Bakterienschleudern im Büro - wo die meisten Keime lauern

Von Dörte Rösler
24. Februar 2014

Büroarbeit ist eine saubere Sache? Weit gefehlt - an kaum einem Ort tummeln sich so viele Krankheitserreger. Bakterien aus Betriebsküche und Toilette nicht mitgezählt, drängen sich auf jedem Quadratzentimeter Bürofläche rund 13.000 Keime. Am wohlsten fühlen sie sich auf Tastaturen und dem Telefon.

Forscher der University of Oregon haben sich das Treiben in einem durchschnittlichen Bürogebäude mal genauer angesehen. In insgesamt 155 Räumen saugten sie die Mikro-Fauna ab, zählten die Keime und erstellten Bestandslisten für die verschiedenen Orte. Besonders lebendig ging es dabei in Männerbüros zu - weil die Herren seltener ihre Hände waschen und durch ihre Körpergröße den Mikroben mehr Platz bieten, haben sie auch mehr unsichtbare Mitbewohner.

Wahre Meister in der Verkeimung sind die beliebten Snackautomaten. Fast 80 Prozent der Geräte ist von Krankheitserregern besiedelt, jedes fünfte befindet sich in einem gesundheitlich bedenklichen Zustand. Und auch die Computertastatur kann es mit jeder Klobrille aufnehmen: Im Test klebten auf den vermeintlich harmlosen Tasten 400 Mal so viele Keime wie auf einem WC-Sitz. Ebenfalls ein Eldorado für Kolibakterien, Staphylokokken und Helicobacter: gemeinsam genutzte Telefonhörer, Bürostühle und Schreibtischplatten.

In den meisten Fällen ist das Mikrolaben aber nur eklig. Zwar können Menschen mit geschwächtem Immunsystem durchaus mit Durchfall, Magenentzündungen und ähnlichem reagieren - ein gesunder Organismus wehrt die fremden Siedler jedoch ab.