Antikes Griechenland

Wenn man bedenkt, dass unordentliches Haar im antiken Griechenland unter Strafe stand, wird einem die Bedeutung der Haarpracht zwischen 1500-150 v. Chr. bewusst. In Athen hätte sich keine Frau mit unordentlicher Frisur auf die Straße getraut.

Von Anita Nieper

Perücken und Locken

Bei den Griechen war die Körperbehaarung bei Männern und Frauen unbeliebt. Auch ihre kompliziert aussehende Haarpracht auf dem Kopf bestand meistens aus einer Perücke. Bei den einfachen Leuten war diese aus Schafwolle gefertigt, die Wohlhabenden trugen Perücken aus Echthaar.

Etwa 650 v. Chr. galten

als weibliches Schönheitsideal, entsprechend sahen die Perücken aus.

Die Herstellung der Lockenpracht war sehr aufwendig. Jede einzelne feuchte Strähne musste von einer Sklavin auf einen Metallstab gewickelt werden, dann wurde ein heißer Kupfer- oder Bronzestab, der vorher in glühender Asche erhitzt wurde, in das Hohlrohr geschoben. Die Sklavin, die für das Kräuseln der Haare zuständig war, hieß Calamista und das Werkzeug entsprechend Calamistrum.

Griechischer Knoten und Haarschmuck

Etwas später setzte sich der Knoten im Nacken durch. Ein locker gebundener Dutt mit genügend lockeren Strähnen, die als kunstvoller Rahmen um das Gesicht drapiert wurden. Diese Frisur bezeichnet man heute noch als "griechischen Knoten".

Je nach Stand in der Gesellschaft wurden wertvolle Diademe oder einfache Schmuckstücke auf das Haar gesetzt. Sehr beliebt waren weiße oder farbige Bänder oder ein Stirnreif. Auch silberne oder goldene Haarnetzte, die der Frisur Halt gaben und die Dame gleichzeitig schmückten waren typisch zu dieser Zeit.

Blondieren mit Krokus und Safran

In der hellenistischen Zeit (nach Alexander dem Großen) wurde die Haarpracht kunstvoll verknotet, der orientalische Einfluss wirkte sich hier auf die griechische Frisierkunst aus. Blond war die bevorzugte Haarfarbe. Mit der Hilfe von

hellten die Griechinnen ihr Haar auf.