Mineralwässer aus verschiedenen Regionen - Unterschiede bezüglich des Gesteins

Mineralwasser ist wohl das beliebteste alkoholfreie Getränk in Deutschland. Fast 130 Liter trinkt jeder Deutsche im Durchschnitt im Jahr. Dabei ist Mineralwasser gesund, kalorienarm und ein guter Durstlöscher.

Von Claudia Rappold

Der Weg ins Erdinnere

Der Ursprung eines natürlichen Mineralwassers ist Regen. Das Regenwasser dringt in das Erdreich und rinnt durch die unterschiedlichen Gesteinsschichten. Schließlich sammelt es sich weit unter dem Grundwasser in wasserführenden Schichten. Das ist ein langer und sehr vielschichtiger Prozess.

Reinigung und Anreicherung mit Mineralstoffen

Tief im Inneren ist es sehr geschützt und reift nun zu einem besonderen Naturprodukt heran. Für das Durchfließen brauchen manche Mineralwässer Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte.

Das Gestein hat eine Filterwirkung und reinigt das Wasser bei seinem langen Weg in das Erdinnere. Dabei wird es mit Mineralstoffen angereichert und je nach Gegebenheiten auch mit Kohlensäure.

Der "Abdruck der Gesteinsart"

Die Geschwindigkeit wie sich das Wasser vorarbeitet ist ausschlaggebend für die Qualität. Je langsamer es sickert, umso mehr Mineralstoffe kann es lösen. Dabei kommt es auf die Gesteinsart an, denn die Konzentration und die Zusammensetzung der Mineralstoffe sind unterschiedlich. So wird jedes Mineralwasser zum Abdruck seiner Region und deren Gesteinsart.

Es gibt viele Mineralquellen und immer wieder werden neue durch Bohrungen erschlossen. Die unterirdischen Wasservorkommen machen das Mineralwasser zu einem kostbaren und reinen Gut.

Vom Granit- bis zum mineralischen Gestein

Doch Mineralwasser ist nicht gleich Mineralwasser. Die einzelnen Mineralwässer können sich stark unterscheiden, je nachdem, aus welchem Gestein sie kommen. Jede Zusammensetzung ist einzigartig.

  • Ein Mineralwasser zum Beispiel, welches aus einem Gebirge mit Granitgestein kommt, enthält kaum gelöste Mineralien.

Das trifft hauptsächlich für eine Anzahl ausländischer Mineralwässer zu.

  • Im süddeutschen Raum gibt es Kalkgebirge; diese Mineralwässer enthalten viel Kalzium, manchmal bis zu 600 mg pro Liter
  • Im Norden allerdings findet man eher Basaltgestein und granitreiche Böden; dort entsteht ein kalziumarmes Mineralwasser mit höchstens 150 mg pro Liter.

In anderen Quellen kommen größere Mengen von Natrium vor.

  • Bei mineralischem Gestein hat das Wasser viel Kalzium, Natrium und Magnesium aufgenommen.

So hat jedes Mineralwasser einen ganz eigenen Charakter. Das macht sich natürlich auch im Geschmack bemerkbar.

Heilende Kräfte

Je nachdem wie die geologischen Voraussetzungen sind und die Beschaffenheit, kann aus einem Mineralwasser auch ein Heilwasser werden, zum Beispiel, wenn die Mineralstoffkombination so gehaltvoll ist, dass sich eine gesundheitlich Wirkung nachweisen lässt.