Unterschiedliche Anwendungsgebiete, Geschichte und Ablauf des Serailbads

Als Serailbad bezeichnet man ein orientalisches Dampfbad. Dabei kommt auch eine Körperpackung mit Heilschlamm zur Anwendung. Dabei wird die Haut einer speziellen wohltuenden Behandlung unterzogen.

Von Jens Hirseland

Ziel und Zweck

Ziel und Zweck eines Serailbads ist die wohltuende Entspannung von Körper und Geist durch eine Kombination aus Dampfbad und Körperpackungen.

Diese Packungen können

enthalten, die zahlreiche positive Effekte auf den Körper haben.

Auch ätherische Öle und Kräuter kommen zur Anwendung.

Raumtemperaturen

Mit Temperaturen von ca. 55 Grad Celsius ist ein Serailbad darüber hinaus deutlich angenehmer und weitaus weniger belastend für den Kreislauf als eine klassische Sauna mit ihren hohen Temperaturen.

Zudem ist die Luftfeuchtigkeit im Serailbad sehr hoch.

Geschichte des Serailbades

Das Serailbad stammt aus dem Orient, genauer gesagt aus der Türkei, wo es Bestandteil des Türkischen Bads ist. Als Serail wurde zur Zeit des Osmanischen Reiches der Palast oder die Residenz des türkischen Sultans bezeichnet.

Praktiziert wird diese orientalische Wellness-Anwendung traditionell in einem türkischen Hamam. Auch in Deutschland findet diese orientalische Dampfbad-Variante zunehmend Verbreitung.

Anwendungsgebiete und Wirkungsweisen

Zu den positiven Auswirkungen eines Serailbads gehört in erster Linie die Entspannung von Körper, Geist und Seele. Aber auch gesundheitsfördernde Effekte gehören zu den Annehmlichkeiten eines Serailbads, wie:

  • die Stärkung der Abwehrkräfte
  • die Förderung der Durchblutung
  • die Entschlackung von schädlichen Giftstoffen
  • die Anregung von Herz und Kreislauf

Darüber hinaus wird auch die Haut gründlich und wohltuend gereinigt und von alten Hautschuppen befreit, was sich in einem rosigen und zarten Hautbild widerspiegelt.

Ablauf in einem Serailbad

Das Serailbad ähnelt in seinem Ablauf dem ägyptischen Rasulbad. Genau wie dort gibt es im Serailbad einen festen, traditionellen Ablauf der Behandlung.

Heilschlamm als Körperpackung

Nach dem Duschen und Abtrocknen erhält der Gast in dem orientalisch gestalteten Badetempel eine Körperpackung aus Heilschlamm. Alternativ können auch

  • Algen
  • Heilerde
  • Kreide

auf die Haut aufgetragen werden.

Nachdem die Schlammpackung angetrocknet ist begibt man sich ins Dampfbad
Nachdem die Schlammpackung angetrocknet ist begibt man sich ins Dampfbad

Dampfbad

  1. Nachdem diese Packung in der warmen Umgebung getrocknet ist,

  2. folgt der Gang in das Dampfbad, das von feuchtem Nebel durchzogen wird. Überdies wird die Luft mit angenehm duftenden ätherischen Ölen und Kräutern angereichert.

    Bei Temperaturen von rund 55 Grad Celsius weicht der aufgetragene Heilschlamm wieder auf und kann sanft in die Haut einmassiert werden.

    • Die Haut wird dadurch besser durchblutet,
    • der Stoffwechsel angeregt und
    • das Gewebe gefestigt.
  3. Nach fünfzehn bis dreißig Minuten Aufenthalt im Dampfbad folgt eine Dusche mit kaltem Wasser.

  4. Danach wird der Körper mit einem pflegenden Öl eingerieben.

  5. Zum Abschluss ruht sich der Gast noch einige Minuten aus.

Insgesamt dauert die Behandlung in einem Serailbad ca. eine Stunde.

Um die Wirkung des Serailbads noch zu verstärken, kann vor der Anwendung ein Peeling der Haut und nach dem Bad eine Massage durchgeführt werden.