Fieber und die Entdeckung einer Verbindung zum Knochenstoffwechsel

Bestimmtes Protein für Knochenstoffwechsel lässt zudem Körpertemperatur ansteigen

Von Viola Reinhardt
30. November 2009

Das Protein RANK und dessen Verbindungspartner RANKL sind grundsätzlich für den Knochenstoffwechsel verantwortlich und befinden sich den neuesten Forschungsergebnissen zufolge auch im Gehirn.

Protein auch für Temperaturanstieg verantwortlich

Nun konnten jedoch Wissenschaftler aus Österreich feststellen, dass genau dieses Protein auch in Sachen Temperaturanstieg im Körper aktiv ist und somit dabei hilft, ein Fieber gegen Infektionen entstehen zu lassen.

Auch wenn bislang diese Verbindung nur in Tierversuchen aufgezeigt werden konnte, lässt sich durchaus eine Übertragung auch auf den Menschen erkennen. So fand sich bei zwei Kindern, die unter der Osteopetrose (Marmorknochenkrankheit) leiden, ein Defekt des RANK-Proteins; es gab demzufolge selbst bei einer Lungenentzündung kaum einen Temperaturanstieg im Körper.

Bei der Mamorknochenkrankheit leiden die Betroffenen unter einem ungleichmäßigen Aufbau der Knochen, die dadurch eine Instabilität erhalten.

Von Zellen zu Knochenfresszellen

Verständlich wird der Zusammenhang zwischen dem Protein RANK und dessen Partner RANKL, wenn man betrachtet, dass diese im Knochenstoffwechsel unter anderem den Part inne haben, die Entscheidung treffen zu können, ob Zellen zu Knochenfresszellen werden oder nicht. Unklar war bisher, weshalb dieses Protein im Hirn vorkommt und zwar genau in dem Bereich, der für die Auslösung einer Fieberreaktion verantwortlich ist.

Dank der nun gewonnenen Erkenntnisse ist hier etwas Licht ins Dunkel gekommen, allerdings werden noch weitere Studien erforderlich werden, da RANK sich anscheinend doch mehr auf den Knochenstoffwechsel auswirkt als bisher angenommen. Angesichts dieser Verbindung könnten sich auch hinsichtlich der Osteoporose-Erkrankung neue Ansätze für Therapien ergeben.