Gute Laune aus der Dose - Geschmacksstoffe wirken auf die Stimmung

Von Cornelia Scherpe
23. August 2012

Viele Produkte aus der Lebensmittelindustrie sind heutzutage mit einer Vielzahl von Geschmacksstoffen versehen. Der Verbraucher als Laie schaut nur schwer durch diesen Dschungel an Abkürzungen, Fremdwörtern und Zahlenkombinationen hindurch. Das wird schon alles halbwegs in Ordnung sein, denken sich viele und lassen es sich schmecken. Nun haben Forscher herausgefunden, dass viele Geschmacksstoffe zwar nicht per se schädlich sind, jedoch den Menschen ganz entscheidend beeinflussen können.

Die Wissenschaftler aus Mexiko stellten auf dem aktuellen Treffen der bekannten "American Chemical Society" ihre Ergebnisse vor. Demnach nehmen wir beim Essen Stoffe auf, die nicht nur als Geschmacksstoffe dem Gaumen eine Freude machen, sondern auch auf das Gehirn ihren Einfluss haben. Manche Substanzen wirken dabei wie bekannte verschreibungspflichtige Mittel zur künstlichen Aufhellung der Stimmung. Manche gleichen der Valproinsäure, einer Säure, die gern als Wirkstoff in Medikamenten eingesetzt wird, wenn es eine Depression zu bekämpfen gilt.

Die Forscher räumen jedoch einen Spielraum ein. Bisher haben sie sich die chemische Zusammensetzung angesehen und dabei die großen Ähnlichkeiten bemerkt. Ob die Geschmacksstoffe auch in der Praxis wie Medikamente wirken, konnte im Labor natürlich noch nicht erforscht werden. Hier wären Probandenstudien nötig, um die Wirkung oder Nichtwirkung zu erfassen.

Solche Studien sind allerdings bereits in Planung, denn es könnten, sollte die Wirkung der Geschmacksstoffe bewiesen werden, neue Therapiekonzepte entstehen. Man könnte seelisch instabilen Patienten dann statt der Medikamente mit all ihren Nebenwirkungen die schonenderen Geschmacksstoffe anbieten.

Quelle