Neue Smartphone-App zum Erkennen des Verletzungsausmaßes bei Verbrennungen entwickelt

Von Ingrid Neufeld
23. Mai 2014

Wenn Menschen sich Verbrennungen zuziehen, ist es für die optimale Behandlung besonders wichtig, dass das Verbrennungsausmaß richtig abgeschätzt werden kann. Deshalb wurde dafür jetzt an der Medizinischen Universität Graz eine Smartphone-App mit dem Namen "Rapid Burn Assessor" entwickelt, die dieses Ausmaß bestimmen helfen soll.

Verbrennungen werden zu 55 Prozent durch Feuer und Hitze hervorgerufen, 40 Prozent kommen durch Verbrühungen und durch Stromverletzungen zustande. Neben der Verbrennung kann es beim Betroffenen auch zum Kreislaufschock, oder auch einem Organversagen führen.

Bisher gab es nur ungenaue Verfahren, die durchaus die Schwere der Verletzung nicht immer genau einschätzten. Deshalb wollte das Team um Univ.-Prof. Dr. Lars-Peter Kamolz, MSc, dem Leiter der Klinischen Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie an der Med. Uni Graz eine Methode finden, die einfach anwendbar und zugleich zuverlässig ist und mit der das Ausmaß einer Verbrennung möglichst exakt bestimmbar ist.

App im Klinikalltag bereits im Test

Die App ist nicht für Laien gedacht, sondern für Notfallsanitäter und Notärzte. Neben der Med. Uni Graz haben auch die Johannes Kepler Universität Linz, das Unfallkrankenhaus Linz, das Ludwig Boltzmann Institut für Klinisch-Forensische Bildgebung an der Med. Uni Graz und die RISC Software GmbH an der "Rapid Burn Assessor" mitgearbeitet.

Es gibt die App schon jetzt kostenlos für verschiedene Smartphones. Im klinischen Alltag bewährt sie sich bereits sowohl in einigen amerikanischen wie in europäischen Zentren für Verbrennungsbehandlungen.