Virus führt zu dramatischem Lämmersterben

Von Katja Seel
18. Januar 2012

Eine hohe Anzahl neugeborener Lämmer ist in den letzten Wochen mit dem sogenannten "Schmallenberg-Virus" infiziert worden, der nach bisherigen Erkenntnissen von Stechmücken übertragen wird. Die infizierten Tiere kommen mit missgebildeten Gliedmaßen zur Welt und verenden meist innerhalb kurzer Zeit. Im Herbst des vergangenen Jahres waren zunächst in den Niederlanden sowohl bei Kühen als auch bei Schafen solche Missbildungen beobachtet worden. Ob der Keim vor kurzem eingeschleppt wurde oder schon seit Längerem in Europa grassiert, ist noch nicht erwiesen.

Das auf Riems gelegene Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) will die Vorgänge nun Deutschlandweit untersuchen. Bisher sind 20 Zuchtbetriebe betroffen, fast alle liegen in Nordrhein-Westfalen. Bei den Mutterschafen waren bis zur Geburt keinerlei Anzeichen einer Infektion bemerkbar. Wie sich das Virus weiter verbreiten wird, bleibt abzuwarten. Experten wie der Soester Kreisveterinär Wilfried Hopp befürchten, dass in diesem Jahr bis zu 30 Prozent der neugeborenen Tiere infiziert sein könnten.

Auch die Rinderzucht könne bald betroffen sein. Eine Gefährdung für den Verbraucher wird jedoch ausgeschlossen. Der Erreger gilt als für Menschen vollkommen harmlos.