Frauen weinen länger und häufiger als Männer

Unterschiedliches Verhalten beim Weinen bei Frauen und Männern

Von Laura Busch
15. Oktober 2009

Indianer weinen nicht und Frauen sind Heulsusen - so formuliert es der Volksmund nur allzu gerne. Und er beschreibt damit mehr als einen subjektiven Eindruck, denn Frauen weinen tatsächlich häufiger und länger. Im Schnitt tun sie es in einem Jahr 30 bis 64 Mal, während Männer nur auf durchschnittlich 6 bis 17 Mal kommen.

Geschlechtsspezifisches Weinen

Aber nicht nur das, beim ihnen dauert das Weinen auch nur zwischen zwei und vier Minuten, während Frauen etwa sechs Minuten lang weinen. Elisabeth Messmer von der Augenklinik der Ludwig-Maximilian-Universität in München erklärt zudem, dass das Weinen bei Frauen in knapp 75 Prozent aller Fälle anschließend in ein Schluchzen übergeht. Bei Männern passiert dies nur in sechs Prozent aller Fälle. Auch die Gründe sind bei beiden Geschlechtern denkbar unterschiedlich.

Unterschiedliche Auslöser

Während bei Frauen die Tränen fließen, wenn sie glauben, persönlich versagt zu haben, oder in einem auswegslosen Konflikt zu stecken, weinen Männer eher aus Mitgefühl oder nach dem Scheitern einer Beziehung. Generell gibt es zu diesem Thema noch viele ungelöste Fragen für die Wissenschaft. Zum Beispiel gilt Weinen zwar als kommunikatives Signal, um Hilfe zu bekommen, das erklärt aber nicht, warum die meisten Menschen alleine weinen.

Auch die viel zitierte befreiende Wirkung, die sich durch das "ausweinen" einstellen soll, gibt es so nur bedingt. Forscher haben nämlich herausgefunden, dass der Körper nach einem Weinkrampf meist noch angespannter ist als vorher.