit Stricken und Häckeln können schöne Schmuckstücke hergestellt werden
Mit Stricken und Häckeln können schöne Schmuckstücke hergestellt werden - ein bisschen Kreativität ist gefragt

Eine hervorragende Idee sind zudem Kragen. Dieses ungewöhnliche Accessoire hat in den letzten Jahren wieder ordentlich Trendpotential erhalten - wieso also nicht die Gunst der Stunde nutzen und sich einen Kragen selbst häkeln oder stricken?

Bezüglich Technik, Farben und Muster sind der Phantasie hier keine Grenzen gesetzt. Wer keine komplizierten Strickmuster herstellen kann oder will, der macht den Kragen mit Hilfe von Perlen, Borten und anderen Details zu einem echten Schmuckstück.

Verfilzen

Dass mann Wolle nicht nur häkeln oder stricken kann, beweisen tolle Handarbeiten aus Filz. Hierzu benötigt man nichts weiter als spezielles Filzgarn sowie eventuell eine passende Filznadel (je nach Technik).

Ganz einfach lassen sich zum Beispiel Kugeln und Platten aus Resten von Filzwolle herstellen. Diese werden zusammengeformt und in der Waschmaschine verfilzt - oder alternativ in Trockenfilztechnik mit der Nadel bearbeitet.

Ein Loch in der Mitte jeder Kugel bzw. Schmuckplatte sorgt dafür, dass die Einzelstücke später hübsch zu einem Armband oder einer Halskette aufgefädelt werden können. Durch die Verwaschung entstehen tolle Farbübergänge, die jede einzelne Schmuckkugel zu einem echten Unikat machen.

Noch mehr Ideen gefällig? Dann stöbern Sie doch einfach mal im Internet - oder holen Sie sich Anregungen in der "Fachliteratur". Heute gibt es eigene Bücher und Zeitschriften, die sich ganz mit den vielseitigen Einsatzmöglichkeiten der Wolle befassen. Das Schönste daran: Für viele Ideen muss man nicht einmal stricken können.

Die Kette aus verzwirbelten Wollknäulen

Wer weder stricken, häkeln, noch verfilzen möchte, hat mit der folgenden Methode eine noch einfachere Möglichkeit, Schmuck aus Wolle herzustellen. Für eine Kette aus verzwirbelten Wollknäulen benötigt man

  • eine Schere
  • 2 Wollknäuel aus bunter Wolle
  • ein schlauchförmiges Silberlurexband
  • Nadel und Faden
  • Ripsband
  • eine Silberkette und
  • Ripsband

Aus dem Wollknäuel zieht man verschiedene dicke Schichten ab, formt sie zu Schlingen und schneidet sie ab. Dies wiederholt man solange, bis die Wolle aufgebraucht ist. Die Schlingen zwirbelt man in entgegengesetzter Richtung, bis sie sich ringeln. Nun hält man sie fest und fixiert sie von hinten mit Stecknadeln.

Man näht die Zwirbel zusammen und legt sie in Kettenform. Nun werden sie aneinandergenäht; die Silberkette zieht man webend hindurch.

Klassisch: Das Freundschaftsband aus Wolle

Zu den Klassikern in Sachen Wollschmuck zählt das geknüpfte Freundschaftsband. Für dieses werden

  • 4 Wollfäden (Strickgarn) in verschiedenen Farben, etwa 1,30 m lang (für Kinder- und schlanke Frauenhandgelenke)
  • eine Sicherheitsnadel sowie
  • eine Büroklammer oder Klebeband

benötigt.

Alle Fäden werden auf die gleiche Länge gezogen und halbiert. Der Mittelpunkt sollte mit einer Büroklammer fixiert werden.

Nun lässt man die losen Enden nach unten hängen; sie sollten sich nicht verknoten. Die Büroklammer kann man mit einer Sicherheitsnadel an Kissen, Sofa oder Hosenbein feststecken.

Nun muss man eine Schlaufe formen, die später als Verschluss dient. Die rechte Seite der Bänder wird von der Büroklammer gelöst und ein paar Zentimeter bis zum Anschlag geflochten.

Als nächstes wird das Band vollständig vom gelöst, um die beiden Teile miteinander zu verknoten - der geflochtene Teil bildet dabei die Schlaufe. An dieser fixiert man anschließend die das Band wieder.

Die Wollfäden müssen nun nach gewünschter Farbreihenfolge sortiert werden. Jetzt wird geknüpft: die linken Fäden werden über die danebenliegenden geknotet. Dabei geht man folgendermaßen vor:

Man legt den Faden, der ganz links liegt über den Faden, der daneben liegt. Das Ende von Faden 1 wird nach hinten und durch die Schlaufe, die er mit dem zweiten Faden bildet, nach vorn gefädelt. Dann zieht man ihn straff, sodass der Knoten an Faden 2 nach oben rutscht. Den führungsfaden, an welchem man den Knoten knüpft, muss man immer straffhalten.

Dieser Schritt wird wiederholt; Faden 1, der nun jedoch eine Position weiter nach rechts gerutscht ist, muss nun bis zur gegenüberliegenden Seite "wandern". Mit jedem links außen liegenden Faden geht man weiterhin so vor.

Zum Schluss muss man für einen Verschluss sorgen: die Fäden werden werden gleichmäßig aufgeteilt, sodass man auf jeder Seite vier Fäden erhält. Man flechtet sie zusammen und verknotet sie am Ende; so können sie mit der Schlaufe verbunden werden.