Nicht aufgeben! So bleiben Sie bei der Jobsuche motiviert

Die Arbeitssuche gestaltet sich in der Regel alles andere als motivierend. So erhalten viele Suchende eine Absage nach der anderen oder stoßen auf Unternehmen, die schon überhaupt nicht mehr auf die eigenen Bemühungen reagieren, sondern diese einfach ignorieren. Um bei der Jobsuche motiviert zu bleiben, sollten einige Punkte beachtet werden; dafür ist es notwendig, typische Frustsituationen frühzeitig zu erkennen. Was kann unternommen werden, damit man auch nach längerer Zeit der Arbeitssuche seine Motivation und Zuversicht nicht verliert? Wir verraten es Ihnen.

Von Kai Zielke

Frustfaktor Arbeitssuche

Die Phase im Leben, in der man sich nach einem neuen oder ersten Job umsieht, kann sehr frustrierend sein. Der Jobsuchende hat den Eindruck, die kompletten Tage hinter dem Schreibtisch zu verbringen und zu recherchieren, telefonieren, schreiben, verbessern und Bewerbungen abzuschicken.

Was die Arbeitssuche angeht, gibt es heutzutage zahlreiche Möglichkeiten und dementsprechend umfangreich kann eine Jobsuche auch ausfallen, je nachdem, wie viele Kanäle man nutzen möchte. Kein Wunder, dass der Frust nicht lange auf sich warten lässt, wenn eine Absage nach der nächsten in den Briefkasten oder die Mailbox flattert - wenn es denn überhaupt eine Reaktion gibt.

Während man sich fragt, wo der Grund für den mangelnden Erfolg liegt, setzt man sich gleichzeitig unter Druck und feilt wiederum am Berwerbungsschreiben. Wenn es dann auch beim nächsten Mal nicht klappt, steigt die Frustration. Nicht wenige geben sich schließlich mit dieser Situation "zufrieden", mit der Ansicht, man könne sowieso nichts daran ändern.

Zu den Auslösern, die für die negative Stimmung bei der Jobsuche verantwortlich gemacht werden können, zählen:

  • Das Verhalten der angeschriebenen Unternehmen: man hat eine Menge Zeit, Mühe und Nerven in das Bewerbungsschreiben gesteckt und erhält am Ende eine mehr als knappe Standard-Absage. Viele Bewerber ärgern sich über den Umgang der Unternehmen mit den Kandidaten.
  • Das negative Selbstbild: zunächst hat man sich motiviert in die Jobsuche gestürzt; schließlich dachte man, mit solch einem Abschluss gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu haben - wenn der Erfolg ausbleibt, leidet oftmals auch das Selbstbild.
  • Aussichtslosigkeit: Steigt die Anzahl der Absagen, macht sich mehr und mehr ein Gefühl der Hilflosigkeit bis hin zur Aussichtslosigkeit breit - egal, was

Dies sind Faktoren, die es dem Bewerber sehr schwer machen, nicht aufzugeben und weiterhin alles zu geben. Doch es ist möglich, auch nach mehreren Misserfolgen motiviert zu bleiben, wenn man ein paar Tipps beherzigt.

Auf der Jobsuche: Motiviert bleiben

Im Folgenden geben wir ein paar Ratschläge, wie man die Arbeitssuche bis zum ersehnten Erfolg motiviert durchsteht.

Nicht sich selbst die Schuld geben

Zunächst einmal sollte sich bewusst gemacht werden, dass man für die ganzen Absagen und Misserfolge doch nicht einmal zwangsweise etwas kann. Sobald die Wirtschaftlage und damit auch der Arbeitsmarkt angespannt sind, wird nun einmal schlicht kaum nach neuen Mitarbeitern gesucht. Dass man selbst keine Stelle findet, ist dann vielmehr ein Resultat der externen Bedingungen als ein Mangel an Kompetenz oder Qualifikation der eigenen Person.

Sich seine Stärken bewusst machen

Des Weiteren sollte man sich der eigenen Stärken bewusst und auch stolz auf diese sein. Auch wenn die Arbeitgeber vielleicht nicht auf diese eingehen oder reagieren, wenn sie den Lebenslauf durchgehen.

Auffallen dürften vielen Arbeitgebern solch positive Eigenschaften allemal. Es liegt einfach in der Natur der Personalabteilungsleiter, sich nicht beeindruckt zu zeigen.

Man darf ruhig stolz auf seine eigenen Stärken sein
Man darf ruhig stolz auf seine eigenen Stärken sein

Motiviert bleiben durch Familie, Freunde und Hobbys

Motivation kann aber auch in der eigenen Freizeit und im Kreise der Freunde und Familie geschöpft werden. Dies können beispielsweise Hobbys sein, bei denen man sich selbst und seinem Umfeld zeigt, wo die Stärken und Qualitäten liegen.

So sorgt beispielsweise die Mitgliedschaft in einem Verein für ein soziales Umfeld, das einen unterstützt. Darüber hinaus kann sich im Rahmen des Vereinsbetriebs ausgelastet und fit gehalten werden.

Hilfreich kann auch eine Weiterbildung sein, um seine Qualifikationen zu erweitern. Man muss beschäftigt bleiben, um nicht irgendwann in ein depressives Loch zu fallen. Was man diesbezüglich beachten sollte, haben wir hier für Sie zusammengestellt.

Sich mit anderen Betroffenen austauschen

Vielen Menschen hilft es aber auch, sich mit Gleichgesinnten bzw. anderen Betroffenen auszutauschen, die ebenso auf der Suche nach Arbeit sind. Das Anmelden in entsprechenden Foren ermöglicht es dabei, sich mit seinen Problemen und Ängsten nicht alleine zu fühlen, da auf Mitglieder gestoßen wird, die mit genau den gleichen Konflikten zu kämpfen haben. Gleichzeitig kann sich in solchen Gruppen bestätigt werden und man erfährt, dass die Arbeitslosigkeit prinzipiell jeden treffen kann.

Negative Menschen meiden

Unter den Betroffenen wird es aber sicherlich auch viele geben, die ebenso Trübsal blasen sich hilflos fühlen. Manchmal kann man diese Menschen aufbauen und ihnen die Hoffnungslosigkeit nehmen. Doch wenn man selbst dazu neigt, die Jobsuche an den Nagel zu hängen und empfänglich für die Schwarzmalerei anderer ist, sollte man negativ eingestellte Menschen besser meiden.

Denn diese werden den Jobsuchenden in seiner Verzweiflung sowie dem Frust nur bestätigen. Was man stattdessen in dieser Phase braucht, sind Menschen, die an einen glauben und einen bestärken, nicht aufzugeben.

Die Hoffnung nicht aufgeben

Letztlich heißt das Behalten von Motivation auch das Erhalten von Hoffnung. Auch bei der längsten Suche sollte man deshalb nie daran zweifeln, dass es den passenden und vielleicht sogar perfekten Job gibt und man ihn bloß noch nicht gefunden hat.

Lächeln

Und während man versucht, positiv in die Zukunft zu blicken, kann ein Lächeln nicht schaden. Auch wenn gerade keinen Grund findet, warum man fröhlich sein sollte, kann ein Lächeln dabei helfen, negative Gedanken und Gefühle loszuwerden, denn dabei werden Glückshormone ausgeschüttet.

Wenn man die Hoffnung auf die perfekte Stelle nicht aufgibt findet man diese auch
Wenn man die Hoffnung auf die perfekte Stelle nicht aufgibt findet man diese auch

Wer es schafft, bei der Jobsuche zu motivieren, sollte jetzt noch wissen, wie man seine Erfolgschancen erhöhen kann...

Mehr Erfolg durch die 20-20-60 Regel

Stichwort Zeit: von dieser hat man als Arbeitssuchender häufig gefühlt viel zu viel. Anderen hingegen kommt diese Tatsache sehr entgegen, und wenn man mal den halben Tag verschlafen hat, ist es auch nicht schlimm, schließlich sollte sich auch noch in der restlichen Zeit eine Stunde finden, um an der Bewerbung zu arbeiten.

Mit dieser Einstellung wird man es nicht weit bringen. Aus dem möglicherweise anfänglichem Frust wird sich auf diese Weise schnell eine Gleichgültigkeit etnwickeln, die es dem oder der Betroffenen immer schwerer macht, sich für die Jobsuche zu motivieren.

Zeitmanagement ist hier das Zauberwort. Denn gerade weil man in dieser Phase die Möglichkeit dazu hat, sich seine Zeit individuell einzuteilen, sollte man diesen Umstand für die Arbeitssuche positiv nutzen.

Entscheidend ist, die Jobsuche ansich als den momentanen tatsächlichen Job anzusehen. Man muss bestimmte Aufgaben erfüllen; in diesem Fall ist es eben das Recherchieren nach möglicherweise neuen Arbeitgebern und das Schreiben von überzeugenden Bewerbungen. Für diese Aufgaben sollte man sich nun eine gewisse Zeit setzen.

Nach der 20-20-60-Regel könnte die Einteilung bei der Jobsuche wie folgt aussehen

  • 60 Prozent der Zeit nutzt man für Recherche, also der Suche nach passenden Unternehmen und Stellenanzeigen - viele Kanäle, viel Zeitaufwand
  • 20 Prozent rechnet man für die Bewerbungen ein: Anfertigen von Unterlagen, SChreiben von Bewerbungen, Aktualisierung von Lebensläufen
  • 20 Prozent plant man zum Netzwerken ein - hierbei geht es um den Aufbau eines beruflichen Netzwerks und dessen Verbreitung

Diese Zeiteinteilung mag - zumindest zu Beginn - nicht einfach sein, da man erst einmal ein Gefühl dafür bekommen muss, wie viel Zeit einem tatsächlich für die Arbeit bleiben. Wichtige Voraussetzungen sind zudem:

  • die gründliche Vorbereitung
  • ausreichend Disziplin und
  • Kontrolle

Generell ist es bei dieser Methode wichtig, sich ein klares Ziel zu setzen. Scheint dieses noch sehr weit entfernt zu sein, hilft es, Etappenziele festzulegen.

Des Weiteren sollte man die Dinge nicht alle auf einmal angehen, sondern stets in einer festgelegten Reihenfolge. Strukturiert sollte zudem der Tagesablauf sein. Um bei dieser Arbeit konzentriert und motiviert zu bleiben, sollte außerdem für ausreichend Abwechslung sorgen.