Honigbienen und Hummeln

Honigbienen zählen zur Familie der Echten Bienen und zu den staatenbildenden Insekten. Obwohl es neun unterschiedliche Arten gibt, wird in Europa vor allem die Westliche Honigbiene umgangssprachlich als Honigbiene bezeichnet. Auch die Hummel ist ein staatenbildendes Insekt.

Von Jens Hirseland

Honigbiene

Die Honigbiene kommt in Asien, Afrika und Europa vor, wobei neun unterschiedliche Arten von ihr existieren.

Westliche Honigbiene

In Europa lebt ausschließlich die Westliche Honigbiene, weshalb sie hierzulande umgangssprachlich vielfach als Honigbiene bezeichnet wird. Die Westliche Honigbiene besitzt in Europa eine große wirtschaftliche Bedeutung. Sie wird in Beuten gehalten, welche die ursprünglichen Bruträume der Biene optimal imitieren.

Die Bienenhaltung wird als Imkerei bezeichnet. Im Laufe der Zeit ist es den Imkern gelungen, sehr unterschiedliche Bienenrassen zu züchten. Es gibt ungefähr 25 davon. Neben den gezüchteten Bienen existieren immer noch wild lebende Tiere, die allerdings nur teilweise zur Gewinnung von Honig genutzt werden.

In der Natur bauen Honigbienen frei hängende Nester, die in Bäumen und Sträuchern zu finden sind.

Anatomische Besonderheiten

Die Honigbiene wird zwischen 1,1 und 1,6 Zentimeter lang, die Größe der Königin variiert zwischen 1,5 und 1,8 Millimetern. Sie besitzt ein verlängertes Hinterteil. Die Drohnen, also sie männlichen Bienen, sind auf den ersten Blick an ihren großen Facettenaugen zu erkennen.

Die Honigbiene besitzt eine vorrangig braune Färbung, wobei das Hinterteil auch leicht rötlich oder gelblich erscheinen kann. Dieses besitzt eine filzartige Haarbinde. Am Thorax der Honigbiene ist die Behaarung stärker ausgeprägt.

Ein weiteres Erkennungszeichen, das jedoch auf den ersten Blick nicht sichtbar ist, ist die Form der im Vorderflügel vorhandenen Radialzelle. Diese wirkt besonders lang und weist nur eine schwache Krümmung auf.

Die in den Flügeln vorhandenen Muskeln sorgen nicht nur für den Antrieb beim Fliegen, sondern auch für die Regulierung der Körpertemperatur und der Wärme im Bienenstock. Die Arbeitsbienen besitzen einen Giftstachel, der zur Abwehr eingesetzt werden kann. Der Stachel der Königin ist nur noch ein Überbleibsel und somit kaum benutzbar.

Pollensuche und das Leben im Staat

Das Sammeln des Pollens erfolgt bei den Honigbienen durch die Arbeitsbienen, die an den Hinterbeinen dichte Haarbürsten tragen. An den Unterschenkeln befindet sich der Pollenkamm, der zum Abstreifen der Haarbürsten dient.

Außerdem sind an den Beinen längere Haare sowie die Körbchen zu finden, in denen der Pollen zur Beute transportiert werden kann. Zusammen mit dem Nektar versorgt er die Larven der Königin. Diese kann täglich bis zu 2.000 Eier legen.

Bestimmte Bienen innerhalb eines Staates sind als Wächterinnen beschäftigt. Die Drohnen entwickeln sich ausschließlich, um die Königin zu befruchten. Anschließend sterben sie ab.

Hummeln

Hummeln zählen ebenfalls zu den Bienen. Weltweit gibt es etwa 250 Arten, die teilweise auf der Roten Liste der gefährdeten Tierarten stehen. Hummeln sind Hautflügler, die über einen Stachel verfügen. Er wird zur Verteidigung genutzt.

Anatomische Besonderheiten

Hummeln werden je nach Art zwischen 0,8 und 2,3 Zentimeter lang, wobei die Königin die größte Hummel innerhalb eines Staates ist. Sie besitzen einen gedrungenen kräftigen Körper, der aus drei Abschnitten besteht. Dieser ist durchgängig behaart und im Allgemeinen in den Farben Gelb und Schwarz gestreift.

Die Gartenhummel besitzt außerdem ein weißes Hinterleibsende. Ebenso wie die Honigbiene verfügt die Hummel über einen Saugrüssel, welcher bei den Arbeiterinnen der Nektaraufnahme dient.

Das Leben im Staat

Der Staatenaufbau bei der Hummel gleicht dem der Honigbiene. Zu etwa 600 Tieren zählt eine Königin. Diese ist für die Eiablage verantwortlich. Die Larven werden später von den Arbeitshummeln aufgezogen. Bereits nach einem Jahr stirbt die jeweilige Generation des Hummelvolks. Die begatteten Jungköniginnen suchen sich im folgenden Jahr einen Nistplatz für ein neues Volk.