Für Kinder sind CTs gefährlich - Risiko für Hirntumoren und Leukämie steigt

Von Cornelia Scherpe
12. Juni 2012

Die Computer­tomographie, kurz CT, gehört zu den modernen Mitteln, die der medizinischen Diagnostik zur Verfügung stehen. Doch ebenso wie das normale Röntgen steht die Computer­tomographie auch häufig unter Kritik. Immerhin ist hier die Strahlenbelastung für den menschlichen Körper noch einmal höher als beim Röntgen. Im Schnitt muss der Körper mindestens zehn und bis zu 50 Mal mehr Strahlung verarbeiten.

Eine aktuelle Studie zeigt nun, das dies besonders für junge und noch in der Entwicklung befindliche Körper zu einer echten Gefahr werden kann. Demnach kann ein CT bei einem Patienten unter 15 Jahren erheblich in die Entwicklung der Zellen eingreifen. Wer als Kind bereits mehrfach in einem CT lag, dessen Risiko für einen Tumor im Schädel oder für Leukämie steigt bedenklich an. Im Schnitt geht man von einer Verdreifachung der Hirntumor-Gefahr aus, sobald zwei CTs durchgeführt wurden und von einer Verdreifachung der Leukämie-Gefahr nach dem dritten CT.

Die Ergebnisse stammen aus einer Studie mit 176.587 Heranwachsenden. Alle waren zwischen den Jahren 1985 und 2002 mittels CT untersucht worden. Man erfasste zum einen die Häufigkeit der Untersuchungen pro Kind und überprüfte dann die weitere gesundheitliche Entwicklung. Nach fünf Jahren hatten 74 der Kinder Leukämie bekommen und bei 135 war ein Hirntumor festgestellt worden. Umgerechnet auf die Strahlung, der jedes Kind ausgesetzt war, stieg die Gefahr für Leukämie pro einem Milligray Röntgenexposition um 3,6 Prozent. Für Hirntumoren ermittelte man 2,3 Prozent.