Sexsucht!? Nur Mut, der Kampf beginnt!

Hallo liebe Leser & Leserinnen,

ich habe mir einige Beiträge über das Thema "Sexsucht" durchgelesen, jedoch auch erst seit kurzem und musste feststellen, dass ich mich mit dieser Sucht sehr gut indentifizieren kann!

zu meiner Person:
Ich bin männlich, 23 Jahre alt und komme aus Hannover.

Gott sei dank und leider Gottes, bin ich nicht der einzige der unter diesen Probleme leidet.. obwohl.. was heißt leiden..
Es ist ziemlich schwierig, in dieser Sucht, für sich selber einzugestehen:
"Ja ich bin davon betroffen" aus dem einfachen Grund, weil Sex oder SB etc. total Spaß macht!

Jedoch ist bei mir langsam der Punkt erreicht, wo mein logisches Denken mir sagt: Junge, das kann so nicht weiter gehen!

Ein Beispiel:
Ich komme nach Feierabend aus meinem Büro und gehe zur Busstation...
fällt dir was auf..!? richtig ist noch alles okay. Angekommen an der Bushalte, steht eine nicht schlecht aussehende junge Frau da und wartet auf den Bus.
Schon allein die Tatsache, dass sie weiblich ist, lässt in meinem Kopf einen Schalter umlegen.
ZACK.. sie wird erstmal genaustens betrachtet, Geischt, Körperhaltung, Figur, Mimik & Gestik.. und dann wird ihr Blick analysiert.
Erschreckend für mich.. in dem Moment, fängt mein Gehirn an zu rattern..
Innerhalb weniger Sekunden, produziert mein Kopf eine Theorie, wie diese Frau wohl im Bett sei. Steht sie eher auf Blümchensex, mag sie es lieber hart, dominiert sie lieber oder lässt sie aus unkontrollierbarer Lust, alles mit sich machen..?! Entscheidend dabei ist, was im Anschluss an diese Gedanken kommt, nämlich.. ICH WILL ES WISSEN!!! ICH WILL ES MACHEN!!!
Mit dem Gedanken im Kopf, ist es an der Zeit sich zu beherrschen!
Mein Glied erregt sich, ich muss ihn verstecken, bzw dafür sorgen, dass man ihn nicht sieht (Kennen die meisten Männer), zudem muss ich mich zwingen nicht daran zu denken, wie es wohl wäre, mit ihr kurz im Gebüsch zu verschwinden!!!

DIE FRAGE, OB SIE MITMACHEN WÜRDE, OB SIE VERGEBEN ODER VERHEIRATET IST.. IST ÜBERHAUPT NICHT WICHTIG!!!!

Das war eins von unzähligen Beispielen..
Angefangen hat es mit dem ersten Samenerguss, es war neu, es war aufregend, ich bin dabei & danach glücklich und das beste daran..
ES IST UMSONST UND ICH KANN ES IMMER UND ÜBERALL SELBER MACHEN!

Heute kann ich mit Stolz & Scharm sagen, dass ich schon einige Sexpartnerinnen hatte, innerhalb von knapp 10 jahren.. komme ich auf ca. 50 verschiedene Frauen, die mit mir denn "Akt der liebe" praktizierten.

Wieso Stolz?! - Weil mir diese Sexuellen Erfahrungen gelehrt haben, wie Sex funktioniert, was mir daran gefällt, was der/den Frau/en daran gefällt, wie bindend sex zwischen zwei Menschen sein kann oder auch nicht und jetzt das wichtigste: weil ich ernsthaft.. ne gaaaaanz lange Zeit davon ausging, dass ich mich ausgetobt habe und somit meiner "zukünftigen Traumfrau" treu sein kann, ohne schlechtes Gewissen.. etwas verpasst zu haben im Leben!

Warum Scharm?! - Weil es verdammt nochmal ein mega dicker Irrtum war, so zu denken! Freunde haben mir früher schon gesagt, du bist süchtig nach Sex.
Pfff.. konnte nur drüber lachen..
"Jeder Mann, macht es sich selbst, alle Männer denken immer nur an das eine.. etc." Das war meine Antwort darauf und zugleich auch meine persönliche Einstellung dazu! Komischerweise, erkannte ich mein Problem damals noch nicht, liegt vielleicht auch daran, dass Man(n) es sowieso immer zu hören bekommt. Sei es in der Disco, im Schwimmbad oder sonst wo, die meisten Frauen gehen davon aus, dass Männer triebsüchtige Tiere sind, was in meinem Fall ja auch zutrifft.

Ich bin stutzig über meine Erleuchtung, mir immer noch nicht ganz sicher, ob ich ernsthaft fachmännische Hilfe für diese Sucht benötige, oder ob es mir ausreichen würde, regelmäßig eine Selbsthilfegruppe zu besuchen um, zu lernen mit dieser unberechenbaren Sexlust umgehen zu können.
Es ermutigt mich zu sehen, wie viele Menschen darunter leiden, wie weit die Menschheit gekommen ist, dieses Problem als Sucht anzusehen.
Wichtig ist für mich und wahrscheinlich auch für viele andere Menschen, sich zu sagen: Ja ich gehe mein Problem an!
Das schwierige daran für mich.. Dieses Verlangen nach Befriedigung ist Morgens mit dem ersten Augenblinzeln da und Geht Abends wieder, wenn ich meinen Orgasmus oder auch Orgasmen genießen durfte.

Es ist nicht wie beim Alkohol oder beim Cannabiskonsum.. viele werden schwach, wenn sie diese Drogen sehen oder riechen, ich dagegen.. stehe ständig unter Strom!
Frauen sind überall!!! Erotische Plakate, ja selbst die Natur lässt mich nicht in Ruhe, was das Thema Fortplanzung angeht.. logisch irgendwie..

Mir bleiben nicht viele Optionen, entweder ich lebe damit und werde mit großer wahrscheinlichkeit vereinsamen durch diese KRANKHEIT oder ich bekomme sie in den Griff!
Problem: Ich will nicht auf Sexuelle Erlebnisse verzichten!
Sex ist gesund, verbrennt Kalorien, macht glücklich und und und..
Um diese Sucht unter Kontrolle zu bekommen, muss ich mich mit allem was dazu gehört auseinander setzen! Einfach mit Masturbation und Geschlechtsverkehr aufhören.. das ist keine Lösung in meinen Augen! Eher ein Verdrängen.. Schließlich werde ich ja Sex haben müssen, wenn ich einmal Kinder haben möchte..

Durch die regelmäßigen Treffen, der Sexsüchtigen Selbsthilfegruppen, erhoffe ich mir Klarheit über diese Sucht, über mich und mein Verhalten.. Ich bin positiv gestimmt, mit gleichbetroffenen Menschen, einen Weg für mich zu finden, meine Fantasie und Anregungen unter Kontrolle zu bringen!
Alleine wird das höchstwahrscheinlich kein Mensch schaffen, der wirklich süchtig danach ist!

Deshalb ein kleiner Rat zum Abschluss, an alle die sich in diesen Beitrag wiederfinden:

Nehmt euch Zeit für euch! Geht in euch, überlegt ob ihr betroffen von dieser Krankheit seit, wie lange die Krankheit schon da sein kann!
Findet den Grund dafür und auch wenn er nicht auffindbar ist, akzeptiert es für euch selbst, erst dann könnt ihr mit erhobenden Hauptes sagen: Ich bin ehrlich zu mir selber und arbeite an mir!

Ihr seit keine schlechten Menschen, weil ihr eure Lust nicht unter Kontrolle habt, im Gegenteil, jeder von euch kann STOLZ auf sich sein, wenn er zu dieser Einsicht gekommen ist!
Hilfe brauchen und in Anspruch nehmen, ist nichts unmenschliches!
Vertraut euch jemanden an, ihr müsst darüber reden, es für sich zu behalten könnte es wohl möglich verschlimmern und zu Depressionen führen.
Glaubt an euch und haltet durch, seit tapfer und vorallem.. verlernt nicht zu lachen & auch anders glücklich zu sein!!!

In dem Sinne, viel Spaß und Glück, beim entdecken eures neues ICH´s ;)

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