Grippeimpfung für Schwangere wichtig und unbedenklich

In einer Studie hatte eine Grippeimpfung während der Schwangerschaft keine negativen Auswirkungen auf das Kind

Von Cornelia Scherpe
25. Juli 2019

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt seit Jahren, dass Schwangere sich im Interesse der eigenen Gesundheit und der ihres Ungeborenen gegen die saisonale Grippe impfen lassen sollten. Zwar erkranken werdende Mütter nicht häufiger als andere Frauen, doch der Verlauf ist nach einer Infektion deutlich schwerer. Es kann lebensbedrohlich werden und das Risiko für Frühgeburten steigt stark an. Fällt die Grippe mit dem Geburtstermin zusammen, kann das Kind sich zudem anstecken und aufgrund eines noch nicht ausgebildeten Immunsystem sogar versterben.

Studie zum Einfluss der Grippeimpfung auf die Kinderentwicklung

All diesen Gründen, die für eine Grippeimpfung in der Schwangerschaft sprechen, stehen bei vielen Frauen aber Bedenken gegenüber. Sie fürchten, dass der Impfstoff ihrem Ungeborenen auf verschiedene Weise schaden könnte. Langzeitfolgen wie Entwicklungsstörungen lange nach der Geburt werden immer wieder als Gründe für das Zögern genannt.

Eine aktuelle Studie hat sich mit einer Nachbeobachtung bis ins sechste Lebensjahr der Kinder angesehen, ob die Sorgen berechtigt sind. Und das Ergebnis spricht eine deutliche Entwarnung für verunsicherte Frauen aus.

Forscher aus Kanada nutzten das Geburtsregister ihres Landes und betrachten 104.249 Kinder, die zwischen 2009 und 2010 geboren worden waren. Nur 31.295 Mütter hatten sich während der Schwangerschaft gegen saisonale Grippe impfen lassen.

Grippeimpfung während der Schwangerschaft hat keinen Einfluss auf das Kind

Insgesamt fanden die Wissenschaftler keinen Zusammenhang zwischen der Entwicklung der Kinder und dem Impfstatus der Mutter. Die Zahl der jungen Asthmatiker war minimal erhöht, jedoch so gering, dass keine Signifikanz erreicht wurde. Auf der anderen Seite war die Zahl der Magen-Darm-Infekte bei den Kindern mit geimpften Müttern geringer, jedoch auch da unter einer nennenswerten Grenze.

Das Fazit der Forscher lautet daher, dass Schwangere die Grippeschutzimpfung nutzen sollten. Mütter und Kinder profitieren nachweislich, während kein Risiko nachweisbar ist. Fehlinformationen aus dem Internet verurteilten die Wissenschaftler aus Kanada zudem scharf.