Neue Lebensmittelkennzeichnung: Ballaststoffe werden jetzt mit Kalorien bewertet

Von Nicole Freialdenhoven
7. November 2012

Wer seit Anfang November im Supermarkt auf die Verpackungen seiner Lieblingslebensmittel geschaut hat, wird sich vielleicht gewundert haben: Auf einmal schienen sie mehr Kalorien zu haben als vorher. Dies liegt jedoch nicht daran, dass die Lebensmittelindustrie immer mehr Zucker in ihre Produkte mischt, sondern in einer neuen Vorschrift: Ab jetzt müssen auch die Kalorien der Ballaststoffe angezeigt werden.

So gelten beispielsweise Obst- und Gemüsesorten als "kalorienfrei" und wurden bislang entsprechend ausgezeichnet, obwohl sich in ihren Schalen Ballaststoffe befinden.

Angenommen wurde nämlich, dass der Mensch diese Ballaststoffe unverarbeitet wieder ausscheidet und nicht verwertet, doch moderne Studien haben das Gegenteil bewiesen. Seitdem gilt die Regel, dass für ein Gramm Ballaststoffe 2 Kilokalorien berechnet werden müssen.

Allerdings sind die Unterschiede nur minimal: So muss bei einer Möhre, für die bislang "0 Kalorien" halt, nun mit 3,6 Kalorien gerechnet werden. Bei Vollkornnudeln sind es immerhin 23 Kalorien mehr auf 100 Gramm. Wer die empfohlene tägliche Menge an Ballaststoffen von 30 Gramm aufnimmt, muss also mit 60 Kalorien mehr rechnen.