Die Geschichte der Krawatte und ihre modischen Aspekte für Mann und Frau

Klar, der klassische Dresscode sieht die Krawatte vor allem der männlichen Garderobe zugehörig. Doch in einer Zeit, in der festgefahrene Rollenbilder und Klischees immer mehr in Frage gestellt werden, wird auch dieses Accessoire mehr und mehr als Unisex-Modell begriffen. Ob als modisches Statement oder ganz elegant - Krawatten bei Frauen können wunderbar aussehen, wenn man einige Regeln beachtet.

Britta Josten
Von Britta Josten

Es muss also schon etwas Besonderes an der Krawatte sein, wenn sie sich so lange bewährt und sogar Frauen die Bedeutung so hochschätzten, dass sie deren elitäre Nutzung als

  • diskriminierend,
  • gar frauenfeindlich

ansahen. Es mag sein, dass manche immer noch so denken, doch wir befinden uns im 21. Jahrhundert und der Schlips gilt lange nicht mehr als Symbol der Männlichkeit. Und es sind nicht nur Karrierefrauen, die sich eine Krawatte umbinden.

Krawatten für Frauen

Längst haben modische Frauen den Schlips um den Hals für sich entdeckt und rücken ihm höchstens noch aus traditionellen Gründen mit der Schere zu Leibe, so etwa bei der Altweiberfasnacht.

Berufsbekleidung

Krawatten als weibliches Accessoire sind eigentlich längst kein exotisches Phänomen mehr: Im beruflichen Alltag sind viele Frauen sogar verpflichtet, ihren Look mit der Krawatte zu perfektionieren. Hierzu zählen Berufe wie beispielsweise die Anstellung im Polizei-Betrieb, aber auch repräsentative Jobs beispielsweise

Manchmal gehört die Krawatte hier ganz automatisch zur Berufskleidung dazu, manchmal kann sie optional getragen werden. Viele Frauen, die im Alltag eher nicht auf dieses Accessoire zurückgreifen würden, erkennen schnell die besondere Wirkung einer Krawatte im Job: Sie verleiht, in Kombination mit dem passenden Outfit, eine ganz natürliche Autorität und unterstützt somit ganz automatisch

  1. die Durchsetzungsfähigkeit und
  2. die Selbstbehauptung.

Offizielle Anlässe

Ebenso klassisch sieht die Krawatte fürs weibliche Outfit bei allen festlichen und offiziellen Anlässen aus. Hier gilt es natürlich, vorhandene Kleiderordnungen und Dresscodes zu beachten. Wird auf der Einladung nach klassisch weiblicher Garderobe verlangt, sollte dies auch eingehalten werden. Darüber hinaus aber kann die Krawatte auch bei Frauen wunderbar passend und elegant wirken.

Voraussetzung hierfür ist, dass Sie ein eher schlichtes Modell wählen - Schwarz ist hier die Farbe der Wahl. Ein ebenso wichtiger Aspekt ist die Form der Krawatte. Entscheiden Sie sich für ein Modell, welches zu Ihrer eigenen Statur passt. Besonders zierliche Frauen beispielsweise wirken mit den klassischen Herren-Krawatten wie "erschlagen" und sollten auf schmalere Modelle bzw. solche speziell für Damen zurückgreifen.

Alltags-Look

Was bei offiziellen Anlässen und im Job eher schlicht ausfallen sollte, kann im Alltag nach Lust und Laune kombiniert werden. Doch auch hier gilt: Typische Herren-Krawatten im Streifenlook oder mit Paisley-Muster sehen zu den meisten weiblichen Outfits eher lustig statt gut aus.

Toll wirken schlichte Modelle zu lässigen Shirts, welche in Übergröße daherkommen. Darüber hinaus hat sich ein Krawattentrend mit

  • besonders kurzen, aber
  • breiten

Modellen etabliert - damit diese nicht wie ein Party-Gag, sondern wie ein gekonntes Fashion-Statement rüberkommen, sollte das restliche Outfit hier eher schlicht gehalten werden.

Krawatten richtig in Szene setzen

Nach dem Motto: Kleider machen Leute, entstand einst eine elitäre Bedeutung der Krawatte. Sie wird mit besonderen Ereignissen gleichgesetzt. Bei

gehört eine Krawatte zur Kleidung und zum guten Ton einfach dazu. Auch wenn sie mittlerweile bei weit weniger bedeutenden Begebenheiten getragen wird, verfehlt sie ihre Wirkung dennoch nicht.

Nicht nur, dass sie den unästhetischen Blick auf die Hemdknöpfe verweigert, sie sorgt für ein gutes Zusammenspiel der Farben und verleiht somit ein abgerundetes Gesamtbild, das Respekt und Besonderheit ausdrückt. Aus diesen Gründen, wird sie wohl so schnell nicht in Vergessenheit geraten, denn gerade Personen die Wert auf ihr Äußeres legen, nutzen nur allzu gerne die Vorteile der Krawatte.

Anlass und Dresscode

Dabei wäre zu beachten, dass nicht jede Krawatte für einen beliebigen Anlass geeignet ist. Wer bei einem wichtigen Geschäftsmeeting ein Motiv von Micky Maus auswählt, muss sich nicht wundern, wenn die Blicke mehr auf den Schlips gerichtet sind als auf den Redner und er dann nicht allzu ernst genommen wird.

Form und Farben

Genauso sollte die Form und Breite sorgsam ausgewählt werden. Denn nur durch das Umbinden einer beliebigen Krawatte wird noch lange nicht deren Effekt erzeugt. Eine neongrüne Krawatte zu einem neonorangenen Sakko, ist bei einem Vorstellungsgespräch auch nicht unbedingt zu empfehlen. Zugegebenermaßen wird es Arbeitgeber geben, die das passend beurteilen würden, da deren Anzahl aber nicht so groß sein dürfte, sollte man den Versuch besser unterlassen.

Gestattet sind letztendlich jegliche Formen und Farben, die allerdings der Angelegenheit entsprechen sollten, um nicht die gegenteilige Wirkung zu erzeugen oder es sogar mehr Eindruck gemacht hätte, wenn man im Nachthemd erschienen wäre. So sollte mehr Augenmerk auf die Auswahl gerichtet werden, um dem gewünschten Image zu entsprechen und sich darin wohl zu fühlen.

Wer sich bei der Wahl etwas unsicher ist, sollte sich nicht scheuen und einen Imageberater oder doch zumindest den Herrenausstatter um Rat fragen, denn wie heißt es so schön: Für einen ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance.