Frühschicht und Tagesschicht

Schichtarbeit wird in unterschiedliche Formen eingeteilt. Erste Arbeitsschicht ist die Frühschicht, bei der Tagesschicht wiederum handelt es sich um die normale gängige Arbeitszeit zwischen 6 und 18 Uhr. Schichtarbeiter, die in der Frühschicht arbeiten, haben oftmals Probleme, so früh aufzustehen; abends kann es zu Einschlafstörungen kommen. Informieren Sie sich über die Merkmale von Früh- und Tagesschicht und holen Sie sich Tipps für die Bewältigung des Rhythmus bei der frühen Schicht.

Von Jens Hirseland

Leitlinien: Empfehlungen bezüglich der Arbeitszeit

Damit eine Schichtarbeit reibungslos funktioniert, wird in einem entsprechenden Betrieb ein Schichtplan erstellt, in dem die Einteilung der Mitarbeiter in die unterschiedlichen Schichten vorgenommen wird. Zur Gestaltung der Schicht- und Nachtarbeit gibt es einige Empfehlungen, an die sich Arbeitnehmer halten sollten. Die Planung des Schichtplans sollte folgende Aspekte berücksichtigen:

  • die Leistungsfähigkeit des Mitarbeiters
  • mögliche Störungen des allgemeinen Wohlbefindens, mögliche Erkrankungen
  • mögliche Störungen des sozialen Wohlbefindens

Daraus ergeben sich einige Leitlinien, die bei der Organisation der Schichtarbeit helfen können; dazu zählt:

  • die Anzahl der hinterienander liegenden Nachtschichten sollte gering ausfallen
  • die Schichtdauer sollte abhängig von der Arbeitsschwere gewählt werden
  • die Frühschicht sollte nicht zu früh beginnen
  • die arbeitsfreien Zeiten zwischen den jeweiligen Schichten sollte nicht zu kurz ausfallen
  • bei kontinuierlichen Schichtsystemen sollte es zwei zusammenhängende arbeitsfreie Tage geben
  • der Schichtwechselzyklus sollte nicht zu lang andauern
  • die arbeitsmedizinische Betreuung sollte konsequent durchgeführt werden
  • Personen sollten gezielt ausgewählt, aber auch ausgeschlossen werden

Schon bei der Frühschicht sollte man auf einige Punkte achten...

Frühschicht

Generell lässt sich die Schichtarbeit in die Früh-, die Spät- und die Nachtschicht einteilen. Frühschicht bedeutet, dass der Arbeitnehmer früher beginnt, als bei der regulären Tagesschicht, und dementsprechend früher seine Arbeit beendet.

Die typische Arbeitszeit der Frühschicht ist die Schicht zwischen 6 und 14 Uhr. Betroffene Schichtarbeiter gehen in der Regel früher zu Bett; oftmals fällt es ihnen aber schwer, einzuschlafen. Der Schlaf ist somit meist kürzer als normal und enthält weniger REM-Schlaf.

Die meisten Frühschichtarbeiter haben Mühe aufzuwachen und leiden unter starker Tagesmüdigkeit. Oft schlafen sie deswegen am Nachmittag. Ab Abend kann es auch zu Einschlafstörungen kommen.

Arbeitsrechtliches

Die Nachtarbeit endet arbeitsrechtlich um 6 Uhr; dementsprechend kann der Beginn der Frühschicht auf 6 Uhr festgelegt werden. Bevor der Schichtarbeiter seine Schicht beginnt, muss er eine mindestens elfstündige Ruhezeit gehabt haben.

Je nach Branche ist es notwendig, dass sich die aufeinanderfolgenden Schichten überlappen. Auf diese Weise wird die so genannte Übergabe ermöglicht, bei der wichtige Informationen zwischen den sich abwechselnden Arbeitnehmern ausgetauscht werden.

Tipps für den Rhythmus bei Frühschicht

Vielen Frühschichtarbeitern fällt es schwer, früher schlafen zu gehen. Als Hilfestellung empfiehlt es sich, die Hauptmahlzeiten wie Frühstück, Mittagsessen und Abendessen schon eine Stunde früher einzunehmen. Erleichternd wirkt sich aus, wenn der Schlaf-Wachrhythmus dem bevorstehenden Schichtsystem schon einige Tage vorher angepasst wird.

Das Aufstehen am frühen Morgen lässt sich durch helles Licht im Schlafraum oder beim Frühstück unterstützen. Am Arbeitsplatz sollte das Licht mehr als 1000 Lux betragen.

Auch wenn viele Frühschichtarbeiter nach ihrer Schicht erst einmal den Wunsch verspüren, einen Mittagsschlaf zu halten, sollte darauf lieber verzichtet werden. So kann es durch den Mittagsschlaf zu Problemen beim früheren abendlichen Einschlafen kommen.

Der Tagesmüdigkeit sollte getrotzt werden und kein Mittagsschlaf gehalten werden
Der Tagesmüdigkeit sollte getrotzt werden und kein Mittagsschlaf gehalten werden damit man am Abend früh einschlafen kann

Während der Frühschicht ist es wichtig, für Pausen zu sorgen, um Müdigkeit abzubauen und die Konzentration anzuregen. Der Gebrauch von Stimulantien wie Koffein kann hilfreich sein, um die Müdigkeit zu bekämpfen und die Leistungsfähigkeit vorübergehend zu steigern. Lässt die stimulierende Wirkung jedoch nach, zeigt sich die Müdigkeit verstärkt.

Nicht sinnvoll ist die Einnahme von Medikamenten, die eine anregende Wirkung haben, da das Missbrauchsrisiko zu groß ist. Außerdem besteht die Gefahr von unerwünschten Nebenwirkungen.

Um während der Schichtarbeit die Leistungsfähigkeit aufrecht zu erhalten, ist es wichtig, für gute Bedingungen am Arbeitsplatz zu sorgen. So sollte die Arbeitsstelle möglichst hell ausgeleuchtet sein und keine zu hohen Raumtemperaturen aufweisen. Darüber hinaus empfiehlt es sich, dass der Schichtarbeiter stets über genügend Getränke und gesunde Nahrungsmittel verfügt und selbst bei monotonen Arbeiten so aktiv wie möglich bleibt.

Tagesschicht

Unter der Tagessschicht versteht man in der Regel die reguläre Arbeitsschicht zwischen 6 und 18 Uhr. Je nach Branche kann die Schicht aber auch deutlich später, beispielsweise erst um 9 Uhr, anfangen. Früh- und Tagesschicht überschneiden sich also im gewissen Umfang.

Man bezeichnet sie auch als Normalschicht. Besondere Maßnahmen für den Schlaf-Wachrhythmus sind während dieser Zeit normalerweise nicht nötig.