Verrückter Beautytrend - glatte Haut durch Vorhaut-Stammzellen

Die US-amerikanische Kosmetikbranche hat nun Vorhaut-Stammzellen von männlichen Babys für sich entdeckt

Von Dörte Rösler
15. Juni 2015

Die Stammzellforschung erlaubt große Hoffnungen für die Medizin. Aber auch die Kosmetikbranche interessiert sich für die Hautregeneration mit Zellen von Neugeborenen.

In den USA nimmt das Streben nach schöner Haut dabei bizarre Züge an: ein Beauty-Treatment mit Stammzellen aus der Vorhaut von männlichen Babys soll das Gesicht jugendlicher aussehen lassen. Eklig oder sinnvoll?

"Vorhaut Facial": Behandlung mit Vorhaut-Stammzellen

Für das 30-minütige "Vorhaut Facial" zahlt die Kundin in den New York oder Los Angeles umgerechnet 140 Euro. Dabei wird die Gesichtshaut zunächst gereinigt und gepeelt, eine Hyaluronmaske polstert die Haut auf.

Anschließend wird ein Serum mit Vorhaut-Stammzellen aufgetragen. Eine nachfolgende Lichttherapie soll die Wirkung der potenten Zellen verstärken.

Was soll das Vorhaut-Treatment bewirken?

Stammzellen sind nicht nur unverbraucht und frisch, aus ihnen lassen sich auch verschiedene Zelltypen kultiveren. In Laborversuchen haben sich Vorhaut-Stammzellen etwa als ideale Basis zum Züchten von neuer Haut erwiesen.

Das Fraunhofer-Institut betreibt eine eigens entwickelte Anlage für die Züchtung von Hautgewebe. Zelllieferanten sind die Vorhäute von kleinen Jungen. Stammzellen-Serum aus der Vorhaut soll

Was für medizinische Zwecke vertretbar erscheint, muss allerdings kein sinnvolles Schönheitsmittel sein. Selbst wenn man sich nicht durch den Gedanken an den Ursprung der Gesichtsmaske irritieren lässt: ob Stammzellen auf der Haut wirken, ist mehr als fraglich.

In Deutschland wäre eine Anwendung in Kosmetikprodukten auch verboten. Wer das skurrile Treatment probieren möchte, muss also in die USA reisen.