Neue Bestrahlungsmethoden verkürzen Therapiedauer bei Brustkrebs

Von Nicole Freialdenhoven
16. Mai 2013

Frauen mit einer Brustkrebserkrankung können die Strahlentherapie in Zukunft von acht auf nur noch vier bis fünf Wochen verkürzen, wenn sie ein neues technisches Verfahren anwenden. Dies gab die Deutsche Gesellschaft für Radioonkologie (DEGRO) bekannt, die dem Verfahren nun die Freigabe erteilte.

Bislang wurden in der Regel nach der mehrwöchigen Strahlentherapie noch mehrere "Boost"-Bestrahlungen durchgeführt, mit denen die verbleibenden Tumorzellen im Tumorbett zerstört werden sollen. Mittlerweile ist es jedoch möglich, diesen Boost schon während der Operation zu verabreichen, so dass die Folgebestrahlungen entfallen.

Weitere Möglichkeiten zur Verkürzung der gesamten Strahlentherapie sind die Hypofraktionierung und der simultan integrierte Boost. Bei der Hypofraktionierung wird die Strahlendosis bei jeder Bestrahlung erhöht, so dass insgesamt weniger Sitzungen notwendig sind. Beim SIB dagegen werden die zusätzlichen Dosen, die erst mit dem Boost verabreicht werden, schon in die eigentliche Strahlentherapie integriert.

Würde man diese beiden Behandlungsmethoden nun noch kombinieren, wäre sogar eine Verkürzung der Behandlungsdauer auf insgesamt drei Wochen möglich, so die DEGRO. Allerdings seien hier die möglichen Spätfolgen noch nicht geklärt.