Richtiges Benehmen und Peinlichkeiten vermeiden: So wird ein Geschäftsessen zum Erfolg

Ein Geschäftsessen kann von großer Bedeutung für gute Geschäftsbeziehungen sein. Umso wichtiger ist es, sich angemessen zu benehmen und mögliche Peinlichkeiten zu vermeiden. Für ein erfolgreiches Geschäftsessen sollte man ein paar Ratschläge beherzigen, angefangen bei der Wahl des passenden Restaurants. Lesen Sie, welche Tipps Sie befolgen sollten, um das Geschäftsessen erfolgreich und ohne Peinlichkeiten zu meistern.

Von Jens Hirseland

Geschäftsessen sind im Geschäftsleben durchaus von Bedeutung. So bieten sie die Gelegenheit,

  • Kontakte zu vertiefen
  • neue Projekte zu starten
  • Aufträge zu besprechen oder
  • einen Geschäftsabschluss zu feiern.

Um dabei nichts falsch zu machen, ist es ratsam, gut vorbereitet zu sein.

Die Wahl des passenden Restaurants und Menüs

In den meisten Fällen werden Arbeitsessen außer Haus abgehalten, also in einem Bistro oder Restaurant. Das heißt, dass schon die Auswahl eines geeigneten Etablissements zum Erfolg des Geschäftsessens beiträgt.

Um sicher zu sein, zum Stichtag auch einen Platz zu bekommen, sollte man rechtzeitig einen Tisch vorbestellen. Das Restaurant, für das sich man entscheidet, muss keineswegs exotisch oder besonders teuer sein, da dies bei den Gästen nicht immer gut ankommt.

Das passende Restaurant auszuwählen ist nicht immer ganz einfach
Das passende Restaurant auszuwählen ist nicht immer ganz einfach

Doch auch die gut bürgerliche Küche stellt nicht unbedingt die beste Wahl dar, da das dortige Essen schwer im Magen liegt. Womit man in der Regel nichts falsch machen kann, ist der Italiener. Eine Pizzeria mit Lieferdienst ist damit jedoch nicht gemeint; etwas Klasse sollte das Restaurant dann schon haben.

Eine wichtige Rolle bei der Auswahl des Essens spielt die jeweilige Tagesszeit. Während am Abend Menüs mit mehreren Gängen serviert werden, beschränkt man sich zur Mittagszeit in der Regel auf das Hauptgericht sowie eine Vorspeise oder ein Dessert. Außerdem trinkt man am Mittag nur alkoholfreie Getränke.

Höfliches Verhalten als Gastgeber

Um sich den Gästen gegenüber frühzeitig als Gastgeber erkennen zu geben, öffnet man ihnen beim Eintreten in das Restaurant die Tür und geht voraus. Diese ungeschriebene Regel ist übrigens auch für Frauen gültig.

Da bei einem Geschäftsessen häufig Menschen aufeinander treffen, die sich nicht kennen, stellt der Gastgeber sie einander vor. Dabei muss der Ranghöhere zuerst berücksichtigt werden. Besteht Gleichrangigkeit, dient das Alter als Maßstab.

Eine besondere Behandlung erhalten ausländische Gäste, da sie einen weiten Weg zurückgelegt haben. Bei der Sitzordnung ist zu berücksichtigen, dass die Gäste stets die besten Plätze, also mit Blick auf den Raum, erhalten.

Bei einem Geschäftsessen bestellt normalerweise jeder Gast selbst. Der Gastgeber kann aber Vorschläge machen.

Als Gastgeber sollte man das Lokal und die Speisekarte kennen um Empfehlungen abgeben zu können
Als Gastgeber sollte man das Lokal und die Speisekarte kennen um Empfehlungen abgeben zu können

Tischsitten - Peinlichkeiten vermeiden

Keineswegs sollte man sich als Gastgeber unter Druck setzen lassen, wenn die Gäste alkoholische Getränke bestellen, denn ohne Alkohol behält man leichter die Kontrolle über das Geschehen. Auf Alkohol zu verzichten, gilt zudem in der heutigen Zeit nicht mehr als unhöflich.

Was die Weinauswahl angeht, sollte man sich bestellen, was einem schmeckt. Zum ersten Schluck sollte man als Gastgeber auffordern.

Geht es ums Anstoßen, so ist es heutzutage am höflichsten, lediglich das Glas kurz anzuheben. Bei Wein, Sekt oder Champagner kann man auch anstoßen.

Der beliebte Espresso nach dem Essen sollte erst dann bestellt werden, wenn sämtliches Besteck und Geschirr vom Tisch geräumt wurde. Als Ausnahmen gelten Sektgläser sowie der Digestif.

Auch bei einem Geschäftsessen kann es einmal zu kleineren Missgeschicken, wie zum Beispiel umgestoßenen Gläsern, kommen. Um dem Gast Peinlichkeiten zu ersparen, sollte man locker reagieren. Fällt einmal ein Messer oder eine Gabel zu Boden, bestellt man beim Kellner ein neues Besteck.

Telefonieren bei Tisch ist natürlich untersagt. Am besten ist, man schaltet das Smartphone aus. Zumindest lautlos sollte es sein.

Kommt es zum Austausch von Visitenkarten, sollte man diese nicht einfach wegstecken, ohne einen Blick darauf zu werfen. Ein kurzes Überfliegen und, falls vorhanden, Erwähnen besonderer Titel ist hier angebracht.

Smalltalk gilt besonders international als Geschäftsgrundlage. In diesem Zusammenhang kommt es vor allen Dingen darauf an, bestimmte Themen zu meiden; zu diesen zählen

  • Kritik
  • politische oder religiöse Diskussionen sowie
  • Gespräche über Krankheiten oder gar den Tod

Besonderheiten aus anderen Ländern

Wer mit ausländischen Kunden zu tun hat, sollte zumindest über die größten Unterschiede bezüglich der Tischsitten Bescheid wissen, um nicht in ein Fettnäpfchen zu treten:

  • Spaghetti werden in Italien lediglich mit der Gabel aufgedreht; einen Löffel verwendet man dafür nicht
  • In Asien putzt man sich beim Essen nicht die Nase - dies gilt als unhöflich
  • Thailänder essen mit dem Löffel; die Gabel wird genutzt, um das Essen auf den Löffel zu schieben
  • In arabischen Ländern isst man nicht mit der linken Hand; diese gilt als unrein
  • In China gilt Schlüfen als Zeichen dafür, dass es einem Schmeckt - seine Gäste mehrmals aufzufordern, sich noch eine weitere Portion zu nehmen, wird mit Höflichkeit in Verbindung gebracht