Telefonscatophilie (Dirty Talk) und Triolismus (Dreier)

Von einer Telefonscatophilie ist die Rede, wenn sexuelle Erregung über das Telefon erfolgt. Bei Triolismus handelt es sich um Sex zu dritt.

Von Jens Hirseland

Telefonscatophilie

Ebenfalls zu den Paraphilien zählt die Telefonscatophilie, auch Dirty Talk oder Telefonsex genannt. Dabei werden sexuelle Anregungen über das Telefon ausgetauscht. Dies führt bei den Anrufern zu sexueller Erregung und Befriedigung.

Merkmale

Typisch für eine Telefonscatophilie ist, dass der Anrufer durch den Telefonsex derart erregt wird, dass er bis zum Höhepunkt gelangt. Dabei hört er von der angerufenen Person Dirty Talk oder obszöne Begriffe.

Telefonsex gilt heutzutage nicht mehr als ungewöhnlich, allerdings kann er sich mitunter bis zur Besessenheit steigern. So kommen manche Menschen nur noch zum Höhepunkt durch Telefonsex. Mitunter werden sogar wahllos unbeteiligte Frauen angerufen und sexuell belästigt.

Normaler Sex von Angesicht zu Angesicht ist für die betroffenen Personen kaum noch möglich.

Ursachen

Die Ursachen für eine Telefonscatophilie sind wie bei vielen anderen Paraphilien unklar. Fest steht nur, dass die Ausübenden dabei eine spezielle sexuelle Befriedigung empfinden. Außerdem verspüren sie beim Telefonieren keinerlei Leistungsdruck.

Triolismus

Der Triolismus ist auch unter den Bezeichnungen Dreier oder Flotter Dreier bekannt. Dabei wird Sex zu dritt ausgeübt.

Merkmale

Triolismus gilt als kleinstmögliche Variante von Gruppensex. Dabei übt ein Mann Sex mit zwei Frauen oder eine Frau Sex mit zwei Männern aus. Oft handelt es sich dabei um ein einmaliges Abenteuer, dass spontan unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen zustande kommt. Aber auch für bisexuelle Menschen, die sowohl Frauen als auch Männer lieben, stellt der Dreier eine gute Gelegenheit dar, Sex mit beiden Geschlechtern gleichzeitig zu haben.

Die Ausführung des Triolismus gestaltet sich unterschiedlich. So können mitunter zwei Partner aktiv sein, während der dritte nur zusieht, während in anderen Fällen alle drei aktiv sind.

Triolismus zählt nicht automatisch zu den Paraphilien. Erst, wenn der Sex nur noch zu dritt als befriedigend empfunden wird, kann von einer Paraphilie die Rede sein, die sich auch belastend auf die Partnerschaft auswirkt.

Behandlung

Eine psychotherapeutische Behandlung des Triolismus ist normalerweise nicht notwendig. Wie der Hang zum Dreier entsteht, ließ sich bislang nicht klären.