Sind OPs am Wochenende gefährlicher? Dann Operierte sterben statistisch gesehen am häufigsten

Von Cornelia Scherpe
27. Juni 2013

Eine britische Studie hat sich jüngst mit der Sterberate von Patienten nach einer Operation beschäftigt. Demzufolge ist das Risiko nach der OP zu versterben dann am höchsten, wenn der Patient am Wochenende oder auch an einem Feiertag auf den OP-Tisch musste. Dagegen waren Eingriffe, die an einem Montag stattgefunden hatten, offenbar am sichersten.

Es handelte sich um eine groß angelegte Untersuchung, bei der die Forscher auf die Daten vieler Krankenhäuser im ganzen Land zugreifen konnten. Sie konzentrierten sich auf die Jahre 2008 bis Ende 2010 und analysierten dabei tausende Fälle von Operationen. Aus den Verwaltungsdaten der Kliniken ging hervor, an welchem Wochentag ein Mensch operiert worden war und wie der spätere Gesundheitsverlauf war.

Bei 27.582 Operationen musste leider festgestellt werden, dass der Betreffende innerhalb eines Monats nach der OP verstorben war. Nun brachte man dies in Relation zum Tag des Eingriffes und stieß dabei auf den auffallenden Zusammenhang. Um ganze 82 Prozent war das Risiko auf einen postoperativen Tod gestiegen, wenn dieser Patient am Wochenende unter dem Messer hatte liegen müssen. Man fand sogar heraus, dass das Risiko nur montags am geringsten war und dann mit jedem verstreichenden Wochentag weiter anstieg. Dies macht einen Zufall relativ unwahrscheinlich.

Eine Ausnahme bildeten Feiertage: Diese waren unabhängig vom Wochentag des Eingriffes immer mit einen erhöhten Risiko verbunden. Die Forscher schlussfolgern daher, dass Ärzte wie viele andere Menschen auch, vor allen Dingen an Montagen am besten ausgeruht sind und daher gewissenhafter arbeiten. Im Laufe der Wochen sinkt diese Leistungskurve immer weiter ab und wer sogar am Wochenende um die verdiente Ruhe gebracht wird, dem unterlaufen die meisten Fehler. Allerdings ist dies nur eine These, denn bisher konnte der Zusammenhang noch nicht weiter untersucht werden.