Aromamassage: Ablauf, Anwendung und Wirkung

Als Aromamassage bezeichnet man eine spezielle Massage, bei der ätherische Öle zur Anwendung kommen. Je nach Auswahl können unterschiedliche Effekte erzielt werden. So kann eine solche Massage sowohl entspannend als auch anregend wirken. Zudem können durch die Aromamassage auch verschiedene Beschwerden gelindert werden. Lesen Sie über den Ablauf, die Wirkung und Anwendungsgebiete der Aromamassage.

Von Jens Hirseland

Aromamassage - Generelle Merkmale und Wirkung

Ziel und Zweck einer Aromamassage ist vor allem die Entspannung oder die Anregung der zu behandelnden Person. Sie kann aber auch im Rahmen einer Aromatherapie angewandt werden.

Düfte können eine ganz besondere Wirkung auf Körper, Psyche und Geist haben - diese wird als olfaktorisch bezeichnet. Bei jedem Menschen kann dieser Effekt ganz unterschiedlich aussehen; und ebenso gibt es Düfte, die ähnliche Auswirkungen haben.

Neben dem Effekt auf die Emotionen eines Menschen kann auch der gesamte Organismus von diesem betroffen sein: die Stimmung kann sich aufhellen oder man wird entspannter. Ziel ist, das Wohlbefinden eines Menschen zu festigen.

Frau entspannt auf Liege, neben ihr Lavendel, Massageöl
Frau entspannt auf Liege, neben ihr Lavendel, Massageöl

Verwendete Öle

Für die Aromamassage kommen zumeist ätherische Naturöle, die man mit einem Trägeröl vermischt, zur Anwendung. Sie können aber auch in einer Duftlampe, die in der Nähe der zu behandelnden Person aufgestellt wird, eingesetzt werden.

Zwei kleine Glasflaschen mit Massageölen auf Holztisch
Zwei kleine Glasflaschen mit Massageölen auf Holztisch

Eine Aromamassage lässt sich auf unterschiedliche Weise durchführen. Üblich sind vor allem Ganzkörpermassagen oder Massagen am Rücken.

Schon in der Antike wurden ätherische Öle verwendet, um das Wohlbefinden und das seelische Gleichgewicht des Menschen zu steigern. Mit der Zeit geriet die Aromatherapie jedoch in Vergessenheit.

Erst in den letzten Jahrzehnten wurde die Verwendung von ätherischen Ölen wieder neu entdeckt. So findet man ätherische Öle in zahlreichen kosmetischen Produkten oder Hausmitteln.

Richtige Vorbereitung

Auch bei Massagen werden die wohltuenden Düfte verwendet. So wird bei einer Aromamassage die spezielle Wirkung von ätherischen Ölen mit der klassischen Massage verbunden. Da es sich bei den Ölen um hochkonzentrierte Pflanzenessenzen handelt, dürfen diese nicht pur auf die Haut aufgetragen werden.

Man setzt dazu Trägeröle wie

zu. Um eine bessere Wirkung zu erzielen, können die gemischten Öle auch leicht erwärmt werden. Bei der Durchführung der Aromamassage beginnt der Masseur an den Füßen und Beinen auf der Herzseite und arbeitet sich schließlich langsam bis zum Kopf vor.

Aus diesem Grund benötigt man eine Trägersubstanz, wie zum Beispiel fette Öle auf pflanzlicher Basis. Diese werden nach dem jeweiligen Hautbild der zu behandelnden Person ausgewählt.

Durchführung und Wirkungsweise

Als klassische Variante der Aromamassage gilt die Ganzkörpermassage. Diese kann von Kopf bis Fuß oder auch als Teilkörpermassage an Rücken, Bauch, Kopf oder Beinen ausgeführt werden.

Dabei kann der Masseur sowohl klassische Massagegriffe als auch Griffe aus anderen Massagen vornehmen. Je nach Art der verwendeten ätherischen Öle wird die massierte Person entweder angeregt oder entspannt.

So setzt man bei Nervosität zum Beispiel

ein, während man zur Anregung

  • Orangendüfte
  • Bergamottedüfte
  • Zitronendüfte

anwendet.

Junge Frau bekommt Massageöl auf den Rücken aufgetragen
Junge Frau bekommt Massageöl auf den Rücken aufgetragen

Für eine sinnliche Stimmung sorgen Patchouli und türkische Rose. Die Dauer einer Aromamassage beträgt bei einer Teilkörpermassage ca. 20 Minuten sowie bei einer Ganzkörpermassage ungefähr 90 Minuten.

Eine Teilmassage kommt beispielsweise häufig im Bereich des Rückens zur Anwendung. Neben dem angenehmen Dufterlebnis lassen sich Verspannungen lockern; durch das Öl werden die Massagegriffe sanfter wahrgenommen.

Es wird

  • gestrichen
  • geknetet
  • gedehnt und
  • gelockert.

Hinzu kommt die Bearbeitung spezieller Massagepunkte im Rahmen der Druckpunktmassage. Auf schmerzhafte Griffe wird verzichtet - die Entspannung steht im Vordergrund. Am besten wird die Massage dafür im Liegen vorgenommen.

Unterm Strich bleibt die Aromamassage jedoch eine individuelle Behandlung. Die Art der Massagegriffe, deren Intensität sowie die Wahl der Düfte wird persönlich nach Wunsch und Anliegen gewählt.

Beliebte Duftrichtungen

Je nach gewählter Duftnuance kann die Aromamassage unterschiedliche Wirkungen bringen. Gewählt wird nach persönlicher Vorliebe und aktueller Gefühlslage. Beliebt sind beispielsweise

  • süße Düfte wie Vanille oder Schokolade zum Abschalten von Alltagsstress
  • Kokosnuss und exotische Früchte für echtes Urlaubsfeeling
  • Zitrone und Mandarine mit belebender Wirkung
  • Melisse und Lavendel zur Beruhigung und Entspannung
  • sinnliche Richtungen wie Jasmin, Rose oder Ylang-Ylang
  • frische Düfte wie Menthol und Minze

Anwendungsgebiete

Zur Anwendung kommt eine Aromamassage vor allem zur Entspannung oder zur Anregung, aber auch zur Linderung von Beschwerden wie:

Frau liegt in einem Raum voller Kerzen, Öl zur Massage wird aus einem Schälchen auf den Rücken gegossen
Frau liegt in einem Raum voller Kerzen, Öl zur Massage wird aus einem Schälchen auf den Rücken gegossen

Die verwendeten Aromaöle können somit unterschiedliche Wirkungen mitbringen und etwa

  • schmerzlindernd
  • konzentrationsfördernd
  • beruhigend
  • wärmend
  • entzündungshemmend
  • erfrischend oder
  • belebend

sein. Die Aromen entfalten sich bereits während der Massage. Bestenfalls belässt man das Öl danach für einige Stunden auf der Haut.

  • Monica Werner Aroma-Massagen, Gondrom Verlag GmbH, 2004, ISBN 3811223585
  • Susanne Fischer-Rizzi Aromamassage. Gesundheit und Wohlgefühl für Körper und Seele, Hugendubel, 1995, ISBN 3880346542

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