Anwendung und Ablauf der Stuhluntersuchung

Als Stuhluntersuchung bezeichnet man in der Medizin eine Untersuchung des menschlichen Kots. Auf diese Weise lassen sich verschiedene Erkrankungen des Darms feststellen. Untersucht werden beispielsweise Konsistenz, Gewicht oder Farbe. Auch nach Blutbeimengungen wird geschaut. Mithilfe dieser Untersuchung erhält man mögliche Hinweise auf verschiedene Erkrankungen. Lesen Sie alles Wissenswerte über die Stuhluntersuchung.

Von Jens Hirseland

Ziel und Zweck

Zweck einer Stuhluntersuchung ist die Überprüfung von menschlichem Kot auf eventuelle Krankheitserreger oder die Beimengung von Blut.

Als Stuhl oder Kot bezeichnet man das Endprodukt der Verdauung. Kot setzt sich zusammen aus:

Untersuchuchsparameter

Im Rahmen einer Stuhluntersuchung wird der Kot auf

  • seine Konsistenz (Beschaffenheit)
  • sein Gewicht
  • seine Farbe und
  • seinen Geruch

geprüft. Ebenso kann eine gezielte Untersuchung nach Bakterien wie

  • Salmonellen
  • Campylobacter
  • Shigellen und
  • Yersinien

vorgenommen werden.

Weiterhin wird der Stuhl nach möglichen Blutbeimengungen untersucht, denn während Bakterien auch in einem gesunden Darm vorkommen, lassen Blutbeimengungen im Stuhl meist auf Erkrankungen schließen.

So können hellrote Auflagerungen oder Beimischungen auf Blutungen im unteren Abschnitt des Darms hinweisen. Schwarzer Stuhl oder Teerstuhl wird hingegen durch Blutungen aus dem oberen Magen- und Darmtrakt verursacht. Eine weitere Variante ist so genanntes okkultes Blut oder verstecktes Blut, das durch bloßes Sehen nicht zu erkennen ist und erst mit einem Hämoccult-Test nachgewiesen werden kann.

Anwendungsgebiete

Mit Hilfe einer Stuhluntersuchung können Hinweise auf verschiedene Krankheiten geliefert werden, wie:

Ablauf einer Stuhluntersuchung

Um Hinweise auf bestimmte Darmerkrankungen zu erhalten, wird eine Stuhluntersuchung vorgenommen. Dafür wird eine Stuhlprobe des Patienten benötigt.

Entnahme der Stuhlprobe

Damit eine Stuhluntersuchung vorgenommen werden kann, muss zuvor eine Stuhlprobe des Patienten entnommen werden. Zu diesem Zweck erhält der Patient ein Plastikröhrchen mit einem kleinen Löffel aus Plastik. Damit entnimmt die zu untersuchende Person nach dem Stuhlgang an drei unterschiedlichen Stellen des Kotes kleinere Proben, die dann in das Plastikröhrchen gefüllt werden.

Enthält der Kot blutige, eitrige oder schleimige Bestandteile, sollten diese vorrangig als Probe entnommen werden. Handelt es sich um flüssigen Stuhl, entnimmt der Patient ca. drei bis fünf Milliliter als Probe. Für den Fall, dass keine Stuhlprobe möglich sein sollte, kommt es zur Durchführung eines Rektalabstriches, bei dem die Probe durch das Einführen eines Stieltupfers hinter den Analschließmuskel entnommen wird.

Nachdem der Patient dem behandelnden Arzt die Stuhlprobe gebracht hat, schickt dieser sie zur weiteren mikrobiologischen Untersuchung in ein Labor.

Hämoccult-Test

Dort wird unter anderem ein Hamöccult-Test durchgeführt, der auch als Krebsfrüherkennungsuntersuchung dient. Dabei wird nach versteckten Blutbeimengungen im Kot gesucht, die mit bloßem Auge nicht zu erkennen sind.

Bei einem Hämoccult-Test wird Hämoglobin (roter Blutfarbstoff) in den roten Blutkörperchen chemisch nachgewiesen. Auf einem Testbriefchen wird dazu etwas Kot verteilt, der anschließend mit einer speziellen Lösung versehen wird. Wenn es nach dreißig bis sechzig Sekunden zu einer blauen Verfärbung kommt, befindet sich Blut im Stuhl.

Der Hämoccult-Test, der ab dem 50. Lebensjahr einmal jährlich vorgenommen werden sollte, kann auch von der zu untersuchenden Person selbst ausgeführt werden, wobei die Auswertung durch den Arzt erfolgt. Informieren Sie sich hier genauer über diesen Test.

Mögliche anschließende Untersuchungen

Wenn es bei einer Stuhluntersuchung zu Hinweisen auf eine Erkrankung kommt, werden weitere Tests durchgeführt, wie: