Gefühlssymphonie - Forscher machen mit einem Gerät die Emotionen hörbar

Von Cornelia Scherpe
13. September 2012

Jeder Mensch erlebt im Laufe eines Tages diverse Emotionen. Man kann sich freuen, gelangweilt oder wütend sein, traurig oder verletzt und vieles mehr. Während die meisten Menschen ihre Gefühle selbst sehr gut reflektieren und auch anderen mitteilen können, haben es Autisten hier schwer. Auch sie empfinden zwar täglich Emotionen, aber sie können sie kaum mitteilen. Dies wollen Forscher durch ein neues Gerät ändern.

Dieses Gerät soll es möglich machen, dass die Gefühle gehört werden können, und zwar nicht durch Worte des Betroffenen, sondern durch Impulse, die das Gerät an seinem Körper misst und daraus Töne erzeugt. Damit das möglich wird, überwacht der Computer, welche Hirnströme besonders aktiv sind. Außerdem wird der Blutdruck und die Atmung sowie die Schweißproduktion registriert. Durch diese Faktoren will man mit guten Wahrscheinlichkeiten herausfinden, welche Emotion in einem Menschen gerade vor sich geht.

Jede Emotion ist im Gerät ein anderes Geräusch zugeordnet und daher können alle Umstehenden dann durch die erzeugten Töne die Gefühle hören. In einem Experiment mit einem 27 Jahre alten Patienten funktionierte das Gerät bereit sehr gut. Man zeigte ihm entweder erotische Bilder oder Fotos, auf denen Gewalt deutlich wurde. Der Mann reagierte ganz unterschiedlich. Natürlich kann die Methodik nicht erklären, warum der Betroffene so fühlt und was ganz exakt das Gefühl ist, das ihn dominiert. Aber zumindest, dass Gefühle im Inneren vorhanden sind und nun auch ausgedrückt werden können, ist für die Mediziner ein bedeutender Schritt.