Psychotherapie nicht nur für junge Menschen: Auch Senioren benötigen Ansprechpartner

Von Nicole Freialdenhoven
2. Juli 2014

Psychotherapien werden gewöhnlich mit jüngeren Menschen in Verbindung gebracht, die traumatische Erlebnisse verarbeiten wollen oder psychische Probleme behandeln lassen wollen. Dass auch ein Viertel der Senioren über 70 Jahren unter psychischen Störungen leiden, wird dagegen oft verkannt.

Viele scheuen sich, mit einem "Fremden" über private Probleme zu reden und wurden von der Einstellung geprägt, dass "man sich nur zusammenreißen müsse".

Professionelle Unterstützung in verschiedenen Bereichen

Dabei profitieren auch Senioren enorm von Gesprächen mit Psychotherapeuten: Viele von ihnen leiden unter Depressionen, Schlafstörungen und Ängsten, die unbehandelt oft zum Selbstmord führen. Andere suchen ihr Heil in Alkohol oder anderen Süchten. In einer Therapie können sich diese Menschen häufig zum ersten Mal überhaupt ihre Probleme von der Seele reden.

Oftmals kommen dabei auch Traumata zum Vorschein, die jahrzehntelang verdrängt wurden - darunter auch noch aus der Nachkriegszeit mit ihren Entbehrungen.

Spezielle Broschüre für Senioren

Auch aktuellere Probleme reißen die oft sorgsam über lange Zeit errichteten seelischen Mauern ein, zum Beispiel der Verlust nahestehender Personen, der Eintritt in das Rentenalter oder schwere Krankheiten. Die Bundestherapeutenkammer hat nun speziell für ältere Menschen eine Broschüre "Wege zur Psychotherapie" erstellt, die Ratschläge gibt und erste Anlaufstellen nennt. Die Broschüre kann unter www.bptk.de/patienten heruntergeladen werden.