Bin ich transsexuell? Was soll ich machen?

Hallo, ich bin 16 und brauche Hilfe. Schon als kleines Kind habe ich viel lieber mit Puppen gespielt als mit Rennautos oder so. Ich bin in einer sehr erzkatholischen Familie aufgewachsen und mir wurde immer eingebläut dass Homosexualität, Transsexualität etc. falsch und böse ist (was natürlich vollkommener Quatsch ist). Ich habe eigentlich meine ganze Kindheit lang meine weiblichen Neigungen so gut wie möglich unterdrückt, doch ich war trotzdem anders als die anderen Jungen, zum einen da ich irgendwie emotionaler war, zum anderen da ich in meinen Träumen und Fantasien sehr oft weiblich war und immer lieber die Klamotten meiner Schwester angezogen habe als mir neue zu kaufen (ging ganz gut da wir nicht sooo reich sind und mir die Sachen fast immer gepasst haben). Doch seit etwas mehr als einem Jahr "bricht" sozusagen alles wieder durch und ich bin emotional und nervlich total am Ende. Ich habe auch bereits mehrmals über Selbstmord nachgedacht und stand einmal kurz davor, habe es dann aber doch aus irgendeinem Grund gelassen.
Niemand in meiner Familie und aus meinem Bekanntenkreis weiss davon und meiner Familie werde ich es auch erstmal nicht erzählen!
Mein Frage an euch ist: Bin ich überhaupt Transsexuell???
Wenn ja....was soll ich machen???
Bitte helft mir, ich bin absolut überfordert.

Liebe Grüße
Alex

Antworten (7)
ERIKA-PE
Hallo Lerathas

Zu deiner Information, wenn du einen Facebook Account hast könnte diese Seite für dich interessant sein.

https://www.facebook.com/pages/Transgender-Germany-TGG/396452057064637?filter=2

Da kannst du über „Nachricht senden“ Kontakt zu einer nicht öffentlichen Facebook Gruppe für junge Transsexuelle aufnehmen. Es kann sehr hilfreich sein sich mit Menschen im gleichen Alter über alle nun vor dir stehenden Probleme auszutauschen.

ERIKA-PE
Hallo Lerathas

Freue mich für dich. Was sagt die Psychologin zu dem Problem mit deinen Eltern? Bekommst du auch in dieser Richtung gegebenenfalls psychologische Unterstützung? Wie dem auch sei, der erste Schritt zur Lösung deiner Probleme ist getan.

Hallo

Also es war ehrlich gesagt relativ unspektakulär. Dafür dass ich erst so viel Angst hatte dahin zu gehen....
Ich hab der Psychologin halt alles erzählt was mir auf der Seele liegt und wir haben einen Termin in 2 Wochen vereinbart wo meine Therapie beginnt...
Also geht es endlich bergauf.

ERIKA-PE
Hallo Lerathas

Dann wünsche ich dir für deinen Termin heute ein gutes Erstgespräch und ich würde mich über einen kleinen Bericht freuen.

Und was die OP und die ganze Behandlung an geht, nehme dir alle Zeit der Welt, bis du dir in allem wirklich und ohne jeden Zweifel sicher bist.

Hallo

Erstmal Danke für eure Rückmeldung.
Also so eine nicht-christliche Jugendgruppe gibt es hier in der Nähe wohl, aber da kenne ich niemanden und einen Vertrauenslehrer an der Schule haben wir soweit ich weiss nicht (ich muss nochmal nachfragen).
Aber es hat sich eigentlich etwas ganz gutes Ergeben: Die einzige Person mit der ich geredet habe (und die mich auch ermutigt hat es hier in das Forum zu schreiben) kennt jemanden dessen Bruder Jugendpsychologe ganz in der nähe ist und wir haben zusammen für mich einen Termin für den 5.4 (also heute Mittag) gemacht...ich denke da wird sich einiges erstmal klären lassen.
Um auf deine Frage einzugehen Neaster- Wenn ich Mädchenklamotten anhabe fühle ich mich irgendwie....zwangloser und generell besser (geht aber inzwischen kaum noch weil ich größer bin als meine Schwester).
Und wenn alles geht würden mit 18 die OPs anfangen??? Das wäre sehr schnell.
Aber danke für die Rückmeldung von euch beiden.

Hey

Ich würd dich gern n bisschen was fragen.
Du hast geschrieben, dass es aus der Familie und dem Bekanntenkreis noch niemand weiß. Weiß denn überhaupt jemand davon? Wenn nicht, gibt es eine beste Freundin bzw eine Freundin, bei der du dir ein gutes Verständnis erhoffst besser gesagt vorstellen kannst? Wenn ja rede mal mit ihr, aber fall dabei nicht mit der Tür ins Haus!
Wie fühlst du dich, wenn du die Sachen deiner Schwester anhast? Also wie fühlt es sich an, wenn du Mädelssachen anhast?
Erika hat dir ja schon einen Link gegeben, darüber hab ich meine Psychologin auch gefunden, wenn ich mich nicht täusche. ;)
Ich geb dir den folgenden Link mal weiter:
http://www.forum.dgti.info/ucp.php?i=pm&folder=inbox
Falls dieser nicht gehen sollte, versuchs mit http://www.dgti.org/
Da gibt es dann unten links den Punkt Forum...
Dort kannst du dann auch mit uns gleich gesinnten schreiben etc...
Noch was sag ich dir kurz. ;)
Ich geh jetzt einfach mal davon aus, dass alles gut läuft und du dann mit 16 noch die Therapie beginnst. Während der Therapie kommt dann der Alltagstest pauschal mal ca 1 Jahr später, also dann mit 17, könnte die Hormonbehandlung beginnen, die dann so ca auch 1 Jahr braucht, bis du ne OP machen könntest. Und hey siehe da, du bist 18.
Und auch wenns länger dauert, dann dauerts länger.
Ich bin jetzt 22 und nehm mir dafür Zeit. :)
Kopf hoch - Mut zusammen packen - und das ganze ruhig angehen.

ERIKA-PE
Hallo

Mit deinen Eltern kannst du also nicht reden. Gibt es in deiner Schule einen Vertrauenslehrer mit dem man reden kann? Oder hast du einen nicht Christlichen Jugendclub, wo du eine Vertrauensperson finden kennst? Ist dein Hausarzt vielleicht für ein vertrauensvolles Gespräch bereit? Das wäre gut, denn er könnte dich zu einem Jugendpsychologen überweisen. Möglichst einer der sich mit TS auskennt. Wenn du tatsächlich transsexuell bist, so wäre eine baldige Behandlung sicher sinnvoll. Deine Eltern, lieben sie die Dogmen der Kirche mehr wie ihr Kind? Das wäre wirklich sehr traurig. Wende dich zb an www.trans-eltern.de. Da bekommen Kinder und Eltern transsexueller Kinder Hilfe. Hilfe im Umgang mit ihren Problemen und Hilfe das Problem überhaupt zu verstehen. Denn mit 16 Jahren wird ohne deine Eltern einzubeziehen nichts gehen. Aber denke immer daran, Selbstmord ist die schlechteste aller Lösungen. Und das Leben ist noch so lang und du wirst es schaffen dein Leben in der für dich richtigen sozialen und wenn nötig auch körperlichen Rolle zu leben. Auch wenn da sicher noch viele Probleme zu lösen sein werden. Im schlimmsten Falle erst mit 18. Aber auch dann fängt das Leben doch erst richtig an. Kopf hoch, du schaffst das.

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