Immuntherapie gegen Wespengift soll Allergikern helfen

Von Cornelia Scherpe
21. August 2012

Der Stich einer Wespe ist in jeden Fall sehr schmerzhaft, doch für die meisten ist es nach dem Auflegen eines kühlen Handtuches auch schon ausgestanden. Andere jedoch können aufgrund einer Allergie gegen das Gift der Wespe nicht nur mit Schmerzen, sondern mit lebensbedrohenden Symptomen reagieren. Das Immunsystem schlägt Alarm und die betroffene Stelle schwillt an, der Kreislauf kann zusammenbrechen und ohne schnelle Hilfe kann der Stich sogar tödlich enden.

Um den Allergikern zu helfen, haben Forscher vor einigen Jahren eine Immuntherapie ausgearbeitet. Sie soll es ermöglichen, dass der Wespenstich auch für diese Patienten zu einem harmlosen Schmerz wird. In der Praxis hat sich diese Therapie auch wirklich bewährt. In mehr als 90 Prozent der Fälle können die Patienten im Anschluss an die Behandlung das Wespengift vertragen.

Doch was passiert mit den Patienten, bei denen die Immuntherapie nicht hilft? Mit dieser Frage ist die Medizinwelt derzeit beschäftigt und möchte neue Therapiekonzepte anbieten. Wer nicht auf die Standardbehandlung reagiert, der ist meist gegen spezielle Proteine im Wespengift allergisch, die bei der normalen Immuntherapie nur in geringen Dosen enthalten sind. Daher will man die Behandlung stärker individualisieren und bei jedem Patienten ermitteln, welcher Bestandteil im Gift für ihn gefährlich ist. Dann soll genau das geimpft werden, was benötigt wird und dies dann in ausreichend hohen Dosierungen.

Ein weiterer Ansatz ist die RNA-Impfung. Sie soll in Zukunft ermöglichen, dass nur die genetischen Informationen gespritzt werden und das Immunsystem des Patienten sich dann selbst die Infos sucht, die er gegen die Allergie benötigt.